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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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06.10.2007, 01:13 | #1 |
Mein Krieg
Mein Krieg
Ihr nennt es euer Leben ich nenn` es meinen Krieg doch kann es niemals geben für mich den letzten Sieg So ziehe ich ins Feld für Werte und Ideen Ich werd´ mein eigner Held und meinen Kampf besteh`n Ich schlage meine Schlachten erleide tiefe Schnitte den Feind will ich verachten das ist so meine Sitte Leibhaftig steht er vor mir der Feind! Wie fürchterlich und wütet wie ein Untier Oh Schreck, mein Feind bin ich Ich gierte stets nach Siegen zog in des Feindes Land nun sehn´ ich mich nach Frieden und einer helfend` Hand Geschlagen ist die Schlacht zerschmettert sind die Heere ich hab mich umgebracht für Vaterland und Ehre vernichtet ist die Infanterie verstümmelt der Soldat Entscheidungsschlachten gab es nie nur Früchte blut`ger Saat zerbrochen sind die Speere gefallen Pferd und Reiter zerstört sind all die Wehre der Krieg jedoch geht weiter verbogen sind die Säbel verrostet die Gewehre verflogen ist der Nebel zurück bleibt Menschenleere zerschellt sind Bombenflieger es schweigen die Motoren mein Krieg kennt keine Sieger und alles ist verloren zerrissen sind die Fahnen die Erde ist verbrannt dies soll mich ewig mahnen dass ich mich selbst verkannt` |
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06.10.2007, 08:19 | #2 | |
Guten Morgen MKBJ,
also als ich deinen Kommentar im Nachbargedicht gelesen habe war ich gespannt, was jemand für Gedichte schreibt, der sagt: Zitat:
Starke Worte. Besonders, da man dein "Mein Krieg" bestenfalls als "erbärmlich mittelmäßig" bezeichnen kann. Es fängt schon beim Titel an. "Mein Krieg". Das ist eine dermaßen krampfhafte Aussage, die sofort einen Paukenschlag verlangt. Unter Krieg stelle ich mir Tod, Bomben, Schwerter, Fliegersirenen und Geschrei vor. Also, dass etwas passiert. Nur passiert hier nichts. Nur bla bla bla... und nochmals bla. Es scheint du fängst mit jeder der 11 Strophen neu an etwas zu erzählen. Gleich in der ersten Strophe werden die letzten beiden Verse so gutbäuerlich verdreht, dass es mich schüttelt vor Lachen. Die Reime sind einfach und teils durchschaubar. Man findet haufenweise Metrumfüllwörter und das Gedicht scheint für die Metrik auf dem Schlachtfeld gestorben zu sein. Interpunktion wäre noch ein Stichwort, dass zum Inhalt passen würde. Sie passt meiner Meinung nach sowieso in fast jeden Text, aber das behalt ich meistens für mich (psst, mein Geheimnis...). Zum Schluss endet der Text dann noch mit einem Rechtschreibfehler: "dass" mit 2 S (letzte Zeile). Tut mir leid, aber das hier war nichts. Zurück zum Briefing, Soldat! Es grüßt, Tyberger |
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06.10.2007, 13:06 | #3 |
Was die Interpunktion angeht hast du recht, das zählt nicht zu meinen stärken. Der Rechtschreibfehler ist ebenso verwerflich und wurde bereits ausgebessert.
Die Füllwörter sind durchaus vorhanden, das Gedicht ist nicht überdurchschnittlich dicht, das muss ich zugeben aber "das Gedicht scheint für die Metrik auf dem Schlachtfeld gestorben" ist wohl arg übertrieben. Auch bleibt mir unverständlich was du an dem Titel auszusetzen hast. Du sagst selbst du erwartest beim TItel "Krieg" Schwerter, Bomben, Tote usw. Genau das bekommst du doch auch, lies es vielleicht nochmal richtig durch dann löst sich nämlich auch das Problem der angeblich fehlenden Zusammenhangs der Strophen. Ich bin dankbar für deine recht ausführliche Kritik aber ich denke du hast mir die Antwort zu dem anderen Beitrag übelgenommen den du selbst angesprochen hast oder dass ich bei der Vorstellung ein wenig auf die kacke gehauen habe. Das verstehe ich natürlich da es nahe liegt meine Gedichte umso kritischer zu bewerten aber doch bitte begründet. Wenn du etwas derartih zerreißt dann bitte etwas ausführlicher. PS: Ich weiß was jetzt kommt. Ja ich habe Gedichte anderer mit einem Einzelnen Satz kommentiert. Ich bitte für diese Vorgehensweise um Enschuldigung und wenn es nötig sein sollte einen ausführlichen beitrag darüber zu schreiben warum dieses Gedicht kein gedicht ist, dann werde ich es nachholen. |
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06.10.2007, 15:04 | #4 | ||
Wenn du einen hohen Maßstab an andere setzt, musst du zwangsläufig entweder a) bei eigenen Texten einen ebenso hohen Maßstab anwenden oder b) entsprechende Kritik vertragen. Die von dir getätigte und von mir zitierte Aussage steht in keinem Verhältnis zu dem hier von dir präsentierten Text. Das versuchte ich ein wenig auszuführen. Wie du dich hier vorstellst ist allein dein Ding, da rede ich dir nicht rein.
Zum Titel "Mein Krieg". Wenn etwas mit "Mein" beginnt und ein Krieg- Schlacht- Land- ähnliches Wort folgt, denke ich zwangsläufig an "Mein Kampf" vom schlechtesten österreichischen Diplomaten des letzten Jahrunderts. Versteh mich nicht falsch. Ich will dir keinen Rechtsdrall unterstellen, gewiss nicht, aber daran denke ich persönlich immer wenn ich solche Titel lese. Inhaltlich suggeriert mir der Titel eine gewisse Dramatik, die ich nun bei deinem Text gesucht hatte. Z.B. hier: Zitat:
Und weil's so schön ist, noch ein Beispiel für ungelenke Formulierungen, die kindisch und altbacken klingen: Zitat:
Oh Schreck (der Rest vom Eis ist auf den Boden...) 8o Nein, tut mir leid, aber sowas geht nicht. Desweiteren beginnst du fast das ganze lange 11- strophige Gedicht immer mit einem Verb. Zerbrochen, geschlagen, vernichtet, zerschellt... usw. Immer das gleiche Schema. Das wirkt langweilig. Ich hoffe, ich hab meine Kritik noch etwas ausführlicher machen und begründen können. Grüße aus der Fleischerei, Thalberg |
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06.10.2007, 15:30 | #5 |
Sehr schön, das ist eine akzeptable Ausführlichkeit. Ich Teile deine Auffassung zwar nicht aber zumindest kann ich jetzt nachvollziehen wie du zu dieser kommst.
Eine Sache über die ich mich jedoch Maßlos ärgere ist dein "Mein Kampf" gesabbel. Selbst wenn dies der Titel gewesen wäre bleibt mir unverständlich wie sich jemand im 21. jahrhundert noch an soetwas stören kann. Tut mir leid aber soetwas das ist pathetisch. Ich nehme mal an du bist nach `45 geboren oder? |
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06.10.2007, 15:38 | #6 |
gesperrt
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Sich an "mein Kampf" zu stoßen wird nicht "pathetisch", weil man "nach 45 geboren" ist. Mir scheint, du betreibst deinen eigenen kleinen Geschichtsrevisionismus, um deinem Ego durch eine Extremposition Pseudocharakter zu verleihen. Traurig. Womit wir zurück beim Text wären.
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06.10.2007, 15:38 | #7 | |
Zitat:
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06.10.2007, 15:40 | #8 |
Natürlich...jedem das Seine.
Ps. Das mit dem Geschichtrevisionnismus finde ich eine arge Unterstellung. Ich meine damit nur das wir, die wir nach `45 geboren sind im Grunde nur einen entfremdeten, nämlich bestenfalls wissenschaftlichen, bezug zur geschichte haben können. Somit halte ich Gefühlsausbrüche ala Thalberg für pathetisch. Mehr habe ich nicht gesagt, es kann aslo keine Rede von "Geschichtsrevisionismus" sein. |
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06.10.2007, 15:50 | #9 |
gesperrt
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Ich habe einen mehr als wissenschaftlichen Bezug dazu: Zeitzeugen haben mir vis-a-vis berichtet, sehr nahegehend, ich habe KZs besucht (oder was davon übrig war), eine sehr bedrückende Atmosphäre schleicht dort um die Mauern,
ich habe Feldkriegsbriefe von gefallenen Verwandten gelesen und ich bin von Neo-Nazis in der U-Bahn belästigt worden, wegen meiner langen Haare. Sowas wie mich bräuchte man hier nicht. Ihr Kampf war "sein Kampf" und mein (unwissenschaftliches) Leid. Toller Avatar, Herr Ichbinnichtdazubereitmichdemokratzunennen. |
06.10.2007, 16:11 | #10 |
hmm. Du hast keine von was du sprichst. Ebenso wie ich übrigens. Glaubst du weil du in einem KZ warst, mit Zeitzeugen gesprochen hast, hast du eine Ahnung von der damaligen Realität? Du hast eine Emotionale verbindung zu den Zeitzeugen (Opa, Oma, Verwandte?) und somit auch zu deren Erzählungen aber nicht zu deren Erlebnissen. Ich habe auch Bücher gelesen, mit einem Soldaten gesprochen usw. aber dennoch würde ich es mir anmaßen zu sagen ich hätte eine Vorstellung oder irgendeine emotionale Bindung zu den echten Erlebnissen. Das fängt schon damit an das einem erzählt wird wie schlimm Krieg ist. Bestimmt ist er schlimm. Aber von jemandem wie dir oder mir hört sich das lächerlich an, denn wir haben davon keine Vorstellung.
Die Neo-Nazis haben übrigens ebenso wenig lebendigen Deschichtsbezug wie du und ich. Erfahrung ist eben mehr als etwas Nachzuvollziehen |
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06.10.2007, 16:24 | #11 | |
Hallo MKBJ!
Ich kann bei Thalberg beim besten Willen keinen Gefühlsausbruch erkennen. Nur eine recht gute Kritik auf ein mittelmässiges Gedicht. Interessant finde ich das hier: Zitat:
[edit: Deine Reaktionen auf die Kritik an Deinen Texten ist unerträglich und dies ist meine letzte Reaktion auf Texte von Dir, die Du hier lesen wirst] [edit Nr2: Wenn Du eine genaue Definition von Deinem Lieblingswort „Pathos“ haben willst, empfehle ich Dir die Lektüre Deiner Gedichte] Auch ganz schön unkonstruktiv und verleumderisch: der antifa-bollo |
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06.10.2007, 16:34 | #12 |
Ich denke Thalberg kann auch für sich selbst sprechen aber sehr kameradschaftlich (darf ich das sagen oder ist das politisch vorbelastet?)
das du ihn verteidigst. Ich sage nur eine Art Empörung oder Bestürzung, nenn es wie du möchtest, sobald irgendetwas an eine bestimmte Periode der deutschen geschichte erinnert (sollte ich sagen europäische geschichte? Scheint mir korrekter) ist einfach nur peinlich und pathetisch. |
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06.10.2007, 16:39 | #13 | ||
Zitat:
Ich war weder bestürzt noch empört, noch war es mein Hauptkritikpunkt am Titel. Mich erinnert das "Mein...+ 'schlagwort'" an das Buch und Punkt. Ich habe auch ausdrücklich in meiner ersten Kritik geschrieben: Zitat:
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06.10.2007, 16:44 | #14 |
EIgentlich habe ich die Frage im Vorstellungsbereich beantwortet (vorletzter Beitrag). Dann können wir die Diskussion hier eigentlich beenden. Du denkst von dem Titel was du möchtest, ich auch und alles ist gut.
Achso schaut euch dochmal das andere an was ich geschrieben habe, das ist ja nicht das einzige. In der Rubrik Gefühlswelten sind noch drei andere. |
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06.10.2007, 17:33 | #15 |
hallo mkbj
zunächst denke ich, dass du provozieren willst. allerdings ist mir das egal, denn du hast dir das falsche thema ausgesucht, denn es fiel schon das treffende stichwort: geschichtsrevionismus. aber der reihe nach: der titel deines textes erinnert auch mich an mein kampf. das buch des gröfaz, (nicht nur) stilistisch grauenhaft (aber hierauf kommt es an) braucht nun nicht mehr seinesgleichen zu suchen. das lyr.ich ebenfalls ein gröfaz und zwar gegen sich selbst. ein ewig-gestriges - und zwar in dem sinne, dass speere, pferd/reiter und säbel vorkommen. hat der moderne mensch doch bereits gelernt die bombe zu lieben. das lyr.ich weiß es, nur ist es ihm nicht bewusst. mir ist es unverständlich, wie es jemandem unverständlich sein kann, dass jemand sich im 21. jahrhundert an soetwas stört. sätze wie "jedem das seine" tun ihr übriges. gerade in diesem zusammenhang. der gipfel deines geschichtsrevionismus ist aber das hier: "sobald irgendetwas an eine bestimmte Periode der deutschen geschichte erinnert (sollte ich sagen europäische geschichte? Scheint mir korrekter)..." was soll der scheißdreck? deutschland hat gar keine schuld, zumindest nicht mehr schuld als der rest europas? das leugnet den fakt, dass der angriffskrieg (und deutschland hat bis jetzt nur angriffkriege geführt) von deutschland ausging. der ns wollte die deutsche geschichte zur geschichte europas machen. zum glück ist das nicht gelungen. ich beende mal wieder mit: deutschland halts maul. |
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06.10.2007, 17:41 | #16 |
Oh nein,
Jetzt hab ich auch noch einen gegen Argumente immunisierten Antifa pseudolinken wir-tanzen-gegen-G8-Affen am hals. hätte ich das gewusst hätte ich mein maul gehalten. Naja, zu spät. Das mit der europäischen geschichte war anders Gemeint, so wie du habe ich das noch gar nicht gesehen. wenn ich jetzt mit dem Versailler vertrag komme dann werde ich wohl endgültig in eine bestimmte Ecke gestellt. Ich fang gar nicht erst an einen pubertierenden (oder nicht aus der pubertät herausgekommen) pseudolinken überzeugen zu wollen. Ps.: das hätte ich beinah vergessen. Du solltest die Wörter kennen die du benutzt, von "Geschichtsrevisionismus" kann keine rede sein, ich habe überhaupt nichts über die Geschichte selbst gesagt, sondern etwas über das Verhältnis des Individuums in der Gegenwart zur Geschichte an sich. MfG MKBJ |
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06.10.2007, 18:02 | #17 |
mutmaßungen darüber, ob ich pseudolinks, irgendwo für oder gegen etwas tanze oder (post-)pubertiere, bitte ich zu unterlassen.
über deine wendehals-definition zum geschichtsrevionismus lächele ich mal ein wenig. |
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06.10.2007, 18:08 | #18 |
Ach komm,
es fängt doch erst an spaß zu machen wenn es etwas schmutzig wird. Dein Avatar und deine Signatur sprechen Bände, da muss ich gar nicht mutmaßen da kann ich vorurteilen. |
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06.10.2007, 18:16 | #19 |
- gelöscht -
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06.10.2007, 21:01 | #20 |
Gast
Beiträge: n/a
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Die Kritik von Thalberg ist berechtigt und völlig in Ordnung.
Ich persönlich würde hier "Mein Krieg" nicht mit "Mein Kampf" assoziieren, zumal der Rest des Gedichts keinerlei Anhaltspunkte dafür enthält. @Kirmesbollo Dein neuer Avatar sieht richtig ehrwürdig aus |
06.10.2007, 22:02 | #21 |
RE: Mein Krieg
Mein Kampf
Ihr nennt es euer Leben ich nenn` es meinen Krieg doch kann es niemals geben für mich den letzten Sieg zerrissen sind die Fahnen die Erde ist verbrannt dies soll mich ewig mahnen dass ich mich selbst verkannt` hätte möglicherweise schon gereicht. drei "es" in strophe eins, machen dies nicht wertvoller. mein, dein, euer, unser, mich ist auch recht viel füllmasse für die anderen wörter. mfg |
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06.10.2007, 22:36 | #22 |
RE: Mein Krieg
genau,
dieses Gedicht auf dieses Maß beschnitten enthält alles Wesentliche und läßt sich einfacher und Herzensfreier lesen. Jeanny |
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07.10.2007, 02:59 | #23 |
Hallo MKBJ,
schon der Titel scheint Programm: Mein Krieg. Eigentlich gehören mindestens zwei zu einer ordentlichen Klopperei, aber hier reicht wohl einer, was in Stophe vier, Vers vier klar zum Ausdruck kommt: der Held haut sich in die eigene Fresse, die ihm ungeheuerlich kommt. Alles ist kaputt, LyrI hat sich hingegeben an falsche Ideale, gewonnen ist nichts, LyrI hat wohl Fehler gemacht. Und nu? Sieht es aus wie nach dem Ende eines jeden zünftigen Kriegs, alles im Arsch und die Buxe zu weit. Aber irgendwie scheint es weiter zu gehen, s. Strophe eins, Zeile eins und zwei: wenn das Leben der LyrEuers den Krieg bedeutet für den LyrKämpfer, kann es erst wirklichen Frieden geben nach der endgültigen Auslöschung der Feindbilder. Und das geht erst, wenn Lyrfighter sich selbst nicht mehr als Feind im Wege steht und seine Schwäche einsieht. Mein Krieg allerdings kennt keinen Sieger, selbst wenn der Protagonist ansatzweise dem Lernprozess unterliegt, dass aus seiner Anmaßung nichts erwachsen kann, was außerhalb der Schlachtfelder sich befindet. Das wirkt ein wenig wie: der Krieg war in Ordnung, aber schlampig geführt, nächstes Mal mehr Glück. So hat das LyrI gegen sich selbst verloren und der ganze Firlefanz hat nur einen Haufen Schrott produziert. Dies leider auch beim lyrischen Grabenkampf. Du hast den Freunden des gepflegten Reims hier keinen Gefallen getan, sondern bist ihnen rein technisch in den Rücken gefallen (Lyrische Dolchstoßlegende). Wenn dereinst in Versailles über deine Versstrategie geurteilt wird, könnte es heissen: Schade um die Worte, Rittmeister mit Eichenlaub und EK1. Sie gingen irgendwie unter im Schlamm des Stahlgewitters. Saubere Reime, Gefreiter, plus Metrum und Inhalt: so gewinnt man eine Schlacht ohne Apostrophen. Lyrwir |
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