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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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22.08.2019, 23:11 | #1 |
Um das Jahr 2020
Um das Jahr 2020...
Um das Jahr Zweitausendzwanzig, vielleicht auch schon eher, wird die Menschheit an sich im Rückblick auf früher tieftraurige Tränen vergossen haben und sich inbrünstig sehnen nach vergangenen Tagen. Orakel und Omen gab es genug, doch das Debakel im Selbstbetrug war nicht zu verfehlen. Es musste so kommen. Es hat unsre Seelen mit sich genommen. Philosophen wie Kant, Descartes und Rousseau haben gewarnt – unisono - dass nur Vernunft, die uns gegeben, unsre Zukunft und unser Leben als Ziel formuliere. Während Macht und Habgier zu den Schwächen gehöre, die vollends und ganz unser Ego zerstöre. Doch die Philosophie mit all ihren Thesen hat es nie wirklich begründet bewiesen, dass Mensch und Vernunft wirklich bestehen und in Union zueinander gehen. Seit Sokrates und Plato, zwei Große der Griechen, sich über die Ratio kritisch ausließen, und Immanuel Kant, der große Deutsche, hat es ähnlich genannt, doch vermutlich sich täuschte, als er sinnierte über die Lehre, dass nur Vernunft unser Dasein erkläre. Diese Theorie ist definitiv wir kennen sie als "Kathegorischen Imperativ": "Handle – so die Willensmaxime - in einer Weise, die sich gezieme, die als Prinzip und beispielhaft, sei Grundlage für Gesetzeskraft. Doch diese Erkenntnis erwies sich als Fluch, denn nach diesem Verständnis wird schon ewig gesucht. Wir sehen es täglich um uns herum. Wir versagen ganz kläglich, wenn wir so tun, als sei unser Ich allein auf der Welt. "Nosce te ipsum" und sei eingestellt auf die Vernunft im Handeln und gehe so voran. Der Geist der Zeit, so sagt ein Jeder, war immer schon der Übeltäter. Doch der Geist der Zeit als Wirkung gesehen hat Ursächlichkeit im Tagesgeschehen. Die heimliche Häme, der Betrug und der Neid, all diese Probleme unserer Zeit, sind immer schon mit uns gewesen. Sie sind so alt wie wir selbst und dauern noch an. Werden niemals gelöst, wenn nicht jedermann sich darauf besinnt und umsichtig wird, die Schuld von sich nimmt und der Wahrheit begehrt. Um das Jahr zweitausenzwanzig, vielleicht auch schon eher, wird die Menschheit an sich die Erinn`rung an früher als schmerzliche Wehmut empfinden. Es war ihre Wahl, dass in großer Zahl die Menschen in Elend versinken. Seit Jahrtausenden wird Geschichte geschrieben. Was lernten wir, was? Was ist uns geblieben? (Urfassung: Januar 2000) |
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23.08.2019, 00:04 | #2 |
abgemeldet
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hallo Ingo -
was machst du mit deinen genialen ausbrüchen, wenn du mal beruhigt bist? der text ist horror-penabel pur und versetzt den leser in ein alternates wach-schlummer-schlaf-koma. hab jetzt nach dem lesen 2 pyramidon und 6 ASS genommen um nicht in diesen zustand zu kippen. vlg |
23.08.2019, 11:04 | #3 |
Eine ironische Meinungäußerung ist akzeptabel. Deine allerdings ist purer Sarkasmus. Sarkasmus von einer Person, die offensichtlich glaubt, die alleinige Deutungshoheit zu besitzen. (Was heißt eigentlich"penabel"? Dieses Wort gibt es in der deutschen Sprache nicht. Ansonsten sind Wortschöpfungen Zeichen eines kreativen Geistes, allerdings nur wenn sie Sinn machen.)
Mein Text kommt gemächlich daher, durchaus altbacken, vielleicht traditionell, jedoch Sinn gebend. Ja, man muss ihn nicht mögen. Zum Überdenken, liebes Ralfchen: Vielleicht wäre mehr Sachlichkeit ein Beitrag zu einem gepflegten Meinungsaustausch. |
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26.08.2019, 14:47 | #4 |
Mensch und Vernunft
Hallo Inggo,
ein zwanzig Jahre altes Werk - ohne Änderungen? Die wären für mich interessant, weil es Fingerzeige darauf sein könnten, ob der "vernünftige" Mensch auf dem Weg der Besserung ist. Herzliche Grüße
-ganter- |
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26.08.2019, 16:44 | #5 |
Hallo Ganter, der Text könnte mMn gestern oder heute geschrieben worden sein oder sinngemäß zu einer anderen Zeit. Denn die Menschheit ist offenbar unfähig zu lernen.
Die Menschheit ändert sich und schafft ihre Epochen. So wie es heute ist, war es bezogen auf die jeweilige Epoche immer schon. Die Menschheitsgeschichte ist eine Geschichte aus Eroberung, Vertreibung, Krieg, Sklaverei, Kolonialisierung, Mord und Totschlag, oft unterstützt oder ausgelöst durch religiöse Motivation. Durch unsere heutigen Möglichkeiten sind wir dabei uns selbst auszulöschen. Jeder gebildete Mensch könnte das leicht im Einzelnen nachweisen. |
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26.08.2019, 21:38 | #6 |
Inggo, es wimmelt nur so von gebildeten Menschen, die alles mögliche nachweisen. Und die Masse folgt dem, der besonders unterhaltsam nachweist.
Wohin nur mit all den Naseweisen - dem Durchschnitt gehört das Land! -ganter-
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08.09.2019, 02:02 | #7 |
Zusammenfassend ließe sich fragen:
Werden die Lebenden die Toten beneiden? Lg peter |
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08.09.2019, 18:25 | #8 | |
abgemeldet
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Zitat:
hallo lieber Inggo - sry dass ich dich über meinen zusatnd beim leser detailreich informierte. penabel setzt sich aus pen (englisch Bleistift) und abel - als BLEISTIFTABEL oder handschriftwürdig. und abel ist eine nachsilbe die in vielen wörter vorkommt: durabel kurabel mutabel parabel blamabel heugabel laudabel palpabel passabel rentabel variabel inkurabel miserabel permeabel reparabel spendabel tolerabel veritabel akzeptabel deplorabel profitabel unrentabel und noch hunderte anderer worte... |
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09.09.2019, 16:51 | #9 |
Sorry für was bitte?
Deine Begründung für den Gebrauch des Begriffs "penabel" scheint mir etwas wirr. Es ist (und bleibt) eine zweifelhafte Wortschöpfung. Aber was soll`s. So hat jeder seine individuelle Art und Weise "schöpferisch" zu sein. In diesem Sinn: Auf gutes Gelingen! |
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09.09.2019, 17:27 | #10 | |
Forumsleitung
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Ich bin immer wieder verwundert über die weit verbreitete pessimistische Sicht auf den heutigen "Zeitgeist" und die Darstellung des Menschen als des Lernens und der Einsicht unfähiges Wesen. Woher kommt das?
Zitat:
Kriege, die sich quasi aneinanderreihen. Epidemien wie Pest, Typhus und Cholera. Frauen, die en masse jung im Kindbett sterben. Gewalt an allen Ecken und Enden. Grausame Hinrichtungen: Pfählen, Radflechten, Verbrennung bei lebendigem Leib, Brüllender Ochse und Eiserne Jungfrau, Ertränken ... wunderbare Zeiten! Operationen ohne Betäubungsmittel. Missernten und Hungersnöte ohne Hilfe durch einen Sozialstaat. Ein dreißigjähriger Krieg, der mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Europa das Leben kostet. Bauernlegen und dadurch Überfüllung der Städte auf der Suche nach Arbeit mit dem Ergebnis, dass Menschen in den Straßen verrecken. Kolonialismus, Imperialismus und zwei verheerende Weltkriege. Nationalismus, Rassismus, "unverwertes" Leben, Gaskammern und Zyklon B. Herr(schaft)liche Zeiten! Nein danke. Darauf schaue ich mit Schaudern zurück und hoffe, dass solche Zustände nie wiederkehren. Lernen können wir daraus für die Zukunft sowieso nichts, denn vor uns liegen ganz andere Probleme, als die Menschen sie früher hatten. Wir leben in einem revolutionären Zeitalter der Technologie und der Kommunikation und damit vor Aufgaben, die von den Staaten dieser Erde nur gemeinsam gelöst werden können, auch wenn noch nicht alle Regierungschefs das begriffen haben. Jedenfalls wäre es wünschenswert, auch einmal die positiven Entwicklungen und Errungenschaften der Menschheit zu würdigen, statt Enttäuschungs- und Angstszenarien zu schaffen. Früher war eben nicht alles besser als heute - im Gegenteil. Da gehörten Entbehrungen und Gewalt zum Alltag, und Empathie existierte weder als Wort noch als ein wahrgenommenes Gefühl. Die Leute strömten vielmehr zu den Hinrichtungsstätten und genossen das Spektakel - das war das Fernsehen und Kino der Vergangenheit. |
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09.09.2019, 17:39 | #11 | |
abgemeldet
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Zitat:
Heute sind die Probleme vielfältiger. Jedenfalls sind die Probleme mehr dahingehend gelagert, dass sie psychologisch sind. Die Krankschreibungen häufen sich jährlich. Ängste nehmen innerhalb der Menschen zu und damit meine ich pathologische Angst. Zukunftsängste, Existenzängste - Es entstehen zunehmend Komplexe in ambivalenter Form: zu minderwertig, oder zu selbstverliebt (NPS). Die Menschen fühlen sich einsam, politisch verraten oder im Stich gelassen. Das Gleiche gilt für das Soziale. Die Emanzipation und der Feminismus geht teilweise auch über Leichen. Man kann als Individuum für seinen Nächsten einfach nicht gut genug sein. Das zieht allerlei Enttäuschungen und Depression nach sich. Das darf gern als Doktrin verstanden werden. Denn die Situation in Berufen sieht nicht anders aus. Mobbing nimmt zu und Schikane - Vielleicht war dies früher auch so, wurde nur nicht medienwirksam an Mann gebracht. Für mich persönlich waren Zeiten bis 2002 völlig unbeschwert. |
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09.09.2019, 17:59 | #12 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Tatsache ist jedoch, dass viele Menschen ihrem Job nicht mehr als positiv ansehen. Der Grund liegt in dem hohen Tempo der Veränderungen. Ihnen wird ein ständiges Anpassen abverlangt: "Schon wieder eine neue Programmversion, schon wieder eine neue Schulung!" - "Schon wieder ein neues Formular." - "Schon wieder ein Bereich ausgelagert." Menschen machen keinen Job mehr, sondern sind zum Dauerschüler geworden. Dazu die Forderung: Multitasking. Dazu ist der Mensch aber von der Natur nicht angelegt. Wer glaubt, mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen zu können, kommt vielleicht von A nach B, aber er hat die Aufgaben schlecht gemacht und ist danach urlaubsreif. Als ich vor ein paar Jahren in Rente ging, seufzte eine Mitarbeiterin der Personalabteilung: "Sie haben es gut. Ich muss noch sooo lange arbeiten." Das Mädel war um die dreißig. Ähnliches hörte ich von den Sprechstundenhilfen in der Praxis meiner Hausärztin. Niemand hat mehr Freude an seiner Arbeit. Aber jetzt das Positive: Niemand muss. Man geht zum Arbeitsamt, meldet sich arbeitslos und bekommt sein Geld und noch einiges zusätzlich. Immer mehr Menschen gehen diesen Weg, jedenfalls kenne ich einige lebende Beispiele. Da frage ich mich doch wirklich, weshalb man auf die Vergangenheit zurückblicken sollte. |
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09.09.2019, 23:47 | #13 |
Liebe Ilka-Maria,
du hast ja Recht mit deinen Ausführungen. Bei vielen Gelegenheiten beruft man sich auf "bessere Zeiten", "früher war alles besser" o.ä., was natürlich nicht stimmt. Ich meine, die Menschheitsgeschichte war schon immer eine Geschichte aus Leid, Elend und Unrecht, bezogen auf die jeweilige Epoche in unterschiedlicher Ausprägung. Du hast es im Detail beschrieben. Scheinbar ist die Menschheit lernunfähig. Wie sieht es heute aus? Gemessen am Lebensalter unseres Planeten hat es die Menschheit in kürzester Zeit geschafft diesem Planeten soviel Schaden zuzufügen, dass sie in großer Gefahr ist, sich selbst auszulöschen. Die Erde wird sich erholen, auch ohne den Menschen. Welche Fragen muss man an wen stellen, um diesen Zustand zu ergründen? |
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10.09.2019, 05:40 | #14 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Das größte Problem, das wir haben, ist das schnelle Bevölkerungswachstum auf der Erde, aber das kann man in den Griff bekommen. Nach Selbstauslöschung sieht das jedenfalls nicht aus. Der Mensch kann sich rund ums Jahr reprodzieren, da kennt er keine Grenzen. Selbst wenn 99% der Menschheit aus irgendwelchen Gründen draufgehen sollte, werden immer genügend Menschen übrigbleiben, dass es mit ihnen weitergeht. |
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