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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 09.01.2010, 15:02   #1
männlich Andy46
 
Dabei seit: 04/2008
Ort: NRW
Alter: 61
Beiträge: 7

Standard Dein stiller Blick

Dein stiller Blick


Warmer Hauch in Deinem Haar
der mit feinem Duft erweckt
ein heller Morgen, still und klar
die Lebenskraft, die in mir steckt


Wie durch des Himmels Heiterkeit
das Feld die Frucht empfängt
so ist Dein Blick voll Zärtlichkeit
Leben, das mein Herz durchtränkt


In Deinen Augen leuchten Wege
klar und weisend durch das Tal
durch die Wolken in mein Leben
Deine Liebe, meine Wahl


Wie Feuer aus dem Schoss der Erde
Hoffnung in die Wüste bringt
aus Deinen Tiefen, Deinen Bergen
süßer Lebensquell entspringt


Ich tauche ein in Deine Fülle
gebe alles was ich bin
liebe Dich in meiner Stille
hältst mein Herz, gibst Dich mir hin


Wie das Licht am Abend schwindet
so alle Kraft vergänglich scheint
es ist das Ziel, das uns verbindet
die Ewigkeit, die uns vereint


Auch wenn der Tag ins Dunkel geht
meine warme Hand erschlafft
die Liebe in uns weiterlebt
den Morgen neu erschafft
Andy46 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.01.2010, 15:05   #2
weiblich Rena
 
Benutzerbild von Rena
 
Dabei seit: 06/2009
Ort: Berlin
Beiträge: 545

Hallo Andy,

ein wirklich wunderschöner "Stiller Blick", der durch seine Worte beeindruckt.
Das ist Liebe und der Akt.

Liebe Grüße von Rena
Rena ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.01.2010, 15:14   #3
männlich Skidbladnir
 
Benutzerbild von Skidbladnir
 
Dabei seit: 12/2006
Ort: Freiberg (Sachsen)
Alter: 35
Beiträge: 223

sowas, sowas... les da nur ich so viel schweinerei raus oder geht das auch andern so?^^

bleibt nur eine frage...
wer blickt da still? der handelnde oder einer, der im kleiderschrank hockt?
nee, scherz.

gern gelesen.
Skidbladnir ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.01.2010, 17:44   #4
männlich Phobipp
 
Benutzerbild von Phobipp
 
Dabei seit: 11/2009
Ort: Hinter den Spiegeln
Alter: 38
Beiträge: 449

Zitat:
Zitat von Skidbladnir Beitrag anzeigen
sowas, sowas... les da nur ich so viel schweinerei raus oder geht das auch andern so?^^
Ging mir auch so, besonders an der Stelle:

Zitat:
aus Deinen Tiefen, Deinen Bergen
süßer Lebensquell entspringt


Ich tauche ein in Deine Fülle
gebe alles was ich bin
Gefallen mir, solche verborgenen Zweideutigkeiten.
Phobipp ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.01.2010, 17:48   #5
männlich Skidbladnir
 
Benutzerbild von Skidbladnir
 
Dabei seit: 12/2006
Ort: Freiberg (Sachsen)
Alter: 35
Beiträge: 223

Ja, aber vor allem auch:

Zitat:
die Lebenskraft, die in mir steckt

Wie durch des Himmels Heiterkeit
das Feld die Frucht empfängt
aber mein gnaz besonderer Favourit der zweideutigkeit:
Zitat:
Auch wenn der Tag ins Dunkel geht
meine warme Hand erschlafft
Skidbladnir ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.01.2010, 17:35   #6
männlich Andy46
 
Dabei seit: 04/2008
Ort: NRW
Alter: 61
Beiträge: 7

Standard Danke für Eure

teilweise amüsanten Kommentare.

Selbstverständlich ist diese Gedicht in vielerlei Hinsicht zu interpretieren.
Sicherlich ging es mir darum Liebe, Leidenschaft, körperliche Nähe zum Ausdruck zu bringen, aber nicht nur.

Es geht mir dabei um mehr. Insbesondere um die Tatsache, das es immer auf den Standpunkt des Betrachters ankommt, wie ich etwas "sehe" und beurteile.

Der stille Blick ist selbstverständlich "mein" Blick, meine Sichtweise, aber dennoch auch "Dein" Blick auf etwas, das sich Dir (auf den zweiten Blick vielleicht) ganz anders mitteilt. Mit "Stille", ist hier die kontemplative Betrachtung gemeint,

Das Gedicht möchte ich an ein paar Beispielen erläutern.

"Wie Feuer aus dem Schoss der Erde
Hoffnung in die Wüste bringt
aus Deinen Tiefen, Deinen Bergen
süßer Lebensquell entspringt"


Die "Erde" repräsentiert hier für mich das "weibliche" Prinzip.
Zum einen steht in diesem Zusammenhang die Erde für das
Leben hervorbringende Prinzip. Erdgeschichtlich gesehen, ist mit "Feuer"
und "Wüste" natürlich der Urzustand gemeint. Der im weiteren Verlauf der
(Erd-)Geschichte, aus den "Tiefen" (Meeren, Quell) und "Bergen" das Leben erst hervorbringt.

Wer hier das "weibliche" in einer konkreten menschlichen Gestalt sehen will und den Akt der Fortpflanzung, liegt auch nicht falsch
Die Frau gebiert das Leben. Sie ist fruchtbar und trägt die Frucht.

"Ich tauche ein in Deine Fülle
gebe alles was ich bin
liebe Dich in meiner Stille
hältst mein Herz, gibst Dich mir hin"

Im Grunde selbsterklärend. Das "Männliche" vervollständigt den weiblichen
Habitus, in dem er "sie" annimmt und zu seiner Bestimmung macht.

"Wie das Licht am Abend schwindet
so alle Kraft vergänglich scheint
es ist das Ziel, das uns verbindet
die Ewigkeit, die uns vereint"

In und durch diese Bestimmung erwächst Neues (neues Leben), auch und gerade weil das Alte vergeht. Das ist das Ziel, das die Zeit überdauert (Ewigkeit).

"Auch wenn der Tag ins Dunkel geht
meine warme Hand erschlafft
die Liebe in uns weiterlebt
den Morgen neu erschafft"

Die "warme" Hand erschlafft, erkaltet, wird leb- und kraftlos, stirbt ab. Der Tod. Es ist das scheinbare Ende.
Die Liebe erscheint hier als Grundprinzip dieses Verhältnisses zwischen
dem Weiblichen und dem Männlichen, das für sich alleine nichts hervorbringen kann. Der neue Morgen entsteht durch dieses Prinzip, das unablässig, neues hervorbringt (Evolution). Erst in der Verbindung überdauert diese Prinzip. Im direkten Vergleich mit einem "Liebespaar" ist hier natürlich auch die Zeugung angesprochen, die einen neuen Menschen hervor bringt.

Lest es vielleicht noch einmal unter dem Aspekt der "Schöpfung" oder "Evolution", dann wirkt es ganz anders.
Es kommt halt immer auf den Standpunkt des Betrachters an.

Bis dann.
Andy.
Andy46 ist offline   Mit Zitat antworten
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