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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles. |
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09.06.2007, 16:50 | #1 |
Dornenheim
Des Nachts in einem fremden Traum
da sah ich einen Dornenbusch, der brannte nicht, doch stand er da so abweisend, wie diese Pflanzen sind mit trock'nen Armen, herrlich wehrhaft, wurzelnd in dem Feld. Drum dacht' ich mir: "Ach, wie er ist so will ich meine Haut. Ob er mir nicht ein Paar der Spitzen für meinen Körper überlässt?" Und weil es nur ein Traum ja war klopfte ich an Herrn Dornens Tür er öffnete, ich trat hinein in den aufgeräumten Dornenbusch drin fingen seine tausend kleinen Kleiderhaken meine Haut, und hängten dann, an der Garderobe mein Äußeres ganz vorsichtig auf Ich dachte mir, wie dumm du bist Wie falsch, der erste Eindruck war was für ein wunderbarer Gastgeber kann so ein Dornenbusch doch sein |
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09.06.2007, 17:04 | #2 |
Hallo ElysiumFürLau!
Nicht schlecht, dein Gedicht! Was mir gefällt: dein Metrum, das du auch ohne Reim super durchhältst (ich hab es zu Anfang so gelesen, als sei es gereimt!), die Idee, denn die ist ausgefallen und interessant und macht neugierig, vor allem die zweite Strophe, da hat sich vor mir ein richtig schönes, traumartiges und trotzdem realistisches Bild aufgebaut. Was mir nicht gefällt: das Ende. Ich versteh´s nämlich nicht. Wieso hat das lyrIch sich vertan? Hat es denn zuerst eine schlechte Meinung vom "Dornenbusch" gehabt? Das kam bei mir nicht so an, und daher plätschert auch deine Pointe nur ein bisschen vor sich hin und hinterlässt mich etwas enttäuscht. Gruß, räubertochter |
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09.06.2007, 17:47 | #3 |
n' Abend räubertochter,
erstmal danke für den Vorschuss an Lorbeer. Und ich, mich in einem elterlichen Schutzreflex ergehend, werfe jetzt fröhlich ein, dass mein lyr. Ich niemals eine schlechte Meinung von dem Dornenbusch hatte, bloß eine gänzlich andere. "Herrlich wehrhaft", so wie man manchmal sein will, habe ich Herrn Dornen eingeschätzt und er hat mich verblüfft und in meinem stereotypen Denken beschämt, mit seiner Gastfreundlichkeit, indem er mir an der Garderobe den Mantel abnahm. Von meiner elterlichen Rechtfertigung abgesehen muss ich dir allerdings einräumen, dass du Recht hast und wahrscheinlich steht das Werk deshalb auch bei "Fein und bunt garniert", denn es ist mehr oder weniger eine Spielerei bei der ich die Plausibilität und Konsequenz ein wenig außen vor lassen will. |
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