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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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15.07.2012, 21:15 | #1 |
An die scheidende Muse
So zieh denn fort und sei mir ganz verloren,
wenn du in meinem Werk auch ewig glänzt. Mein Geist, mein Blut, ist in das Wort geboren, und gerne hat es reicher dich bekränzt. Die Monate war’n so voll Schöpfungsdrang, und jener hat in Vers Gold sich verwandelt. Du triebst mich an, zu deutschem Hochgesang, der stets nach seinem eignen Wesen handelt. Wirf mir nichts vor, ich konnte dies nicht zügeln, denn jeder Dichter bittet doch um dies: Die reiche Muse soll mich stolz beflügeln, und mich befrei’n, aus irdischem Verlies. Und wenn die Seele sich zum Äther schwingt, genießt sie diesen Flug in vollen Zügen. Und wenn sie erst in seinen Sphären singt, kann sie sich nicht mit weniger begnügen. |
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15.07.2012, 22:54 | #2 | |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Zitat:
Hallo Authenzius, wieder einmal ein Text in der Sprache historischer Eleganz und Anmut, wieder mal kann man nur staunen über deine Kunst. Ich würde mich freuen, wenn ein Dichter deines Kalibers auch mal die Werke anderer kommentieren würde, fände ich sehr interessant. Viele Grüsse CDP |
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16.07.2012, 17:13 | #3 |
Ich werde kein Gedicht hier kommentieren, denn wie Rilke es einmal gesagt hat in "Briefe an einen jungen Dichter": "Ich kann nicht auf die Art ihrer Verse eingehen, denn mir liegt jede kritische Absicht zu fern. Mit nichts kann man ein Kunstwerk so wenig berühren, wie mit kritischen Worten: es kommt dabei immer auf mehr oder minder glückliche Mißvertsändnisse heraus. Die Dinge sind alle nicht so fassbar und sagbar, als man uns meistens glauben machen möchte; die meisten Ereignisse sind unsagbar, vollziehen sich in einem Raume, den nie ein Wort zuvor betreten hat, und unsagbarer als alle, sind die Kunst-Werke, geheimnissvolle Existenzen deren Leben, neben unserem, das vergeht, dauert."
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16.07.2012, 17:20 | #4 | |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Zitat:
Ich werde es nicht mehr tun. Der Sinn eines Forums hat sich dir nicht erschlossen, bzw. wird von dir ignoriert. Nun gut. CDP |
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18.07.2012, 07:40 | #5 |
R.I.P.
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Hallli Hallo, Authenzius -
ich selbst finde es völlig legitim, wenn man nicht kommentieren mag. Und nicht nur unter Berufung auf Rilkes Worte. Da gibt es weitaus mehr triftige Gründe. LG Thing (Mein Kommentar folgt a.a.O.) |
18.07.2012, 10:01 | #6 |
gesperrt
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Meistens wird man aber weniger kommentiert, wenn man sich selbst im Forum unauffällig verhält, was die Kommentierung anderer, fremder Werke angeht. Deswegen schreibe ich dir auch mal, Authenzius, obwohl mich Rilke auch sehr verzückt hat .
Und was soll ich sagen: ein Werk wie aus einem Guss, tiefgründig und poetisch verfasst. Das hat Anspruch, ohne aufgesetzt und zu sehr aufgeblasen zu wirken. Gerne gelesen. Viele Grüße Martin |
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