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Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger.

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Alt 18.09.2006, 10:26   #1
Coldeyes
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 16

Standard Manchmal...

Manchmal ist es schwieriger in den eigenen Spiegel zusehen. als in die Augen meines Feindes.

Manchmal könnte ich weinen. Nicht, dass ich einen bestimmten Grund dazu hätte. Nein, manchmal glaube ich einfach nur es tun zu müssen, um den anderen in Nichts nachstehen zumüssen. Ich weis, es hört sich nicht gerade originell an, aber so fühle ich mich zumindest einen Moment lang näher, einen Moment lang menschlicher.
Manchmal ist es schwieriger in den eigenen Spiegel zu sehen, als in die Augen eines geliebten Menschen.
Auf unserem unentwegten Selbstfindungstrip stranden wir doch immer wieder an den selben Gefilden, müssen uns doch immer wieder die selben Fragen stellen. Wer bin ich? Was will ich? Wo gehöre ich hin? Ich glaube, wir kommen erst weiter, wenn wir diese Fragen hinter uns lassen. Nicht weil sie nicht notwendig sind, aber vielleicht deswegen, weil wir auch ohne ihre Antwort noch immer existieren. Ich fühle auch ohne zuwissen wohin ich gehöre , morgens die sanfte Haut meines Engels, der neben mir schläft. Wird die Situation dadurch anders, wenn ich weis wer ich bin? Werde ich dieses Gefühl anders erleben, wenn ich meinen genauen Platz im Universum kenne?
Manchmal ist es schwieriger in den eigenen Spiegel zu blicken, als sich selbst einzugestehen, das man nicht vollkommen ist.
Denn wenn man sich selbst erkennt, mag vielleicht die Illusion Leben mit einem Mal aufhören zu existieren. Und dann? Wer garantiert mir , dass es weiter geht.
Der Kaninchenbau Leben ist es doch, der alles aufrecht erhält. Und in den Fusstapfen Alices finden wir vielleicht unser Selbst, wenn wir nicht danach suchen.

Denn wie sagte Janosch doch so schön..

"Ich gehe nicht in den Wald Pilze zu suchen, sondern sie zu finden."
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Alt 18.09.2006, 16:10   #2
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007

Hallo Coldeyes,

ich habe auch "Friedhofsschnee" und andere Geschichten von Dir gelesen und da wundert es mich doch sehr, dass Du hier erstens plötzlich die neue Rechtschreibung verwendest (was vielleicht damit erklärbar wäre, dass die anderen Texte älter sind) und zweitens die Rechtschreibung hier überhaupt grottenschlecht ist (was ich so plötzlich nicht nachvollziehen kann). Bei Deiner Story mit dem Friedhofsschnee ging das doch auch - also würde ich sagen: erst korrigieren, und dann reinstellen, wenn man nicht mehr weiter kommt.

Grüße vom Igel
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.09.2006, 22:03   #3
Coldeyes
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 16

etwas korrigiert.. nicht immer mein Fall aus Zufällen heraus noch einen korrekten Text niederschreiben zu können.
Ich finde es auch nicht am wichtigsten. Es gibt nämlich auch deutlich schlimmere Autoren, bei denen dann auch der Sinn und die Lesbarkeit völlig verloren geht... mich interessiert meistens einfach nur das Bild und das Gefühl, welches andere hinter meiner Wortmalerei erblicken.

Hat dich denn auch der Inhalt genauso interessiert wie die Form? Oder hast du nur nach Fehlern gesucht? *g*
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Alt 18.09.2006, 22:20   #4
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007

Hallo Coldeyes,

natürlich habe ich mir auch den Inhalt angesehen, aber Fehler lenken mich immer zu sehr davon ab, als dass ich mich dann darauf konzentrieren könnte, fallen lassen könnte. Nur deswegen habe ich ein Problem damit.
Für mich gehört ein schöner Anblick zu einem Kunstwerk einfach dazu, egal, ob geschrieben, gemalt oder sonst etwas.
Dass andere Autoren wesentlich schlimmer sind, sollte für Dich kein Vorbild sein. Es geht um Dein eigenes Niveau, das Du sonst hast und sich hier etwas verliert. Es gibt immer Menschen, die wesentlich schlechter schreiben, aber deswegen sollten sie kein Beispiel für die Norm geben und keinen Freibrief, es ihnen gleichzutun.
Inhaltlich finde ich das hier nicht so gut wie Deine Texte, was ausschließlich an meinem Geschmack liegen kann, der eher Handlung bevorzugt, als erörternde stetig fragende Gedanken. Das erinnert mich sehr an meine eigenen Tagebucheinträge. Sprachlich hat es aber Qualität.
Ich werde mir lieber Deine anderen Texte antun - sie produzieren bei mir wesentlich mehr Bilder im Kopf, geben mir mehr.

"weiß" schreibt man mit ß und "zu müssen" und "zu sehen" hast Du noch manchmal zusammen.
Zitat:
einzugestehen, dass man
Grüße vom Igel.
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.09.2006, 22:26   #5
weiblich Ex Darkskin
abgemeldet
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 901

Standard RE: Manchmal...

Zitat:
Original von Coldeyes
Manchmal ist es schwieriger in den eigenen Spiegel zu blicken, als sich selbst einzugestehen, das man nicht vollkommen ist.
Das Problem habe ich nicht, denn ich bin vollkommen

Lieber Coldeyes,

Spass beiseite, einen interessanten Gedanken hast du da aufgegriffen.
Manchmal ist schwieriger in den eigenen Spiegel zu sehen...

Da fallen mir noch verschiedene Dinge ein, die danach kommen könnten.
Ein nachdenklich machender Text voller Fragen.
Das beginnt schon mit der Frage, ob es wirklich schwieriger ist, in den Spiegel zu sehen...

Faszinierender Text.

Kompliment.

Darkskin
Ex Darkskin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.09.2006, 22:28   #6
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007

Siehst Du, es gibt Leute, die solche Texte sogar sehr mögen - es ist reine Geschmackssache.

Zitat:
Das Problem habe ich nicht, denn ich bin vollkommen
Tja, wenn die Schönste der Schönen im Spiegel zu sehen ist, kann man doch nur gute Laune von diesem Anblick bekommen.
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.09.2006, 22:38   #7
Coldeyes
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 16

*g* Tragik in Reinkultur...
Ich möchte einmal einen Text erleben, der ernsthaft geschrieben ist und jedem gefällt, oder auch nicht. Die interessante Frage dabei bleibt jedoch immer: schrieb der Autor für sich oder für die Leser?

schriebe er für sich , wäre er wohl egozentrisch zu nennen. Ein Mensch, den es wohl nicht ineressiert, was andere denken, und der zuerst sein eigenes Bedürfnis stillen muss.

Schriebe er für andere, wäre er wohl dann doch von der Meinung abhängig, hänge an ihren Kommentaren, wie ein Junkie an der NAdel.

Beides scheint an sich negativ zu sein... aber es sind doch die Antriebe, die mal in milderer mal in stärkerer Form einen Menschen zwingen, weiter zumalen, zu schreiben oder zu musizieren und uns dann befähigen in manch wundersame Welt einzusteigen. Und dafür bin ich sehr dankbar...
...
..
.

es gibt keine "l'art pour l'art"... wäre ja dann auch sinnlos.. *g*
Coldeyes ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.09.2006, 22:42   #8
weiblich Ex Darkskin
abgemeldet
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 901

Zitat:
Original von Struppigel
Tja, wenn die Schönste der Schönen im Spiegel zu sehen ist, kann man doch nur gute Laune von diesem Anblick bekommen.
Ach Struppigel, du schreibst immer so wahre und überlegte Kommentare
Da kann man dir nie widersprechen )

Danke

Darkskin
Ex Darkskin ist offline   Mit Zitat antworten
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