Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Gefühlte Momente und Emotionen

Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 14.07.2010, 18:04   #1
männlich Gram
 
Benutzerbild von Gram
 
Dabei seit: 02/2010
Ort: Oettingen
Alter: 44
Beiträge: 494

Standard Transformator

Ich schüre Feuer aus der Glut
des Hasses und der meinen Wut.
Gedanken wie ein Flammenmeer,
da kocht natürlich auch mein Blut,
doch setze ich mich nicht zur Wehr.

Es ist enorme Energie,
ich fang sie auf und bündle sie
und wenn sie dann polarisiert
vom Tier in mir zu Euphorie,
die viel zu früh an Kraft verliert.

Ist Energie nicht immer neu,
verwandle ich sie ohne Scheu
in etwas, das ich brauchen kann,
in Kunst, Elan und Giftgebräu,
woran ich dann mich laben kann.

12.07.2010
Gram ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2010, 19:13   #2
männlich Glasbleistift
 
Dabei seit: 03/2010
Ort: Berlin
Alter: 38
Beiträge: 132

Hallo Gram,

dein Gedicht gefällt mir recht gut, zumal ich großer Fan des von dir verwendeten Reimschemas bin. Auch die Metrik hast du gut durchgehalten. Allerdings erscheint mir dein Werk noch etwas unvollendet und ich denke, da solltest du noch feilen.

Ich schüre Feuer aus der Glut
des Hasses und der meinen Wut. "der meinen Wut"? Versuche es mit einem passenden Adjektiv an Stell von "meinen"
Gedanken wie ein Flammenmeer,
da kocht natürlich auch mein Blut, "natürlich" wirkt hier trivial
doch setze ich mich nicht zur Wehr.

Es ist enorme Energie,
ich fang sie auf und bündle sie
und wenn sie dann polarisiert
vom Tier in mir zu Euphorie,
die viel zu früh an Kraft verliert. Diese Strophe erschließt sich mir nur schwer, vor allem wohl, weil die Satzstellung sehr verdreht ist, Bezüge nicht klar sind und Thesen nicht zuende geführt

Ist Energie nicht immer neu,
verwandle ich sie ohne Scheu
in etwas, das ich brauchen kann,
in Kunst, Elan und Giftgebräu,
woran ich dann mich laben kann. Dein erster Satz klingt hier wie eine Frage, soll wohl aber eigenlich eine Bedingung sein. Das verwirrt und ist unglücklich formuliert

Naja, das nur ein paar Gedanken meinerseits. Insgesamt sagt mir dein Gedicht zu, kommt mir jedoch sprachlich etwas plump daher.

Arbeite noch ein wenig daran!

Grüße vom Glasbleistift
Glasbleistift ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.07.2010, 13:05   #3
männlich Gram
 
Benutzerbild von Gram
 
Dabei seit: 02/2010
Ort: Oettingen
Alter: 44
Beiträge: 494

Oh vielen Dank, aber nein danke! Das mit der "der meinen Wut" ist alter Sprachgebrauch und somit genau mein Stilmerkmal. Ich bin vom "alten Eisen", weisst Du? Im Chinesischen Sternzeichen bin ich ja auch Metallaffe, als Metaldrummer könnte es kaum besser passen. Durch mein Drumming funktioniert auch meine Metrik.
Kannst Du mir denn nicht wenigstens ein besseres Beispiel geben, als Ersatz für "natürlich" in der vorletzten Zeile des 1. Verses? Ich finde es stimmig. Und andere erfahrene Schriftsteller befanden jenes Werk als das Gegenteil, nämlich als vollendet.
Selbsterklärend erschließen sich Vers 2 und vermutlich auch 3 Dir nur schwer, da es sehr persönlich ist, wie beinah jedes meiner Gedichte. Auch nur so macht es Sinn, so schon Hermann Hesse. Lies sie, wenn Du möchtest, nochmal in Ruhe und denke lange darüber nach. Und nicht darüber wie Du es geschrieben hättest, sondern exakt wie ich es schrieb und dein Geist wird sich Dir öffnen, wünsche ich Dir.
Zur Kritik im letzen Vers, tja ohne Fragezeichen stelle ich keine Fragen in Schriftform. Es ist ein Bedingungsform, so eine Art Konjunktiv, verdammt, die Schule ist bei mir einfach schon zu lange her...
Ich soll noch daran arbeiten? Und das soll ich jetzt nicht als Frechheit auffassen? Ich werde es versuchen. Plump ist hier sicherlich nichts, noch nicht einmal Deine Art, meine Werke zu lesen und dabei nicht zu verstehen.
Zu Beginn Deines Kommentars schriebst Du, men Gedicht gefiele Dir recht gut und dann am Schluss bezeichnest du es als plump und befielst mir im Imperativ, noch daran zu arbeiten. Paradox, wie so vieles mit Euch Menschen.
Ich lese gerade "Das Wirken der Unendlichkeit" von Carlos Castaneda und komme somit nicht ganz zurecht mit der jugendlichen Art, mit der Du an meinem Werke herumkritisierst. Dennoch bedanke ich mich für die Zeit, Dein Interesse und eben Deinen Kommentar.
Doch lass Dir raten, einen Künstler niemals im Imperativ zu begegnen.
"Nobody tells a man how to play, it just ain't that way, baby, hey, hey, hey..."
Zitat: Joey DeMaio (MANOWAR)

Viele liebe Grüße,
Gram!
Gram ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.07.2010, 14:03   #4
weiblich Lux
 
Benutzerbild von Lux
 
Dabei seit: 03/2010
Alter: 38
Beiträge: 839

Boah Gram, was ist eigentlich dein Problem mit konstruktiver Kritik? Sag jetzt nicht du hättest keins, denn das dem so ist, lässt sich deutlich aus so manchem Kommentar von dir heraus lesen.
Was sollen diese Hinweise auf die Bewunderung, die achtsame Schreibergesellen deinem Werk zukommen liesen? Wenn du dir deine Lorbeeren schon wo anders abgeholt hast und deshalb nicht mehr offen bist für Einwände, Vorschläge oder Feedback, dann stell doch auch dein Gedicht nicht mehr hier ein.

Ich persönlich hatte teilweise die gleichen Gedanken zu deinem Gedicht wie Glasbleistift, es hat mir im Grunde gut gefallen, vor allem vom Inhalt her. Allerdings wirken auf mich auch einige Stellen etwas "gezwungen". Sprich die Grammatik, auch wenn du altes Sprachgut als Stilmittel benutzt, ist dem Inhalt nicht immer angemessen.

Ich denke, du verwechselst Kritik mit Frechheit, auch wenn ich dir Recht gebe, dass Glasbleistift sie vielleicht teilweise besser im Konjunktiv denn im Imperativ formuliert hätte.

LG
Lux
Lux ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.07.2010, 16:49   #5
männlich Glasbleistift
 
Dabei seit: 03/2010
Ort: Berlin
Alter: 38
Beiträge: 132

Hallo Gram,

ich möchte hier keinen Streit vom Zaun brechen. Falls dir meine Kritik unbegründet und jugendlichem Unwissen geschuldet zu sein scheint, dann sei es so.

"der meinen Wut" lasse ich mir jedoch keinesfalls als "altertümlichen Stil" unterjubeln. Damit kenne ich mich nämlich einigermaßen aus. Ich lasse mich jedoch gerne eines Besseren belehren, nur dann bitte mit Referenzen.
Meiner Meinung nach ist es dem Metrum, also im Genaueren dem Versfuß, geschuldet, und zwar auf nicht sehr elegante Weise.

Ich weiß ja nicht, welche Literaturexperten du da zu Rate gezogen hast, doch scheint ihnen im Laufe ihres Lebens mehr in die Ohren geschrien, denn poetisch geflüstert worden zu sein. "Natürlich" wirkt deshalb trivial, weil du es nicht in seinem eigentlichen Sinne verwendest, sondern es als umgangssprachliche Form von "selbstredend" benutzt. Was ist hier mit deinem alten Sprachgebrauch passiert? Alernativen gäbe es zu Hauf, doch frügst du mich persönlich, solltest du den ganzen Satz umstellen und mit dem vorangegangenen verbinden, was deinem Werk ohnehin zu Gute käme, da du dazu neigst, jede Zeile syntaktisch alleine stehen zu lassen. Das kann man natürlich machen, nur ist das nicht sehr filigran.
Zum Beispiel könntest du schreiben:

Gedanken wie ein Flammenmeer
erhitzen mir Gemüt und Blut


Und wenn ich schon mal dabei bin: Deine letzte Zeile in dieser Strophe ist recht nichtssagend und passt nicht ins Sinngefüge. Ok, du setzt dich nicht zur Wehr, aber warum solltest du auch? Du "schürst" dies alles ja, was somit gewollt ist.

Dann folgt deine zweite Strophe, deren Unverstänlichkeit du darauf schiebst, dass sie ja ach so persönlich ist. Das habe ich schon so oft gehört und werde es auch nicht als Argument gelten lassen. Gedichte sind grundsätzlich persönlich - oder persönlich geprägt. Wenn du aber etwas veröffentlichst, dann muss dies auch für jedermann verständlich sein, ansonsten kannst du dir deine Zeilen auch in die Unterhose schreiben, das hätte denselben Effekt.

Ich kann dir auch genauer sagen, warum ich sie als unverständlich empfinde. Die ersten beiden Zeilen kapiere ich ja noch, doch dann schreibst du von "polarisieren". Seit wann polarisiert Energie? Und was hätte das mit dem Rest zu schaffen?

"vom Tier in mir zu Euphorie"? Was für ein Tier plötzlich? Und warum sollte sich das in Euphorie verwandeln?

Die größte Schwäche dieser Strophe liegt jedoch darin, dass du hier die kleinen Wörtchen "wenn" und "dann" gebrauchst. Du implizierst damit eine Folge, die jedoch ausbleibt: "und wenn sie dann polarisiert". Ja was dann?

Naja, jedenfalls denke ich nicht, dass dies hier ein Problem meiner mangelnden Vorstellungskraft ist und mir deine "Offenbarungen" durch erneutes Lesen mit einem Funkenfeuerwerk im Geiste explodieren werden. Unverständlichkeit kann nicht dem Leser vorgewerfen werden.

Meiner Ansicht ist es auch nicht paradox, wenn mir dein Werk im Grunde gefällt, ich jedoch Dinge auszusetzen habe. Das ist doch ganz normal.

Es tut mir außerordentlich leid, wenn die Form meiner Kritik nicht deinen von Castaneda verwöhnten Ästhetikansprüchen genügen kann. Klopfe doch einfach mal bei ihm an den Grabdeckel, vielleicht bekommst du ja dann eine deinen Meisterwerken würdige Kritik.

Auf nimmer Wiedersehen

Glasbleistift
Glasbleistift ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.07.2010, 15:19   #6
männlich Gram
 
Benutzerbild von Gram
 
Dabei seit: 02/2010
Ort: Oettingen
Alter: 44
Beiträge: 494

lol, Ihr seid echt zum schiessen! Konstruktive Kritik? Haha, an nichts wachse ich mehr. Doch nicht jeder ist ein konstruktiver Kritiker. Bei Weitem nicht.
Wollte nur sagen, dass ich einen Teufel tun werde und dieses Gedicht ändern werde. Aber behauptet bitte nicht, ich hätte nie was ändern lassen aufgrund von konstruktiver Kritik. Ich las einfach nur subjektive Kritik und Kunst ist eben kein Wunschkonzert.
Also wenn ich denn so schlecht schreibe, wieso lest ihr es dann? Könnt Ihr gerne bleiben lassen. So, ich muss weiter, mein Vater liegt im Sterben und da sind noch ein paar andere Dinge, die durchaus wichtiger sind, als das hier.

Gehabt Euch wohl!

GRAM
Gram ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Transformator




Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.