Wenn ich manchmal einsam war...

[Jeanny]

Wenn ich manchmal einsam war
und den Menschen viel zu fern,habe ich mich fortgeschickt
in mein eignen innern Kern.
Zog dann los so ohne Ziel.
Wollte Weite um mich spür`n.
Fand mich immer dann am See.
Konnte mich hier mal verlier`n

Weißes Schwanenpaar dort ihre Heimat hatte.
So majestätisch, schön und rein.
Mußte immer nach ihnen schau`n.
Zog sie bis ins Herz hinein.
Ruhe kehrte ein in mir,spürte ihre sanfte Art.
Lebte mit ihr glücklich Leben.
Konnte endlich mir vergeben.
Konnte schauen, denken, bleiben...
Konnte geniessen und neu schreiben.
Konnte irgendwann dann geh`n.
Und es mit der Welt aufneh`m.

Küken hatten sie gebrütet.
Und drei graue, kleine Wesen schwammen nun mit ihnen mit.
Teilten jetzt das Schwanenleben.
Ruhig, sanft sah ich sie schwimmen.
Dieses Glück traf in mein Herz.
Sah, wie einfach Leben geht wenn man nicht als Mensch versteht.

Tage später kam ich wieder.
Wollte neu hier glücklich sein.
Stiebende Federn - tote Glieder
Stumm war ich-
Konnt nicht mal schrei`n...

Totgemacht durch Menschenhand!
Ohne Sinn und ohne Zweck.
Habe mich schnell abgewand und verzweifelt rannt ich weg.

Hab den Ort nie mehr besucht.
Habe mich als Mensch gehasst.
Hab die ganze Welt verflucht.
Nie mehr Federn angefasst.

Schmutzig find ich jetzt den See und nur Enten sich dort tummeln.
Kann dort nicht mehr richtig sehen.
Müßte mich durch`s Leben schummeln...

Ich verstehe nicht die Menschen und ich will
auch nicht verstehen!
Werde mich von ihnen grenzen, nicht mehr ihre Regeln gehen.
Ich verstehe nicht ihr Handeln, ich verstehe nicht ihr Sein...
Ich versteh nur immer wieder: "Menschen - ihr seid so schrecklich klein."

Ihr habt Macht und könnt nicht mächtig sein.
Zum Leben seid ihr zu dumm.
Wir machen uns doch selber klein.
Wir bringen uns doch selber um !

Wenn ich Heute einsam bin und den Menschen viel zu fern...
Schicke ich mich weiter fort.
Rein - in meinen inneren Kern...