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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 23.04.2016, 23:44   #1
männlich weegee
 
Dabei seit: 04/2016
Beiträge: 24

Standard Der Scheider

Frühling, Frühling
die ewige Reibe
reibt die alten Träume

Sie hat ein Fieber gehabt
sie trug Felder statt Häute
sie hat einen griechischen Garten gehabt

Frühling, Frühling
der alte Scheider
packt das leere Metall

Der bist du jetzt
der warst du nie
der wirst du jetzt

(weegee)
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Alt 24.04.2016, 09:20   #2
weiblich Ex-Thrud
abgemeldet
 
Dabei seit: 04/2016
Beiträge: 213

Standard Hallo weegee,

ehrlich gesagt, steh ich hier auf dem Schlauch.
Ich las erstmal "Schneider" statt "Scheider", aber dafür kannst du natürlich nichts.

Zitat:
Frühling, Frühling
die ewige Reibe
reibt die alten Träume

Sie hat ein Fieber gehabt
sie trug Felder statt Häute
sie hat einen griechischen Garten gehabt

Frühling, Frühling
der alte Scheider
packt das leere Metall

Der bist du jetzt
der warst du nie
der wirst du jetzt

Welche Reibe und wer ist "Sie"? Ich verstehe leider nur Bahnhof und die letzte Strophe erschließt sich mir am wenigsten. Aber vll. kommt ja noch ein (auf)klärender Kommentar.
Mit lieben Grüßen
Thrud
Ex-Thrud ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.04.2016, 12:02   #3
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.114

Ich versuche es mal, und zwar mit dem Mittel der Reduzierung:

Der Frühling ist eine Reibe.
Er schreddert Träume.
Die Träume waren Felder und ein Garten.
Jeder Garten ist Eden, das Paradies.
Das Metall (die Reibe) ist leer, d.h., der Stoff ist durchgeschreddert.
Du bist zwar derselbe, aber doch auch ein anderer.

Was ist der Kern? Der Frühling (Geburt) geht in den Sommer (Reife) über. Der Mensch ist von Geburt an der gleiche, aber dennoch verändert er sich im Laufe der Zeit. Das Paradies war ein Traum, denn kein Mensch kann ewig Kind bleiben.

Ich könnte jetzt noch weiter interpretieren, aber dabei belasse ich es. Erstens könnte ich falsch liegen, zweitens kann ein anderer User anknüpfen bzw. eigene Gedanken einbringen.

Ungewöhnlich ist der Text allemal.

LG
Ilka

Der Frühling
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.04.2016, 17:53   #4
männlich weegee
 
Dabei seit: 04/2016
Beiträge: 24

Standard Hallo, Thrud & Ilka Maria

Und hier das Gefühlte und Gedachte zu dem Text, Vers für Vers:

Frühling weckt Erinnerung an eine große, DIE große Liebe, und durch die immer wiederkehrende Erinnerung ist diese Liebe fast abgenutzt und durchgewetzt.

Dieses Mädchen (SIE) war glühend, erdig, duftend.

Das durch die Jahre Erkaltete, Harte, Resignierte - weg damit!

Alle ist Veränderung, Bewegung, Vergänglichkeit, wie das Kommen und Gehen des Frühlings und der Liebe, und immer ist da auch Aufbruch und das schöne Vergangene bricht mit auf.



Vielen Dank für Eure Kommentare!

(weegee)
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