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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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05.03.2018, 23:32 | #1 |
Forumsleitung
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Fünfzig Stufen
Unsre Zeit hat ihre Zeichen,
malt in fünfzig Stufen Grau, lässt die Feuchtgebiete feiern, definiert Courage mit „Eiern“, will nach Lebenssäften heischen, festzustellen: Alles mau. Längst vergessen ist die Butter für den Tango in Paris, damals füllte er die Kassen, jeden Saal mit geilen Massen, die das Schamgefühl verließ, denn man war ja Vater, Mutter. Wofür sollen wir noch kämpfen? Hundert Stufen grau in grau? Mehr als Freiheit kommt nicht rein. Fertig sind wir, saufen Wein, festzustellen: Alles mau. Neuprogramm: Den Schmerz zu dämpfen. 05.03.2018 |
06.03.2018, 01:54 | #2 |
abgemeldet
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Hallo Ilka,
ich finde, die hundert Stufen sollte man immer wagen! Man kann sie ja anders gehen... Niemand zwingt uns dazu, so zu leben, wie es erwartet wird. Ein sehr einfühlsames Gedicht, das aber wunde Punkte unserer Gesellschaft aufzeigt und wundervoll den Weltenschmerz beschreibt. Die letzte Strophe ist stark und kommt ohne Gnade daher. Interessant finde ich auch diese Zeile "Mehr als Freiheit kommt nicht rein". Was will "man" denn mehr? Sehr gern gelesen!! vlg EV |
06.03.2018, 21:18 | #3 |
Hallo Ilka,
denke, Du spielst auf Fifty Shades of Schwachsinn (Grey) an... Was früher aufregend und gesellschaftlich obszön war ist heute Kindergeburtstag. Es muss geknebelt und gefesselt werden und ins untere Feuchtgebietsniveau hinabgeglitten werden. Aber selbst das wird auch öde, es muss immer höher, schneller und weiter werden. Neuprogramm: Reset und Delete All Mal wieder ein Gang zurückschalten, das ist eine gute Idee, weil wo so das denn sonst enden?! Einzig "Zeichen-heischen" passt nicht gut, ansonsten gefällts Take care |
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07.03.2018, 17:11 | #4 | |||
Zitat:
Zitat:
Also eher das Gegenteil von Zitat:
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07.03.2018, 19:04 | #5 |
Forumsleitung
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Ich fand die Situation saukomisch: Jeder sprach über den Film, jeder rümpfte die Nase oder machte eine wegwerfende Handbewegung bei dem Thema, aber jeder las die Filmbesprechungen in den Zeitungen, und als der Film endlich in einem Offenbacher Kino gezeigt wurde, war am ersten Vorführabend der Saal bis auf den letzten Platz besetzt. Mein Ex-Mann, der mich in den Film geschleppt hatte (ich langweile mich grundsätzlich bei Sex-Szenen im Film zu Tode und schau mir das freiwillig nicht an), machte sich, als die besagte Stelle mit der Butter bevorstand, mit dem Drücken meiner Hand bemerkbar und flüsterte mir zu: "Jetzt kommt's!"
Ein Zeitungs- und Kinomuffel, aber er war bestens informiert! Beim Rausgehen aus dem Kino sah ich nur lange, enttäuschte Gesichter. Zwei Stunden Langeweile, und die große Frage, die in der Presse wochenlang kolportiert worden war, blieb ungelöst: Haben Brando und Schneider nun echt ... oder war es doch nur gespielt? 50 Shades of Grey? Tue ich mir nicht an, weder als Buch noch als Film. |
08.03.2018, 11:27 | #6 |
Also waren pathos 79 und ich hier auf dem Holzweg.
Dann war wohl im Gedicht gemeint, dass nur noch gleichgeschaltete Erotik verfilmt und geschrieben wird, ohne dass sich jemand traut, skandalösere Sachen (oder was das Publikum dafür hält) zu zeigen? |
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08.03.2018, 11:50 | #7 |
Forumsleitung
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Ich weiß zwar nicht, was du unter "gleichgeschaltete Erotik" verstehst, aber ich kann dich beruhigen: Pathos und du haben aus dem Gedicht das Richtige herausgelesen. Man wird in den Medien und in der Werbung mit freizügigen Bildern derart überschwemmt, dass es nicht mehr prickelnd, sondern nur noch langweilig ist und kaum noch Aufmerksamkeit hervorruft.
Was Filme angeht, bin ich nicht grundsätzlich gegen Sex-Szenen. In den meisten Fällen treiben sie jedoch die Handlung nicht voran, sondern zeigen, dass sich zwei (oder mehr) Menschen so nahe gekommen sind, wie es näher nicht geht - aus und Schluss. Wenn diese Szenen zu lang geraten und etwas Voyeuristisches annehmen, langweilt mich das. Ich will schließlich wissen, wie die Story weitergeht, statt den Leuten minutenlang beim Knutschen und Hüftschwingen zuzusehen. Es ist ungefähr wie bei Leichen im Film: Dead bodies don't act (Hitchcock). Zu lange Liebesszenen bremsen die Handlung aus. |
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