Und wie damals

[Versard]

Von der Eleganz her sicher nicht der große Wurf

Ich guck dich an.
Du guckst zurück.
Ein panisches Tier,
ein Augenblick.

Du sprichst mich an.
Ich höre zu.
Du bist wie immer.
Und doch nicht du.

Und ich nicke,
mehr aus Reflex.
Nicht dieses übliche Geschwätz
von Sex und Ex.

Und wie früher, wenn der Ball die Vase berührte,
weiß ich, es geht gleich was kaputt.
Und von dem Luftschlossrohbau in meinem Kopf
bleibt mir wenig mehr als ein bisschen Schutt.

Da gab es Dates,
schon über Wochen.
Und ob ich mich denn
nicht freuen kann.

Ich seh dich kaum,
hast dich verkrochen.
Konkurrenzlos verloren
gegen Supermann.

Hast nichts gesagt,
auch nicht geschrieben.
Doch offenbar ist es das
ganz große Ding.

Du hast gelächelt und
trotz Glück bloß geschwiegen.
Schließlich weißt du ja,
wie einsam ich bin.

Und wie damals, als die Faust meine Nase berührte,
weiß ich es bricht gleich was entzwei.
In ein paar Jahren hätte ich doch sicher den Mut.
Doch mein Blatt ist mies, das Spiel ist vorbei.

[Ex-Lichtsohn]

"Eleganz" ist nicht alles. Die lockere Sprache lässt mich die Geschichte dahinter ganz flüssig lesen und die Wiederholung mit "weiß ich es bricht gleich etwas/es geht gleich etwas ..." gefällt mir ausgezeichnet gut.

Also: nicht schon im ersten Satz das Licht unter´m Scheffel platzieren

Alles Liebe in deine Mainacht.

[Ilka-Maria]

Zitat von Versard

Und wie damals, als die Faust meine Nase berührte,
weiß ich es bricht gleich was entzwei.
In ein paar Jahren hätte ich doch sicher den Mut.
Doch mein Blatt ist mies, das Spiel ist vorbei.

Blut und Rotz von Nase wischen,
Karten nehmen, kräftig mischen,
dann wird ganz neu ausgeteilt,
und die Nase ist geheilt.

Lieben Gruß
Ilka

[Versard]

Danke Lichtsohn, es kam mir vor als wäre das Ganze nicht im Fluss

Ilka, wenn das immer so leicht wäre