Man altert halt

[Ex-DrKarg]

Man altert halt

©Hans Hartmut Karg
2015

Wenn Du alt wirst,
bekommst Du alles,
was Du nicht brauchst,
was Du nicht willst.

Das Schöne
wird Erinnerung.

So altert man
halt vor sich hin
und wartet darauf,
was die Erinnerung
noch hochspült.

Da bleibt:
Ein Warten.

Es ist immer
Gutes und Schlechtes,
Blindes und Geschautes,
Drohendes und Befreiendes.

Man altert halt so vor sich hin.

*

[Thing]

aus Deiner Feder klingt das aber schon sehr fatalistisch.
Es gibt auch die Freuden des Alters - es gibt sie!
Selbstverständlich:
Wenn sich wer nur an die "schönen" Erinnerungen klammert, verbaut er sich den Weg, neue schöne Erinnerungen zu schaffen.
Und wer das Altern resigniert und nicht wirklich glücklich erlebt - tja, der klebt an Äußerlichkeiten. Finde ich.
Ich selbst freue mich über jeden Tag, den ich noch neu entdecken darf.

Ich halte das LI in diesem Gedicht und Dich selbst für n i c h t identisch.


Freundlichen Gruß
v.
Thing

[Ex-DrKarg]

Lieber Thing,
da muss ich Dir zustimmen. Das Gedicht will mit dem Alter kokettieren - aus einem schelmischen Augenwinkel heraus. Es ist nicht wirklich fatalistisch.
Herzliche Grüße H. H. Karg

[Merith]

Lieber Hans-Hartmut,

Du erhoffst dir Widerspruch !?

Und wie ! Von mir

Lieben Gruß
Merith

[Ex-DrKarg]

Liebe Merith, lieber Thing,
zugegeben: Das Alter hat natürlich seine Schattenseiten. Aber es gibt doch auch die Möglichkeit, die Alterlast bisweilen in eine Alterslust zu verwandeln....
Herzliche Grüße H. H. Karg