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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 29.10.2005, 01:03   #1
Nirthelu
 
Dabei seit: 10/2005
Beiträge: 5

Standard Monophobie

Gelächter?
Erwachen

Stille!

Gefangen im Blütenduft

Du
Entschwunden
im Kern der Schönheit

körper-lose Tage

bedrohlicher
Wassertropfen
am Blattrand

Einschlagen

Verendung
im Rosenkelch

friedliche
Einsamkeit

(c) Jeanette Bevermann 29.10.05
Nirthelu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.10.2005, 20:06   #2
Feyaria
 
Dabei seit: 08/2005
Beiträge: 24

Hallo Niri, schön dich hier zu sehen und mal was zu einem deiner Gedichte schreiben zu dürfen. Ich hoffe, du nimmst mir die kritische Auseinandersetzung mit deinem Werk nicht übel, zumal es die erste Kritik seit längerem ist, die ich auf diesem Board schreibe.

Ich glaube zu verstehen, was du mit deinen Zeilen für Bilder malen möchtest. Eine Person, die durch Gelächter erwacht (vielleicht war das Gelächter nur im Traum), in dem Moment, wo sie erwacht herrscht um diese Person herum eine Stille, die sie gefangen nimmt. Ich interpretiere hier das Gefangensein im Blütenduft nicht als etwas Positives, sondern eher als etwas alltägliches, dme man nicht entrinnen kann. Einige Zeilen später scheint sich meine Vermutung zu bestätigen, denn es taucht ein lyrisches Du auf. Das lyrische Du ist "Im Kern der Schönheit entschwunden". Zumindest für den Beobachter nicht mehr greifbar - entweder, weil das lyr. Du einen hohen Preis für die Schönheit zahlte, oder wiel es durch diese Schönheit einfach nicht mehr auf der gleichen Ebene wie das lyr. Ich (ich nenne es einfach mal so) schwimmt.
Für das lyr. Ich ist das lyr. Du also entschwunden und es verbringt Tage ohne das lyr. Du körperlose Tage. Sein Leben ähnelt jetzt in seiner Einsamkeit einem Wassertropfen am Blattrand, würde ich erst denken. Aber das Bedrohliche lässt mich stocken. Ist die Situation für den Wassertropfen bedrohend, oder ist der Wassertropfen eine Bedrohung für das lyr. Ich? Ich würde jetzt - nach wohlgemerkt einer halben Stunde Grübeln - sagen, dass der Wassertropfen das lyr. Du darstellt, dessen Entschwinden das lyr. Ich wie in Zeitlupe erfasst und es dennoch nicht verhindern kann, weil jede Bewegung des Blattes des Absturz nur Beschleunigen würde.
Der Wassertropfen verliert in der bedrohlichen Situation und schlägt ein und verendet im Rosenkelch - hier sehe ich wieder einen Widerspruch: Ein Rosenkelch ist doch eigentlich eine positive Metapher für Liebe? Soll damit gesagt werden, dass das lyr. Ich ständig versuchte, gefahrlos über den Blätterrand zu klettern, um in den Rosenkelch zu seiner Liebe zu gelangen, schließlich abstürzt und im Rosenkelch verendet? Das lyr. Ich wird jetzt von einer friedlichen Einsamkeit umhüllt. Also scheint es diese Gegebenheit gar nicht wirklich zu bedauern, sondern die Einsamkeit als Positivum zu sehen. Das verstehe ich nun leider nicht mehr, auch nach langem Grübeln nicht -.-

Allgemein wirst du jetzt sicherlich meine Meinung zu diesem Gedicht wissen wollen, wo ich dich schon mit einer ANtwort darauf belästige. Vielleicht sollte ich dazu nichts schreiben, weil es nur sehr wenige freie Gedichte gibt, die mir wirklich wirklich gefallen. Dieses Gedicht hat es auf diesen Punkt leider nicht gebracht, wiel es auf mich zersplittert wirkt. Ich vermute, dass du damit das zersplitterte Allgemeinbild darstellen wolltest, aber ich kann mich nicht auf die Situation oder die Wortbilder einlassen, weil es auf mich etwas abgehackt wirkt. Tut mir Leid

Viel Spass noch hier (auch wenn du nun wohl jemandne getroffen hast, dessen Namen du kennst - da wirst du aber noch einige andere finden... ), danke für die Möglichkeit, mal wieder etwas zu Interpretieren.

Alles Liebe,
Littleshine
Feyaria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.10.2005, 23:00   #3
Nirthelu
 
Dabei seit: 10/2005
Beiträge: 5

Zitat:
Original von Littleshine
auch wenn du nun wohl jemandne getroffen hast, dessen Namen du kennst - da wirst du aber noch einige andere finden... ),
aargh, dabei habe ich mich schon so geärgert den Namen vom Hoffnungsträger zu lesen. Doch er könnte mich hier ja gar nicht entdecken und nun du...

Zum Gedicht: Ich persönlich finde es überhaupt nicht gut. Ich habe stundenlang daran rumgeschraubt und bin sehr enttäuscht. Doch bei Gedichten mit reimschema neige ich seit neusten zum krampfhaften Reimen. Also sollte ich mich weiter entwickeln. Mal was neues...

Vielen Dank für deine Meinung
Liebe Grüße *und ein Drücker*
Niri
Nirthelu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.10.2005, 10:43   #4
Feyaria
 
Dabei seit: 08/2005
Beiträge: 24

Zitat:
aargh, dabei habe ich mich schon so geärgert den Namen vom Hoffnungsträger zu lesen. Doch er könnte mich hier ja gar nicht entdecken und nun du...
Tschuldigung -.-

Und nochmal zum Gedicht: Ich weiß ncht, wie wichtig das Gelächter am Anfang für deine Eigeninterpretation ist, aber meines Erachtens nimmt es von vornherein einiges von der Bereitschaft, sich auf Melancholie einzulassen.

Liebe Grüße,
Littleshine
Feyaria ist offline   Mit Zitat antworten
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