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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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07.04.2006, 16:08 | #1 |
Gast
Beiträge: n/a
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Kind sein
Kind sein
Kind sein, bedeutet frei sein. Die Gabe besitzen zu träumen. Einfach seine Flügel auszubreiten und in die Weiten des Himmels zu verschwinden. Kind sein, bedeutet rein sein. Die Gabe besitzen zu lachen. Einfach die Hand eines Fremden zu nehmen und sein Glück mit anderen teilen. Kind sein, bedeutet Hoffnung haben. Die Gabe besitzen die Welt zu verändern. Einfach eine Träne fließen zu lassen und Frieden erblüht im Blau der Ewigkeit. Kind sein, bedeutet Reichtum haben. Die Gabe besitzen mit den kleinsten Dingen andere Menschen zu erfreuen. Einfach einen Anderen zu umarmen und seine gebrochene Seele mit Freude nähren. Warum können wir nicht einfach Kinder sein? Warum wollen wir alle so schnell erwachsen werden? Denn gerade Kinder verstehen uns am Besten. by Lythis |
07.04.2006, 23:59 | #2 |
Gast
Beiträge: n/a
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Das hört sich schön an
und liest sich auch gut, hat einen schönen Sprachrythmus, aber mir ist es zu idealisiert auf eine Kindheit, die so kein Kind erlebt, denn es gibt nicht nur Schwarz und Weiß, es gibt alle Töne des Lebens dazwischen, und ich kenne Menschen jeden Alters, die aus voller Seele lachen können, die alle Gaben besitzen, die Du allein Kindern zuschreibst.
Und ich kenne jede Menge Menschen und Kinder, die viele dieser Gaben nicht besitzen, einige schon, andere nicht einmal ansatzweise... |
08.04.2006, 11:09 | #3 |
Mir gefällt es auch sehr gut und es ist viel Wahrheit daran. Kinder haben diese Gabe, aber zu meiner Überraschung gibt es auch noch Ältere, die diese Gabe beibehalten haben Also ist älter werden nicht immer so schlimm
Yve |
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08.04.2006, 21:07 | #4 |
"wir wollen wie kinder sein - nämlich dumm und einsdreißig" [rainald grebe] dummes geschwätz, idealisiert, verklärt und hoffnungslos armselig. ich kann dieses gelaber nicht mehr haben. himmel, kinder sind kleine, hilflose, unfertige dinger und nicht irgendwelche magischen wesen die keine sorgen haben. solche esoterisch angehauchten blablaweisheiten führen dazu, dass erwachsene männer in einer gruppentherapie mit einem überdimensionalen teddy knuddeln um ihr "inneres kind" zu finden und das 25-jährige frauen an weihnachten wild in die hände klatschen, weil ihnen ihre beste freundin eine tüte gummibärchen geschenkt hat. nee ey, dass muss echt nicht sein. okay jetzt weg vom inhaltlichen und zur form: sieht alles in allem recht ästhetisch aus, auch wenn dieses komische blaugrün nicht unbedingt sein müsste (gehört das ernsthaft zum gedicht?), ein bisschen wie ein tannenbaum. liest sich ganz nett und flüssig. ist mir wie so oft viel zu lang, wobei das jetzt wieder ins inhaltliche abschweifen würde. letzte strophe unbedingt weglassen, unabhängig davon, was ich vom thema halte: die ist zu viel. (auch wenn ich das in diesem forum sicher schon hundertmal geschrieben habe: die leser sind nicht blöd. erhobene zeigefinger sind altertümliche pädagogikmaßnahmen und völlig überflüssig. lass die leute denken.) so, verzeih' bitte wenn ich nicht gerade freundlich geklungen habe, ich kann mich über eine solche thematik nur aufregen. grüßend, r. |
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08.04.2006, 22:39 | #5 |
Ich finde es völlig Ok die Kindheit zu romantisieren. Klar, die Erinnerung liegt nicht bei der Wahrheit (Überlegt mal, ihr erzählt die Geschichte vom Ende zum Anfang...), aber sie ist schön. Der Wunsch wieder Kind zu sein ist wohl auch mehr metaphorisch zu verstehen, er bildet einen der Grundpfeiler der Sehnsucht nach Freiheit und Phantasie. Diese Sehnsucht ist wichtig, damit unsere Welt nicht völlig zu grauem Eis erstart, man muss es aber auch bei der Sehnsucht belassen, wenn man erwachsen ist und eine gewisse Verantwortung hat.
--- Ein kleiner Junge Öffnet seine Hand Auf der ein Schmetterling landet Das Kind reißt ihm die Flügel aus Und lacht Als er vor Schmerzen nur noch zuckt (Aber auch so können Kinder sein...) --- Was mich an dem Gedicht stört ist die Eindeutigkeit, die Durchschaubarkeit. Meine eigenen Gedanken haben nicht innerhalb, sondern nur außerhalb des Gedichtes Platz. |
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08.04.2006, 22:55 | #6 |
"..nur außerhalb des Gedichtes Platz".
Das trifft es wirklich gut. Ravna sagt es - wohl aus Unmut über das Gedicht - ziemlich krass. "Unfertige Dinger" ist auch nur eine Teilwahrheit. Wer viel mit Kindern zu tun hat, wird immer wieder - neben dem was Ravna anführt - auch eine Atmosphäre wahrnehmen können, der gegenüber man sich verarmt fühlen kann (Hab seit zwanzig Jahren mit Kindern zu tun). Gruß Manfred |
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09.04.2006, 22:55 | #7 |
klar haben kinder auch andere seiten.
(war selbst mal eins, wenngleich vermutlich ziemlich schrecklich: so ein altkluges, arrogantes etwas mit niedlichem zuckerpuppengesicht - hat sich also nicht viel geändert) meine geschwister finde ich auch toll. und ich habe sogar zwei praktika in kindergärten gemacht (eines davon ganz und gar freiwillig, dass andere aus der schulischen verpflichtung heraus irgendein praktikum zu machen): das schlimmeste an den kindern sind die eltern (und teilweise die betreuer) sorry for ot |
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07.08.2006, 22:32 | #8 | |
Zitat:
ich kenne da ein kleines mädchen, das eine halbe stunde in hausschuhen durch den schnee nach hause gehen musste, weil irgend so ein dämlicher fratz die winterstiefel geklaut hat... dass an beiden oberarmen blaue flecken hatte und das fast von einem drei meter hohen spiel-betonturm gefallen wäre, weil ein anderes mädchen gerne seinen stock gehabt hätte... kinder sind furchtbar egoistisch (was an ihrem natürlichen überlebensinstinkt liegt) ... klar sind sie niedlich, aber irgendwie habe ich manchmal sogar angst vor ihnen... ich versuche da gerade etwas längeres zu diesem thema zu schreiben, aber bin noch nicht so weit gekommen (es ist nach einem dämlichen lied, ich weiß nicht mehr von wem, benannt... "gebt den kindern das komando" und eltern *grusel* die mutter von einem besonders freundlichen jungen mann (o-ton: "warum bsit du eigentlich so unterentwickelt... du hast ja noch nichtmal titen" ich fragte mich, mit 11 ? ) meinte nur "so etwas macht mein sonnenschein nicht"... naja wo sonnenschein, da früchtchen, sag ich nur engelsgruß, lichtel |
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08.08.2006, 11:20 | #9 | |||
Du meine Güte, ihr haut ja drauf.
Da ich Erzieher war/bin, wisst ihr sicherlich schon, was von meiner Seite zu erwarten ist. Die Kinder, die so grausam von euch beschrieben wurden, sind schon durch die Erwachsenen verdorben. Eigentlich hat jedes Kind unglaublich viel Liebe in sich und sehr viel Loyalität den Eltern gegenüber (ich rede hier wohlbemerkt nicht von Jugendlichen) - es erstaunt mich immer wieder, wieviel die Eltern ihren Kindern antun, wieviel sie falsch machen können und das Kind liebt sie trotzdem noch, nimmt sie sogar in Schutz. Dann gibt es tatsächlich auch eine Art Weisheit, die nur Kinder besitzen. Viele Kinder sind grausam, aber so wurden sie nicht geboren. Und sie sind noch recht formbar, in vielen Bereichen. Das kann genutzt oder ausgenutzt werden, je nachdem. Was das Gedicht beschreibt, ist mit Sicherheit nicht das Kind nach der Definition: Homo sapiens sapiens weniger als 12 Jahre alt. Sondern natürlich ein Ideal, eine Beschreibung von Eigenschaften, die man in den unverdorbenen Kindern noch findet und in einigen Kindgebliebenen. Ist die Beschreibung eines Ideals allgemein denn verwerflich? Wir finden sie in vielen Gedichten, in solchen über die Liebe, über Beziehungen und ich mag das tatsächlich auch da nicht, ich hasse Beschönigung, ich verachte Idealisierung, weil ich gemerkt habe, dass sie mir persönlich nur Schaden bringt, wenn ich selbst etwas idealisiere und weil ich die Fehler der Welt schätzen gelernt habe. Aber das ist vielleicht auch Geschmackssache, manch anderer möchte sich vielleicht in Idealen verlieren oder ihnen hinterhertrauern oder vergeblich nach ihnen suchen. Ich mag es nicht und deswegen spricht mich das Gedicht nicht wirklich an. Zitat:
Zitat:
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08.08.2006, 12:37 | #10 |
ich fühl mich immer ein wenig manipuliert, wenn ich ein baby oder kleinkind nur wegen dem kindchenschema süß finde
ich hasse es dann zwar nicht, versuch es aber immer etwas weniger süß zu finden. |
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08.08.2006, 18:47 | #11 | |
Zitat:
@ stacheligel tut mir leid, stacheligel, ich wollte keine unterstellungen wagen... aber wenn wir mal folgendes betrachten: wie kann es denn sein, dass die erwachsen verdorben sind, wo sie doch eigentlich von geburt her unverdorben sind? schließlich hat sich die menschheit ja entwickelt und kinder waren schon immer so, egal, wie die erwachsenen waren... ich meine, die ersten kinder können ja nicht verdorben sein, weil ihre eltern ja nicht verdorben waren, da diese ja nicht menschlich, sondern mehr tier sind (ok, es ist stark vereinfacht) also wie kann sich etwas durch außenwelt verdorben entwickeln, wenn seine außenwelt nicht verdorben ist man... das ist irgendwie schwer auszudrücken ich meine, irgendwoher muss das verdorbene ja kommen, es gab ja nicht shcon immer erwachsene, die ihren kindern beibrachten, verdorben zu sein und es gab ja zuerst kinder, die sich zu erwachsenen menschen entwickelten, woher namen die ihre verdorbenheit, um sie an ihre kinder weiter zu geben? ich glaube, es ist reine veranlagung und diese verdorbenheit ist überlebensschutz, der bitter nötig ist klar merke ich, dass ich zusehends verbittere, mich einigele und langsam aber sicher nichtmehr mit menschen umgehen kann, weil ich zu schroff und abweisend bin, aber irgendwie ist das... natürlich (?) kinder zu idealisieren ist schwachsinn... gebt den kindern das kommando und wir haben innerhalb kürzester zeit konzentrationslager für brillenträger, dicke und hochintelligente (nur mal als beispiel) und ich glaube nciht, dass die eltern ihren kindern jeden tag sagen, verarsch mir auch schön die brillenträger, oder sich ständig abfällig dazu äußern, verstehst du? ich meine, man kommt nicht perfekt auf die welt und wird dann immer unfertiger, sondern umgekehrt engelsgruß, lichtel |
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08.08.2006, 20:46 | #12 | |||
Puh, lichtel. Du stellst wirklich schwierige Fragen. Woher der Ursprung kommt...also...ich war nicht dabei...
Aber ich könnte Dir eine Erklärung mit folgendem Szenario liefern: Die Menschen sind alle unverdorben. Die Menschen sehen einen Blitz, erleben Feuer, erleben Krankheiten. Die Menschen suchen in ihrer Hilflosigkeit nach einem Grund dafür. Die Menschen lesen in ihrer Hilflosigkeit Informationen aus den unmöglichsten Dingen. Die Menschen kommen zu dem Schluss, dass ein Albino in ihrer Gemeinschaft daran Schuld ist, denn er ist anders und lässt sich ebenso nicht erklären. Die Menschen verstoßen ihn - nicht aus Hass, sondern aus Angst. Der Albino, von niemandem mehr geachtet oder geliebt, sinnt auf Rache. Der Albino bringt bringt andere Menschen um. Die Menschen verstoßen jeden weiteren Albino, der auf die Welt kommt. Alle diese Albinos rotten sich in einem Stamm zusammen und terrorisieren aus Hass die anderen. Hass erzeugt Gegenhass. Und so hat sich das immer weiter aufgeschaukelt und es gab immer mehr verdorbene Menschen, die andere Menschen auch verdarben. Statt eines Albino hätten wir natürlich auch einen Einbeinigen oder einen Hässlichen nehmen können - das ist völlig egal. Zitat:
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08.08.2006, 21:05 | #13 |
ja, nicht böse, aber unerfahren... sie fügen anderen schmerzen zu, stellen fest, dass er darauf reagiert und können das nicht deuten, da sie das nicht kennen... jemand, dem noch nie wehgetan wurde, wird anderen einfach so, aus versehen wehtun, da er nciht weiss, dass es wehtut...
danke das mit dem puh, du stellst fragen werte ich jetzt mal als kompliment, denn es bedeutet, dass die fragen druchaus sinnvoll sind ^0^ ja, wenn es natürlich ist, wieso sieht man es dann als "unantastbares mysterium der unschuldigen kindcheit" engelsgruß, lichtel |
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08.08.2006, 21:15 | #14 | |||
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08.08.2006, 21:25 | #15 |
hmm naja das gedicht an sich mag ja ganz nett sein wenn man seine kindheit so erlebt hat aber es gibt auch noch andere seiten. ich meinerseits bin froh das ich aus der kindheit raus bin die war sowieso nur scheiße (sorry weiß nich ob das wort passend is notfalls gibts ja noch die edit funktion )
naja ber jedem das seine hauptsache dir gefällt dein gedicht mfg Bloodthirst |
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08.08.2006, 21:37 | #16 |
na das gedicht klingt wie ein "uaaaah" wie kann das nur sein, dass aus engeln kampfmaschinen geworden sind... deshalb mysterium
aber ich bin keine pädagogin, sondern jemand, der bis jetzt noch nie besonders auf kinder gestanden hat (ich erinnere nur an "von babies, puppen und anderem gesindel") und dies meinung auch vertritt, weil er genug widerliche kinder (und zweifelsohne auch ihre widerlichen eltern) kennt ich erinnere nur an das "sonnenscheinige früchtchen" von oben -.- (mit 11 zähle ich jetzt besagten jüngling nicht als teenager) engelsgruß, lichtel |
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