|
|
Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
07.07.2007, 10:29 | #1 |
flüchtling
nun zerblendet
deine blindheit jeden winkel der treuen augapfelbäume schon lange bietest du nur grelles laub und eine verlorene flucht |
|
07.07.2007, 12:30 | #2 |
Hallo Nachtschatten!
Das hat auf alle Fälle was, auch wenn mir einige Metaphern noch etwas unausgereift erscheinen. Da ist zum einen das "zerblendet". Sooft ich dein Gedicht auch lese, ich kann mich damit einfach nicht anfreunden. Der Bezug des Blendens zur Blindheit ist klar und schlüssig, allerdings assoziiere ich mit "zerblenden" dann eher einen Lichtstrahl, der auf eine gewölbte Fläche trifft und dadurch zerstreut wird. "Zerstreuen" wäre hier mMn auch der richtige Ausdruck, wobei du aber sicherlich auch das Blenden beibehalten willst. Hmm, schwierige Sache. Was mir ebenfalls unpassend erscheint, sind die "winkel der [aug]apfelbäume". Das fügt sich einfach nicht zusammen, weil man durch diesen festen Begriff "jeden winkel" unausweichlich an Häuser denken muss: da wären einerseits die mathematischen Winkel, die sich gut berechnen und messen lassen, andererseits die Winkel in einem Haus/Gebäude, also Nischen, kleine Ecken etc. Die Apfelbäume passen in keins dieser Bilder, mMn können sie gar keine solche Winkel haben. Vielleicht könnte man entfernt und mit etwas gutem Willen noch einen Bezug zu den aug[en] sehen, 'aus den augenwinkeln' quasi, aber da ist mir persönlich die Bindung zu lose; wenn das deine Absicht war, solltest du das noch stärker zum Ausdruck bringen. Der Neologismus der "augapfelbäume" ist ein bisschen zwiespältig, da ich in der ersten Strophe keinerlei Bezug zu Apfelbäumen finden kann. "-bäume" wirkt hier noch ein bisschen drangeklatscht um des Neologismus' Willen. Erst in der nächsten Strophe wird darauf Bezug genommen, allerdings werden nur die Blätter bzw. das Laub aufgegriffen. Vielleicht hätte man die Früchte selber, die in der ersten Strophe ja wesentlich mehr im Vordergrund stehen als das Laub, nochmals aufgreifen können. Ich denke hier an so etwas wie faule oder faulende Früchte (würde sich klanglich auch schön zur flucht gesellen). Jeder kennt das doch: auf der einen Seite sieht das Obst am Baum bilderbuchmäßig zum Reinbeißen aus, und wenn man es dann Pflücken will, fast man plötzlich in die weiche faulige Hinterseite. Wie gesagt, da ist durchaus Potential vorhanden. Das waren jetzt v.a. ein paar Vorschläge, wie man den Text eventuell konsequenter gestalten könnte, vielleicht überdenkst du die Sache ja mal. Ich wäre auf alle Fälle auf das Ergebnis gespannt. Liebe Grüße ochrasy |
|
07.07.2007, 17:26 | #3 |
Hallo Ochrasy,
Vielen Dank für deinen ausführlchen Kommentar, ddeine Kritikpunkte sind möglicherweise durchaus gerechtfertigt, aber ich denke die bedeutung des gesamten steht weiter im vordergrund als ein konsequentes durchsetzen von obst oder bäumen. Ich habe dir eine pn mit meiner intention geschickt, ich denke dann wird klarer was wo und wie stehen sollte und was verändert werden kann. Liebe Grüße Nachtschatten |
|