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Alt 29.08.2010, 13:36   #1
männlich MindAyu
 
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Standard Alen und die Liebe

Vergangene Tage, vergangene Zeit. Alen wurde im kranker, sein Leben veränderte sich immer schneller.

Noch vor einen Jahr war er glücklich und froh, als er seine große Liebe traf. Doch die Liebe verging schnell, als Kirr ständig verschwand und erst Wochen wieder auftauchte. Er hatte immer eine neue Entschuldigung. Alen war Blind, geblendet von der Liebe zu ihm, er bemerkte nicht, wie er hintergangen wurde. Nach 2 glücklichen Wochen der Zweisamkeit verschwand Kirr für viele Monde, kam nie wieder. Für Alen brach eine Welt zusammen, er verstand nicht, wieso Kirr verschwand, wollte ihn doch begleiten. Kirr kam nie wieder.

Alen war allein, niemand hatte gesehen wie er sich fühlte. Alle sahen nur, dass Alen lächelte, dabei hing er nur in der Vergangenheit fest, wo er noch glücklich war.
Monate vergingen, ohne jede Meldung von Kirr, ohne jedes Lebenszeichen.
Er stand einsam und verloren vor gemeinsamen Freunden, suchte Hilfe, suchte jemand der ihn sah. Aber es gab niemanden, der ihn wirklich sah. Alle schienen durch ihn hindurchzuschauen.

Tränen rannen über Alens Wangen, er versuchte ohne Kirr zu leben, versuchte es einfach. Die Zeit verging, doch er schaffte es nicht. Hatte noch nicht mal den Verlust seines Bruders und seines Adoptivsohnes verkraftet, als einer seiner besten Freunde starb. Niemand bemerkte, wie schlecht es Alen ging. Niemand wollte es sehen, waren zu sehr mit nichtigen Problemen beschäftigt, die nur sie betrafen.

Immer wieder versuchte er, wieder glücklich zu sein. Dachte das Glück im Hause Sonnenfeuer zu finden, doch auch hier bemerkte ihn niemand wirklich.
Seine Tochter war nie da, war ständig in der Schule.
Freunde wanden sich von ihm ab, jeder drehte ihm den Rücken zu.
Ständig dachte er an seinen Tod, doch sein zerbrochenes Herz hatte noch Hoffnung.

Eines Tages sah er Kirr mit seiner alten Liebe, wieder glücklich vereint. Sein Herz zerbrach vollständig, nichts konnte es mehr retten.
Er wollte mit Kirr reden, aber er schaffte es nicht. Jeden Tag suchte er eine neue dunkle Ecke, in der er sich verkriechen konnte. Sahen ihn Leute, gingen sie nur grinsend an ihm vorbei und lachten einige Meter weiter weg von ihm.
Alen erhob sich tagelang nicht mehr aus dem Bett und war teilweise für längere Zeiten völlig verschwunden. Er verschwand in einen tiefen, schwarzen Loch, aus dem es kein Entkommen gab.

Verlor alles, obwohl er eigentlich schon gar nichts mehr zu verlieren hatte. Er begann sich sogar selbst zu verletzen, aber niemand sah es.

Dann schrieb er einen Abschiedsbrief:

"Ich bin der Wind, der um dich weht, den aber niemand wahrnimmt.
Ich bin der Wind, über den sich jeder beschwert.
Ich bin die Nacht, die ständig allein ist.
Ich bin das Wasser, das ruhig umher strömt.
Ich bin das Wasser, was in seinen Zorn alles mit sich reisst, es aber dennoch zurücklässt.
Ich bin das Nichts, das niemand haben will.
Ich bin einsam, weil mich alle hassen.
Halt den Moment fest, in dem ich sterbe, damit du ihn dir immer ansehen kannst.
Halt die Erinnerung an mich vergessen, dass du keinen Gedanken mit mir verschwendest.
Verlier mich für immer.
Bin traurig, verloren, verloren in der Nacht, verloren im unbeständigen Wind, bin verloren im Wasser, das mich immer zurücklässt, bin verloren, weil alle mich hassen, bin verloren, weil ich sterben will!
Habe nie richtige Liebe erhalten, habe nur den Schmerz gespürt.
Hab immer den Zorn der anderen erhalten, nie die richtige Wärme eines anderen Herzens. Habe nie gelernt meine Gefühle auszudrücken.

Ich durfte nur dein Fußabtreter sein.
Ich war nur irgendjemand für dich, den du ausnutzen konntest.
Ich war einfach immer nur da, war nur in meinen Träumen jemand für dich.
Es vergeht ein Tag, es vergeht ein Jahr, aber noch immer ignorierst du mich.
Habe immer zu dir aufgesehen, habe deinen Lauf gefolgt.
War immer für dich da, aber du hast mich nie gebraucht.

Die Wolken ziehen vorbei, die Zeit verstummt.
Mein Herz bricht weiter, es ist so kaputt, dass es nicht mehr brechen kann.
Die vergangene Zeit war bloß ein Traum, den niemand träumen wollte.
Ich war bei dir, aber kam nie an dich ran.
Du hattest mir etwas versprochen, wolltest mir helfen, wolltest so viel Gutes tun für mich.
Aber es war alles eine Lüge...
Alles, was du mir zeigtest, war eine Lüge.
Ich kleide mich in Traurigkeit, fliehe wie der Tag aus meinem Leben.
Niemals wird es so werden, wie es war.

Hab ich dich jemals belogen?, frage ich leise und du siehst mich nicht einmal!
Einen letzten Augenblick sehe ich zurück, ein letztes Mal sehe ich dich an.
Aber niemand sieht mich, niemand schaut zu mir als ich gehe.
Niemand will sehen wie ich weine, niemand will sehen wie es mir geht.
Niemand findet es schlecht, wäre ich weg.
Kannst du mich den immer noch nicht sehen?
Überall sind lachende Gesichter, pflastern meinen Weg.
Lachen mich aus, lachen einfach nur.
Auch du lachst nur.

Ich wünschte ich wäre weg, wünsche mich an einen anderen Ort.
Verstecke meine Augen, damit niemand mehr meine Tränen sieht.
Denn eine Träne sagte mehr als 1000 Schreie, aber das Blut, welches bereits an meiner Haut hinab gleitet, sagt noch mehr.
Verstecke mich, damit niemand mehr sieht wer ich bin.
Könnt ihr mich den nicht sehen?
Ich hab immer eure Träume gesehen, hab eure Gefühle gesehen, aber konnte sie nicht verstehen.
Es ist alles so fremd für mich und doch so vertraut.
Wurde nur von euch gesehen, habt ihr mich gebraucht.
Mein Herz ist gegangen, kann hier nicht mehr sein.
Ich bin krank, aber ihr habt mir nie geholfen.
Ich tauche ein in das tiefe, weite Nichts.
Werde verschwinden, kann nicht mehr kämpfen.
Kann nicht schon wieder erneut anfangen, hab diesen Berg noch nicht mal erklommen.
Ich werde gehen und ihr wisst nie warum.
Aber was weiss ein sterbendes Herz schon..."

Er unterschrieb den Brief und legte ihn in die Taverne des Hauses Andilien in ein Bücherregal. Er ging hinaus in den Wald, sein Weg war mit Bluttropfen gekennzeichnet.Immer versuchte er zu weinen, doch hatte er bereits all seine Tränen verbraucht. Er blickte noch einmal auf Silbermond zurück und ging an den Ort, an den Kirr seinen besten Freund vergraben hatte.
Alen legte seine Brille ab, öffnete seine Haare und legte alles Wertvolle an das Grab.

Und dann schrieb er noch einen kleinen Brief für Kirr, schrieb ihn mit seinen Blut:

"Früher hab ich immer davon geträumt, nie mehr allein zu sein. Wir hatten so viel Spass, waren so glücklich.
Aber dann kam er zurück und du hast mich vergessen.
Hast mich einfach im Stich gelassen.
Hast mich einfach aufgegeben.
In meinen Herzen weiss ich, ich kann dich nicht vergessen.
Jeden Tag hoff ich verzweifelt, dich wieder zusehen.
Aber es nur ein Traum, den du nicht hören willst.
Die schwarzen Schwäne ziehen am Himmel, nehmen mich mit.
Habe mich entschuldigt für alles, was ich getan hab. Und doch habe ich nichts getan, wollte einfach zu dir, wollte einfach nur bei dir sein.
Es ist ein Traum, niemals mehr träumst du ihn, jeden Tag hast du gelogen.
In meinen Herzen weiss ich, dass ich dich nicht gehen lassen will, Kirr.
Aber was weiss ein sterbendes Herz schon...
Ich hab dich immer geliebt."

Alen befestige den kleinen Brief an das Grab. Kirr würde ihn finden.
Erneut blickte er zurück, blickte mit den einsamen, leeren Augen auf den mit seinen Bluttropfen verschmutzten Weg. Er sah hoch in den Nachthimmel, der Mond schien so hell, die Sterne funkelten einsam in ihrer großen Gruppe.
Schaute in die Schlucht hinab, sein weißes Haar fiel über seine Schultern.
Alen schnitt sich einen Teil der Haare ab, legte sie auf das Grab, dann zog er sein Hemd aus und legte es dazu, nahm sämtliche Taschen, legte alles ab.
Nur noch eine Hose und ein Mantel trug er bei sich.

Dann nahm er einen Dolch aus der einer der Taschen und starrte ihn lange an.
Er schloss langsam die Augen, schloss mit allen und allem ab.
Er nahm den Dolch in beide Hände und hob ihn zu den Sternen hoch.
Dann drehte er ihn zu sich und stach in sein bereits totes Herz.
Blut rannte über die Brust, er zog den Dolch raus, um ihn die Klippe hinab zu werfen, warf ihn in das Nordmeer.
Er fiel auf den Rücken, öffnete kurz die Augen und sah in die Sterne, sah alle Gesichter, die ihm in seinen Leben etwas bedeutet hatten.

Alles fühlte sich so leicht an, die Augen fielen zu, aber noch immer trug er das Bild der Sterne vor seinem inneren Auge.
Er merkte, wie das Leben aus seinen Körper floss, merkte, wie er lächelte.
Nie mehr musste er traurig sein, nie mehr musste er lachen, wenn er weinen wollte.
Nie mehr musste er sich verstellen, nur um bemerkt zu werden.
Langsam verlor Alen sämtliche Gefühle, verlor alles und es wurde alles nur schwarz.
Zeitlos und leer gefangen im endlosen schwarzen Raum.

Viele Tage lag Elf tot da, war kalt und leblos, nach 1400 Jahren seines Lebens.
Bis Esuna ihn fand.
Sie schrie und weinte, versuchte Alen wiederzubeleben. Sie wollte nicht ohne ihren Vater sein, hatte doch schon die Mutter verloren.
Sie rannte zu ihrer besten Freundin, ersuchte sie um Rat. Ester und Esuna begannen ein großes Ritual, riefen die Mächte von Kabel, riefen die Mächte der Zeit, verwendeten all ihre Kraft um Alen zurückzuholen.
Alen kam wieder, jedoch nur als Abbild der Vergangenheit, als neues Wesen.
Alen war wieder jung, war unerfahren, aber glücklich.
Er wusste nichts von dem, was passiert war.
Esuna und Ester versprachen sich, alles für ihn zu tun, damit es ein Geheimnis blieb.

Doch dann kam Kyrethil...




Vor vielen Monden, in einer Taverne.
Zwei Männer sahen sich, der eine groß und wie ein Schrank gebaut, der andere klein und zierlich.
Die ersten Blicke, sie sahen für viele nach Nichts aus. Aber für die Beiden war es mehr als nur ein Blick.
Sie wussten nicht was es war, was sie fühlten. Ein Bauch voller Schmetterlinge, das Herz hüpfte immer.
Jedes Lächeln war schöner als jedes Glück auf dem Planeten.
Noch einige Tage vergingen und sie umarmten sich.
Eine Umarmung voller Liebe und Zuneigung, die nie zu ende gehen sollte.
Noch ein Tag später, küssten sie sich.
Liebe war mehr als nur zu spüren und es knisterte.
Der eine hatte Angst es zuzugeben, der andere wollte es der ganzen Welt mitteilen.
Aus Liebe taten sie viele Dinge, doch hielten sie es geheim vor allen.
Sie gingen jeden Tag in den Wald, sie küssten sich jeden Tag, sie schliefen jeden Tag Arm in Arm ein.
Sie waren so glücklich.

Der andere ging auf Reisen, der andere zerbrach fast an der Sehnsucht.
Jeden Tag saß er an ihren Platz, sah in die Sterne, wartete auf ihn.
Wollte doch so gern nicht allein sein.

Der andere kam wieder, waren sie doch glücklich zum Schein.
Der eine war verloren in seiner Hoffnung ihn bald wiederzusehen. Konnte ihr nicht mehr entfliehen. War gefangen. Dann brach er zusammen, schien für immer verloren zu sein.
War doch die Liebe die einzige Lösung, doch gleichzeitig der Auslöser.
Er ging, ging weit...

Kam er wieder, waren sie traurig, wussten nicht was sie tun sollten.
Wussten doch, sie lieben sich.
Doch dann küssten sie sich, es war wieder schön.
Er machte ihm einen Heiratsantrag, er nahm ihn an.
Wollten doch so bald heiraten...

Der eine ging in ein fliegendes Schloss, wollte etwas für den anderen holen, ein Geschenk.
Doch er wurde verletzt, durch kein Schwert, nur durch Worte.
Sein Herz zerbrach jämmerlich, würde alles verlieren. Würde nie wieder heilen.

Er kam wieder, erinnerte sich wieder an sein damaliges Leben, wie er starb und verlor.
Wollte den anderen doch nicht so verletzen.
Verlor er sich doch im schwarzen Nichts, verlor sich für immer.
Seelisch Verstorben, körperlich am Leben...

So verließ er die Stadt, wusste er darf nie zurückkehren.
Lief vorbei an einen Jungen, mit leeren Augen und traurigen Blick.
Lief zu ihren Platz.
Sah die Klippe hinab und sprang in die Tiefe.
Löste sich der Körper auf, so lächelte er.

Er lies nichts zurück, nur den Jungen und ein Lied was er für ihre Hochzeit schrieb.
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