Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Geschichten und sonstiges Textwerk > Geschichten, Märchen und Legenden

Geschichten, Märchen und Legenden Geschichten aller Art, Märchen, Legenden, Dramen, Krimis, usw.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 13.03.2015, 16:53   #1
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302


Standard Umkältet von einem winzigen Moment

Umkältet von einem winzigen Moment

Der dumpfe Stink von fiebrigem Asphalt ist mein Atem-Räuber. Ich schnappe tief durch, fühle mich karpfig auf trockenem Uferrinnsalen. Das angebrochene Außenthermometer einer Pharmazie zeigt 95,5. Gedankenlos wanke ich die teergeile Strasse steil nach unten.

Nutten pferchen sich in lichtlosen Hauswürmern und blecken mich auch zahnreguliert an. Lassen Röcke nach oben schlüpfen. Rasuren mehr oder minder gealterter Schamen häuteln mich farbverkehrt an – nächtens täuscht alles. Ich bin nicht leck-bereit =unschuldsamer Hase. Viren und Germen-Ängste beseelen meine seit einigem weißwund belegte Zunge.

Jedoch nur kurz, denn da bläht „sie“ ihr nymphenhaftes Abdomen aus einer Ausfahrt, die ebenso gut eine Einfahrt hätte sein können. Gedunkelter Hintergrund bleibt nach zarter Erscheinung düster zurück: zierlich leise Musik aus MP3 knüpft meinen Faden zu Ihr - Haar langtrockengebleicht, weiß. Wendige Brüste knospen unter rotgetupfter, bauchgeknoteter 3-Euro Bluse. Gipfel versprechend, gehärtet von Stoff-Friktion, Lust und eher Unscham, bräunlich durchschimmernd, erahne es mehr.

Ich fühle mich: momentan gewickelt, wie ein Altsäugling. Visions-aufgegeilt, um wieder Kind zu werden, im pubertären Schweiß, nasser Zierde, vor dem Absolutum körperlicher Hin- und Aufgabe.

Sie zieht mich langnagelig in die Mauernische. Greift um mein Nackengebein. Haare (meine) sträuben sich im kalten Gänserhythmus. Ihre Augen kitzeln meine Haftschalen! Erblinden ist nächstens.

Mein Sein fällt in schüchternes Nichts. Ihre Finger erspüren mein unterhosend geschütztes Gekröse und gleich wimmere ich leise, als wäre ich einer Äffin im Regenwald zum Opfer gefallen. Mein Gesicht schiebt sich, dank ihrer geilfeilen Handakrobatik, meine Wangen umräkelnd, mundwärts zu ihr. Weichwarme Zunge lispelt in meiner Maulhöhle.

"Hast du Kronen - du mein König?"

Ich lache sanft, belustigt von seichtem Hurenscherz eingewimmert.

"Nein nur ein Gold-Inlay."

"Hey - dann bist du mein Lecker, ohne Amalgamspäne, die vaginal splittern und sägend in mir Fotzenblutung reissen?"

"Ja."

Dröhne ich sanft, unhörbar fast!


Meine Rechte geführt in baby-öl-nasse schämende Unter-Lippen; verwunden meine Unschuld, die sich darbend nach Hause flüchten wollte, zu eremitem Wichstrauma. In die Einfahrt des Gebäudes geholt, weiches warmes Hautbündel – drückend sanft und warm an mich gefleht. Offener grellrot benagelte Grabscher:

„Erst Fünfzig, dann Luftfahrt, hey?“

"Gut."

Ich knittere seufzend geil die letzten zwei Zwanziger, plus zehn aus dem Krokki-Klappleder. Sie: luftet fragilbeinig nach oben weiter. String-Tanga spielt Verstecken auf porzellanfarbigem Gesässansatz:

„Komm geile Ratte, hier lehn‘ ran, zeig mir deinen Säuger, hihi.“

Ich folge weiterhin nach oben – kranial und erektil gekitzelt durchschreite ich - plötzlich sorgig - die loshalbe Türe in rosenrotes Angstzimmer. Fühle mich fremd, momentan - und denke an Mammi - wär ich nur dort, rückgesichert, bei ihr.

Fuck - Shit!. Gleich drei:

Schnell rundum mich – je sechs Fuß plus plus Glatzköpfer, breitbrüstig, grinsen auch hämelnd:

„Schnuckel wirr makken Kassa!“

Ich spüre Kot zwischen knackigen Arschbacken ausgleiten, Urin sprießt heiß und schnell in unbeflecktes Unterzeug. Kosmos, wer wird das waschen? Welcher Gedankenfluss, weil alles rinnt?

Ausweglos ich!

Scheiße - wirre Schläger meinen mir: Blaues und blutiges an Auge und Körper – gar Abrecken in Solo und weggeworfen in Nylon-Bags? Hallo da - Moment noch: Papps 38er-Smith&Wesson Magnum, grad heute noch geholt vom Gunshop – wegen Reparierens – versteckt sich bleigefüttert in geschulterter Umhängtasche.

Sie: Blau-Stahllady flüstert tonlos in mir:

„Hey Baby, mach’s den Jungs doch - hm?“

Und ich: negiere Gesetz und Ordnung für Meiner Seel und Körper: Hole sie raus – quick – Glatzer stieren rundum, denken Knete kommt.

Nein - und: Klicke sie an, die schöne, kaltschwarze Jungfrau – (Pappi fickte sie nie – trotz immervoller Bleistöcke)…hahahahaha. Drei mal zieh ich den Kikeriki und die Glatzköpfe starren mich pupillenblähend an: akzeptieren mich unverzüglich.

“Hey Mann…“

sagt einer der Doofen im freien Fall:

“Derr Kinderr is geladdden…!“

Schönes neues Deutsch, denk ich mit dem klarnervösen Innerkichern des brandneuen Killerkindes. Meine felligen Ohrtrommeln singen, windelweich gedonnert.

Alle drei Absturz zu Kacheligem:

Einer nach dem anderen überrascht. Kosmos so süß und ich wende mich:

Psychopathisierender Moment (hahaha)? Die Mieze bleckt, Zeugengesichtchen gefährdend starr: Ich drücke den geriffelten Kikeriki noch zweimal - ha: die Bluse war schon mal weniger getupft, bevor die Mieze elegant und tiefen Rotes, wandwärts plumpst. Klingt fast wie ein Sack mit Kohle, der umfällt.

Ja - dort wo Papps mal schuftete: Beim Kohlenmann, ich hörte es oft – nun klingt es wie klinkernde Diamanten, die meinen Weg erhellen – hauswärts zu Mutti.

Ich fuße leichtbeinig ab und denke an meine rechte Faust, die mich liebt und beschützt, seit ich wichsen kann.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2015, 17:06   #2
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998


Standard Hallo, Ralfchen -

Ich fühle mich wie erschlagen!
Das ist ein Stück Prosa, wie man es nicht alle Tage liest oder ertragen kann.
Dermaßen komprimiert, daß man leicht dreie draus machen könnte.
Nur ein Tippfehler (?):
eremitem - eremitenem.
Das ist nicht Ödipussi, das ist Ödischussi!

Platt:
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2015, 17:11   #3
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302


hhhhhhhhhh...ich korr es gleich, danke dir. nein ich wollte es als EREMITEM...

vergleiche das mit anderen endung mit ..enem*)...ich habe es entholpert...habe den EREMITEN als substantiv genommen und es in ein adjektiv im 3 fall verwandelt...


goldenen - goldem

etc...
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Umkältet von einem winzigen Moment



Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Ein Moment am See Sophie Sprüche und Kurzgedanken 0 20.05.2013 18:48
Der Moment GabrielGrußmann Gefühlte Momente und Emotionen 0 08.03.2013 02:32
In einem Moment,wo ich glücklich bin ;] kaska Gefühlte Momente und Emotionen 1 07.11.2010 21:56
Der Moment runa Liebe, Romantik und Leidenschaft 2 25.01.2007 19:25
Der Moment Chrissie Gefühlte Momente und Emotionen 2 15.09.2005 20:52


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.