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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 28.08.2006, 16:44   #1
tribesant
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 158

Standard Treibsand

Kritik erwünscht zu:

Wenn eine Möglichkeit, etwas zu tun,
ein Sandkorn ist,
versinke ich im Treibsand.
Ich bräuchte einen Brocken,
an dem ich mich halten kann,
muss jedoch darauf Acht geben,
dass dieser mit dem festen Boden verbunden,
vielleicht sogar mit ihm verwachsen ist,
da er mich sonst,
durch sein zusätzliches Gewicht,
noch stärker
in
die
Tiefen
des
Treibsandes zieht
tribesant ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.08.2006, 23:25   #2
weiblich ravna
 
Benutzerbild von ravna
 
Dabei seit: 04/2005
Ort: Berlin
Alter: 38
Beiträge: 732

Moin Du,

ich habe es dir ja schon eine Weile versprochen, hmmm? Also mache ich mich mal daran, beziehungsweise darüber (her).

Zitat:
Wenn eine Möglichkeit, etwas zu tun,
ein Sandkorn ist,
versinke ich im Treibsand.
Diesen Gedanken finde ich sehr schön, auch als Gedicht-Aufhänger, jedoch zeigt sich hier schon, was dann im Gedicht auch folgt: eine "satzige" Struktur. Du schaffst es einfach nicht vom typischen Satz zu lösen, dadurch wirkt das ganze sehr wie ein Fließtext bei dem jemand aus Versehen des Öfteren auf die Entertaste gedrückt hat.
Als ich noch gaaanz klein war und gerade erst mit dem "selber-schreiben" angefangen hatte, hat mir jemand gesagt: "Wenn du ein Gedicht nimmst und es problemlos in einen Fließtext umwandeln kannst, dann hat der Autor Mist gebaut."
Das stimmt natürlich nicht immer, aber ich denke bei deinem Text ist es durchaus zutreffend.

Zitat:
Ich bräuchte einen Brocken,
an dem ich mich halten kann,
Ich mag das Wort "Brocken" nicht. Das erinnert mich an "Kotzbrocken". Außerdem passt das nicht so ganz zu den folgenden Zeilen, denn Brocken sind meines Erachtens nach nie mit dem Boden verbunden, sondern eher irgendwo runtergefallen und zufällig liegen geblieben. Es sei denn du meinst den Berg. Aber irgendwie glaube ich das nicht...
Ergo: nimm ein anderes Wort. Eines, wodurch sich dann auch die nächsten Zeilen erübrigen. "Fels" wäre zugegebenermaßen platt.
Dann die Satzstellung. Hm. Ja, Problem bleibt. Es ist (ich hasse dieses Wort) unlyrisch.

Zitat:
muss jedoch darauf Acht geben,
dass dieser mit dem festen Boden verbunden,
vielleicht sogar mit ihm verwachsen ist,
da er mich sonst,
durch sein zusätzliches Gewicht,
noch stärker
in
die
Tiefen
des
Treibsandes zieht
Ich sage es oft und ich sage es auch hier: Dein Leser ist nicht dumm (besser gesagt: du solltest nicht davon ausgehen). Wenn ich mir einen großen "Brocken" an mich umgebendem Treibsand vorstelle, dann weiß ich: 'Wenn der nirgendwo fest ist, hab ich ein Problem."

So. Ich nehm mir das jetzt mal und versuch es auf meine Weise umzumodeln.

Treibsand

Sandkorn,
etwas zu tun.

Ich versinke.

Suche Halt,
der gewichtslos ist.

Um nicht
noch stärker
in
die
Tiefen
des
Treibsandes
zu...


Ob dir das jetzt was bringt, weiß ich nicht. Aber mir hat es Spaß gemacht, einfach weil der Grundgedanke des Gedichts durchaus ergiebig ist.

Eine Gute Nacht wünsche ich dir,
komm doch mal vorbei,

r.
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