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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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29.09.2019, 13:14 | #1 |
Der ungebetene Gast
Ungebeten
trittst du ein verriegelst die Tür schließt die Fenster ziehst die Vorhänge zu kein Laut dringt herein kein Schrei heraus stumm und taub nur du und ich so viel Zeit ist vergangen Ich glaubte dich überwunden jetzt bist du wieder da und breitest dich aus plötzlich und unerwartet erfüllst du den Raum mit Schrecken erkenne ich mich nicht wieder meine Waffen sind stumpf wirkungslos prallen sie ab an dir du lehnst dich zurück machst es dir bequem atmest meine Angst und wächst mit meiner Verzweiflung dann erhebst du dich und nimmst mich mit ziehst mich hinab Schritt für Schritt in die Dunkelheit bis ganz nach unten wo mich niemand mehr sieht und ich mich selbst nicht finden kann ohne Hoffnung ohne Licht nur Finsternis und Stille kein Entkommen der Ausweg versperrt überwältigt von deiner Präsenz verwirrt und vergessen die Erinnerung an mich bald verblasst dann ein Gedanke wie ein Licht in der Ferne gehe ich auf dich zu heiße dich willkommen umarme dich von ganzem Herzen und nehme dich an wie einen Freund. |
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29.09.2019, 14:50 | #2 |
Lieber Hurald,
herzlich willkommen bei Poetry. Ein interessantes Werk finde ich, über die technischen Dinge werden sich bestimmt andere mit Dir auseinandersetzen, da ist sicherlich einiges zu tun. Ich hätte nur inhaltlich, im Übergang zur letzten Strophe anzumerken, hier geht es mir ein wenig zu schnell. Du hast auf den Punkt der absoluten Verzweiflung aus meiner Sicht sehr gut hingearbeitet, aber die Lösung zum Positiven geht mir dann zu schnell. Da solltest Du noch mal nachdenken. Sehr gern gelesen, hoffe weiter von Dir zu hören. LG St. |
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29.09.2019, 14:56 | #3 |
abgemeldet
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servus + welcome -
danke, dass wir nun nicht wissen wer und was du bist, da du wie viele andere neue mitglieder, es nicht der rede/mühe wert findest, dich mit ein paar worten vorzustellen. ich frage mich ob zu deiner zeit - du bist ein jahrgang 1070 der unterrichtsgegenstand GUTES BENEHMEN schon aus dem system gestrichen war? aber dein geschreibel scheint genug aufklärung darüber zu geben wer du bist... zum text bei dessen kurz anal-yse mir der phänomenale mr Stefanius zuvorkam: ein sugardaddy der eine schwere sklavenambition hat, wird von seiner ex-domina wieder eingesperrt, geknebelt und ordentlich verwurstelt. so lese ich deine waffenstumpfe truhe an worten, die natürlich autobio ist, denn soviele beschwerden kann das Li gar nicht an eine honorar-pfuscherin haben. lg r |
29.09.2019, 15:03 | #4 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Ob jemand sich vorstellen möchte, entscheidet er selbst. Wir sind hier nicht in der Schule, nicht bei "Wer wird Millionär" und schon gar nicht in Moskau. |
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29.09.2019, 15:12 | #5 |
abgemeldet
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29.09.2019, 15:20 | #6 |
Lieber Stefanius,
vielen Dank für den freundlichen Empfang. Dieses Gedicht ist mein erstes überhaupt und ein sehr persönlicher Versuch mich mit dem Thema "Depression" literarisch auseinanderzusetzen. Formal gibt es sicher einiges zu verbessern. Ich erhebe nicht den Anspruch mich auf diesem Gebiet besonders routiniert zu bewegen und nehme Deine konstruktive Kritik daher gerne an. LG Hurald |
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29.09.2019, 15:22 | #7 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Ich habe fertig. |
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29.09.2019, 15:26 | #8 |
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was meinst du damit?
ich war zwar ein lebhaftes kind hatte aber ein gute kinder-gemeinde-wohnung und Omi gab mir schon am ersten schultag eine hinter die ohren*) weil ich einen von 26 strichen auf der hausaufgabe etwas schief zeichnete. ich war ein jahr früher in der grundschule und konnte beim aufnahmstest bereits den ausgestopften marder von der maus und diese vom raben unterscheiden. vlg r *) das war ihre rache weil ich mal als winzling im zorn und widerstand gegen sie ihre krankenkassenlesebrille unter dem küchentisch in die unbrauchbarkeit zerlegt hatte. |
29.09.2019, 15:28 | #9 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Daran erinnert mich dein Gedicht, und es hat mich trotz der schlichten Sprache überzeugt, wie du die Gefühle, die der Betroffene durchlebt, beschrieben hast. Ich kann mich jedenfalls hineinversetzen. Sicher kann man das Thema künstlerisch anspruchsvoller gestalten, aber für den Anfang finde ich den Text schon recht gut, denn er schildert die Gefühle des lyrischen Ich zum besten Verständnis des Lesers. VG Ilka |
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29.09.2019, 15:38 | #10 | |
abgemeldet
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Zitat:
vlg r |
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29.09.2019, 16:42 | #11 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271
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Willkommen Hurald.
Mich macht dein Einstiegsgedicht neugierig auf mehr emotionale Texte.
Ich mag deinen Text, weil er nicht mitleidheischend daherkomnt. Du beschreibst und erzählst ehrlich über Gefühle, ordnest sie ein. Genau das macht es nachvollziehbar. Die Herangehensweise an ein schwierigeres Thema ist wirklich gut. Gruß Unar |
29.09.2019, 21:40 | #12 |
Hallo Hurald,
Mir gefällt das Gedicht sehr! Die Bildsprache finde ich sehr aussagekräftig und mir persönlich gefällt die einfache, klare Form. Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich so gewollt ist, aber auf mich hat die letzte Strophe durch die Worte 'wie ein Licht in der Ferne gehe ich auf dich zu' eher wie die Ankündigung des Todes gewirkt, dem das lyrische ich durch sein Leid nicht mehr entrinnen kann. Also hat das Ende dementsprechend nicht positiv auf mich gewirkt, eher traurig, weil es das lyrische ich nicht geschafft hat, weiter auszuharren. Ist aber wohl nur meine komische Sicht der Dinge! :P Liebe Grüße! MK |
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29.09.2019, 21:58 | #13 |
Ein großes Kompliment das mir viel bedeutet.
Vielen Dank Unar! |
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29.09.2019, 22:39 | #14 |
Hallo MK,
danke für Dein Lob und Deine Kritik. Ich habe die letzte Strophe in der Tat so gewählt, dass verschiedene Interpretationen möglich sind. Das Gedicht spiegelt meine persönliche Erfahrung mit einer Depression, dem "ungebetenen Gast" wieder. Mit dem "Licht in der Ferne" wollte ich eher eine positive Wendung zum Ausdruck bringen. Ähnlich einem aufkommenden Licht am Ende eines Tunnels. Ein Funke der Hoffnung in der Dunkelheit sozusagen. Ich habe für mich herausgefunden, das Akzeptanz das beste Mittel gegen den "ungebetenen Gast" ist und das habe ich versucht in der letzten Strophe zum Ausdruck zu bringen. |
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Stichworte |
depression, hoffnung, verzweiflung |
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