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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 23.12.2013, 22:33   #1
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Standard Dichtendes Wort

Wer an keiner Wunde krankt,
den wird nichts am Schreiben hindern,
weil er nicht vor Schmerzen wankt
auf der Suche, sie zu lindern.

Aber Dichtung wird er nicht.
Denn es fehlen ihm die Schmerzen,
Weißglut, deren helles Licht
ausschwärmt wie aus Wunderkerzen.

Und es fehlen ihm die Wunden,
die, mit Wortmull abgedeckt,
bluten, als sei nichts verbunden,
weil der Blutquell tiefer steckt.

Ach, so tief, dass er nach Worten
sucht, bis endlich eines passt,
und es öffnet uns die Pforten
dorthin, wo kein Wort mehr fasst.
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.12.2013, 01:17   #2
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.118

Das haut um!

Zwei Bilder hängen zwar ein bisserl schief, aber die Ausstellung ist beeindruckend. Wo nimmst Du das her? Die Ideen, die Bilder, die Gabe, das in Sprache umzusetzen? Und das es so leicht klingt?
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.12.2013, 01:18   #3
männlich Tony Bastard
 
Dabei seit: 12/2012
Alter: 29
Beiträge: 119

Weihnachtsfurz
Tony Bastard ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.12.2013, 12:46   #4
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Standard Lieber gummibaum -

Sehr tief!
Nichts kann darüber hinwegtäuschen, daß der Schmerz der wahre Schöpfer großer Kunst bleibt,
mögen leichte und seichte entreacts das auch nicht immer vermuten lassen.

Wie wahr Du immer wieder dichtest!

Herzlichen Gruß
von
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.12.2013, 13:50   #5
weiblich simbaladung
 
Dabei seit: 07/2012
Alter: 67
Beiträge: 3.073

Lieber gummibaum,

Wie wahr, ja!

Die letzte Strophe ist auch mein Highlight!

Mit den besten Wünschen für dein Weihnachten,

simba
simbaladung ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.12.2013, 11:39   #6
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

an 2 Stellen korrigiert:

Dichtendes Wort

Wer an keiner Wunde krankt,
den wird nichts am Schreiben hindern,
weil er nicht vor Schmerzen wankt
auf der Suche, sie zu lindern.

Aber Dichter wird er nicht.
Denn es fehlen ihm die Schmerzen,
Weißglut, deren helles Licht
ausschwärmt wie aus Wunderkerzen.

Und es fehlen ihm die Wunden,
die, mit Wortmull abgedeckt,
bluten, als sei nichts verbunden,
weil der Blutquell tiefer leckt.

Ach, so tief, dass er nach Worten
sucht, bis endlich eines passt,
und es öffnet uns die Pforten
dorthin, wo kein Wort mehr fasst.




Für eure positiven Antworten ganz herzlichen Dank. Zu deiner Frage, Ilka: Ich horche lange in mich und auf jedes Wort. Dann denke ich mir, das Gedicht ist von jemand anderem und lese es nochmals mit mehr Distanz.

LG gummibaum
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
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