Letztes Mittel, ein Banküberfall

[Frizz]

Ein Mann lag finanziell daneben
und das schon sein ganzes Leben.
Sein Konto ist weit überzogen,
mit seiner Karte läufts im "Bogen".
Er hats versucht, fast überall
und erntet nur `nen Lachanfall.
Am Ende gibt der Automat,
auch noch einen guten Rat:
Ihre Karte bleibt bei mir,
ich kann leider nichts dafür.
Nun wissen sie wohl nicht mehr weiter,
rufen Sie `nen Mitarbeiter.
Beraten werden Sie von ihm,
bevor Sie schnell von dannen ziehen.

Von da an schaltet er auf stur,
von Sparsamkeit war keine Spur.
Er kaufte weiter fleißig ein,
nicht in Läden, "on the line".
Doch auch im "Netz", das weiß einjeder,
geht`s der Börse an das Leder.
Rechnungen, die ihm nicht passten,
verschwanden in `nem großen Kasten.
Wenn ihr Mahnungen serviert,
werdet ihr gleich aussortiert,
macht bei der Ziehung gar nicht mit,
wer`s nicht begreift, der ist nicht fit.
"Rechnungs-Lotto" nenn ich das
und das macht mir riesig Spaß.
Der Rest, der kommt zum Altpapier.
Ja, so schlecht sieht`s aus bei mir.

Irgend wann, man kann`s kaum glauben,
will er eine Bank ausrauben.
Eine Waffe wäre schön,
denn nur mit ihr könnte es gehn.
Verdecken muss er sein Gesicht,
doch eine Maske hat er nicht.
Er geht ins große Kaufhaus rein
und kauft in Ruhe alles ein.
Strumpfhose, dunkel in XL,
Plastikwaffe, leuchtend grell.
Die junge Frau an Kasse drei,
schmunzelt süffisant dabei:
Ob XL bei Ihnen passt......?
Unser Mann war angefasst,
schaut die Frau durchdringend an
und steigt dann in die Straßenbahn.

Als er die Bank endlich erreicht,
fällt es ihm nicht gerade leicht,
dieses Hosenungetüm,
über seinen Kopf zu ziehn.
Der Zwickel nimmt ihm fast die Sicht.
Als ein Passant `nen Lachkrampf kricht,
da denkt er bei sich, welch ein Graus,
zur Zeit seh ich wohl scheiße aus.

Er stürmt die Bank, was soll ich reden,
alle auf den Boden legen.
Die Bänker tun`s, der Chef tut`s auch,
sie alle liegen auf dem Bauch.
Nur Frau Meyer aus Zweibrücken,
liegt ausgestreckt auf ihrem Rücken.
Da flüstert ihr der Chef ganz leise:
Sie haben wohl `ne kleine "Meise".
Legen Sie sich, wie wir auch
gefälligst schnell auf Ihren Bauch,
denn das ist, liebes Fräulein Meyer,
ein Überfall und keine Weihnachtsfeier.

Der Coup geht schief, ihr habts gedacht,
der Räuber hat sich totgelacht,
als er dies Gespräch vernommen,
ich muss wohl noch mal wieder kommen.