|
|
Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
26.05.2006, 13:07 | #1 |
gesperrt
|
aussenwand
Aussenwand
Den Teppich durch Unterkehrung aufgehügelt bepflanzen wir mit duftenden Rosen Der Fasan geht schwanger mit Fliegenmaden Schweiss, Tränen und Blut vom Besteck poliert Schnell noch Stulpen über die zernarbten Arme grinsende Masken auf und dann hinaus die Aussenwand himmelblau streichen |
26.05.2006, 13:26 | #2 |
ein neuling wie ich versteh das gedicht nicht ganz...was soll es denn aussagen?
|
|
26.05.2006, 13:49 | #3 |
hei ratte,
ich bin beeindruckt von der intensiven Bildsprache, davon, wie sich drei unterschiedliche Bilder doch in Eines fügen. Meine Gedanken dazu zu beschreiben wäre uferlos, ich finde vieles wieder. Dritte Strophe ist schmerzhaft treffend. gruß, guardi |
|
26.05.2006, 13:50 | #4 |
gesperrt
|
@ dark-man:
oha. ich dachte das wäre ein eher eingängliches werk. naja, ich will dich mal noch ein wenig grübeln lassen. wenn du dann imme rnoch nicht reinfindest werd ich dich per pn aufklären. @ guardian: danke vielmals. kommts also doch rüber. 8) |
26.05.2006, 15:40 | #5 |
Finde es richtig gut und wirklich treffend.
Bin mir aber nicht wirklich sicher, ob ich den Mittelteil richtig verstanden habe. Würdest Du mir mit einem Stichwort helfen? LG Maniac |
|
26.05.2006, 17:16 | #6 |
gesperrt
|
mit einem stichwort wirds wahrscheinlich etwas schwer. darfs auch ein wenig mehr sein?
|
26.05.2006, 17:25 | #7 |
Bitte drum!
|
|
26.05.2006, 17:38 | #8 |
gesperrt
|
zentral ist in der zweiten strophe wieder die idee einer fassade. dazu gewähltes bild ist die vorbereitung eines gastmahls. ich empfinde den fasan als etwas sehr edles. die fassade wäre hier also die knusprige haut und die allgemeine erscheinung dieses "aristokratischen" vogels. hinter dieser fassade, statt einer schmackhaften füllung zerfressen von fliegenmaden. also einfach eine enorm imposante fassade hinter der es mehr als bröckelt. bei dem besteck ging es mir darum zu beleuchten welche selbstverständlichkeit des vorhandenseins von hart erworbenem man gerne vorgaukeln würde.
vielleich interessant zur entstehung: habe ich geschrieben während ich streit mit meiner familie hatte, als diese in vorbereitungen für erwarteten besuch keine lust hatten auf meine sokratischen diskussionen über den sinn des stresses den sie damit verbreiten. daher heisst es auch zum beispiel besteck und nicht wie ohne familiären bezug besser passen würde "tafelsilber". ich hoffe jetzt nicht zu geschwollen dahergelabert (das tue ich oft wenn ich leise un daher langsam schreiben muss), sondern etwas licht in die sache gebracht zu haben. |
26.05.2006, 17:51 | #9 |
Nein, ich mag das!
Somit habe ich den Rest Deines Gedichtes doch richtig verstanden. Mit Deiner Anwort wurde das Bild nur etwas klarer! Familien und deren Erwartungen können wahrhaft elendig sein! Und immer dieses nutzlose Geplänkel ihrerseits. Doch unseren Worten nicht folgen können oder wollen. Liebe Grüße Maniac |
|
26.05.2006, 17:59 | #10 |
gesperrt
|
ich glaube es ist sogar ein nicht wollen zu können können zu wollen
|
26.05.2006, 18:33 | #11 |
Tja, dat Schlimme is nur, dat man sich schwört, es bei den eigenen Kindern ganz anders zu machen...
...soll ich Dir wat sagen?! Ich merke jeden Tag, wie schwierig es ist dem eigenen Schwur folge zu leisten! (Wird folge groß geschrieben? Meine Rechtschreibung...schlimm...)! LG Maniac |
|
26.05.2006, 22:34 | #12 |
gesperrt
|
zum glück werd ich da mal totaaaaaal die ausnahme werden ...
hat denn gevatter dark-man inzwischen einen zugang zu meinen zeilen gefunden? |
27.05.2006, 00:17 | #13 |
als hättest du meine familie mal besucht...
sehr gut, wie so oft. ich will ein von dir mit einem autogramm versehenes buch (natürlich mit deinen texten drin...) |
|
27.05.2006, 09:08 | #14 |
gesperrt
|
so lange du keinen verlag eröffnest wird das wohl nix werden
aber ich gedenke demnächst wirklich mal erkundigungen einzuholen ob ich nicht irgendwo reinpassen könnte. |
05.08.2006, 16:03 | #15 |
RE: aussenwand
Sensationell.
Der Text begeistert mich. In seiner Ausdruckschwere ist er kaum zu toppen. Es bleibt immer offen um was es geht eigentlich, und trotzdem ist man sich in jedem Moment des Lesens über die Schwere der Situation bewusst. STARK! Michael Lüttke |
|
05.08.2006, 16:57 | #16 |
gesperrt
|
das freut und ehrt mich. vielen dank.
|
05.08.2006, 17:03 | #17 |
Das hier ist kein racheakt oder ähnliche kinderei, sondern meine ehrliche Meinung:
Die Bilder sind in ordnung, wobei mir bei manchen sachen der zusammenhang fehlt, allerdings: wer im glashaus sitzt... nicht wahr Mein eigentlicher Kritikpunkt ist folgender: Zu oft dagewesen... "ein Thema, dass jeder Dichter in seiner Laufbahn einmal anschneidet" (wie ich aus einem Comment eines kollegen zitieren möchte)... Dieses: Ich bau mir eine Fassade und verstecke allen Schmerz hinter Rosigen Seidenvohängen; das böööse und die trauuurigkeit die innen wohnt... Ne, echt nicht; da kannst du bestechendere Themen wählen. Da gefällt mir der rest deines werkes besser. LG das weiche Ziel |
|
05.08.2006, 17:11 | #18 |
gesperrt
|
da hast du leider was übersehen, sonst hättest du es sicherlich verstanden:
"vielleich interessant zur entstehung: habe ich geschrieben während ich streit mit meiner familie hatte, als diese in vorbereitungen für erwarteten besuch keine lust hatten auf meine sokratischen diskussionen über den sinn des stresses den sie damit verbreiten." |
05.08.2006, 17:27 | #19 |
das ändert aber leider nicht so viel an der problematik... dann ist es eben mal wieder eines der Gedichte, die ein artifizielle Verhalten anprangert und einen offenen Umgang mit dem persönlichen Leben gegenüber dritten fordert.
Übrigens kann ich deine eltern verstehen; Eine sokratische Diskussion über den sinn des Stresses um andere zu beeindrucken wäre mir ebenfalls zu wider; Mir sind diskussionen die völlig substanzlos sind im allgemeinen ein grauß. Man kann natürlich über gewisse dinge unverbindlich sinnieren, doch dann bitte auf einer wirklich realitätsenfernten basis (bsp. Lyrische oder Ethische problematiken oder ähnliches gedüns); das leben auszudiskutieren ist so wie eine Nesselqualle zu sezieren: Schmerz und überflüssiger Aufwand für geringe bis nichtige Erkenntniss. Zum glück wird mir dieses Problem nie unterkommen, da es mir völlig wurst ist, was "die leute" so von mir denken. Nur wer mir nahesteht hat ein anrecht auf anpassung. Freundlichst das weiche Ziel |
|
05.08.2006, 17:30 | #20 |
gesperrt
|
irgendwas versuchst du mir (oder dir?) mitzuteilen. ich fürchte nur es hat nichts mit dme gedicht zu tun und gehört daher eigentlich nicht hierher. per pn stehe ich aber - für was auch immer - gern zur verfügung.
|
05.08.2006, 19:02 | #21 |
hmm... eigentlich hab ich schon das ausgedrückt was ich sagen wollte, wenn du das nicht nachvollziehen kannst find ich das sehr schade...
Ich sprach die von dir erwähnte intention an und habe dann noch meinen senf zu der im Zitat enthaltenen aussage gegeben. vielleicht wenn du es noch mal liest, was ich geschrieben hab... wenn du dann immernoch der auffassung bist ich würde dir nichts sagen oder es gehört nicht hier her, dann habe ich wohl mit meinem Appell das ziel verfehlt... LG das weiche Ziel PS: betrachte diese diskussion dann als nichtig. |
|
06.08.2006, 22:56 | #22 |
gesperrt
|
es klingt einfach verdächtig nach "das passt mir nicht! ach das ist gar nicht so sondern so? na dann passt mir DAS eben nicht!"
|
07.08.2006, 10:56 | #23 |
Sers,
also, ich muss sagen, dass jede Thematik ihre Daseinsberechtigung hat und dieses Gedicht durchaus funktioniert. Zumindest wird es von den Metaphern, die gut gewählt wurden und zugänglich sind, sehr gut getragen. Wenn wir behaupten würden, dass das, was schon zu häufig dagewesen ist, schlecht ist, müssten manche berühmte und eigentlich gute Gedichte wieder aus den Anthologien verschwinden. Und das wäre schade. Ich finde, es kommt darauf an, was man aus einer Thematik macht und das, was hier gemacht wurde, halte ich für schön, auch wenn mir die unverschlüsselten Metaphern eigentlich nicht so gefallen. In diesem Sinne liebe Grüße und immer mit der Ruhe |
|
07.08.2006, 16:49 | #24 |
gesperrt
|
erstmal danke. mich würde interessieren welche metaphern dir nicht verschlüsselt genug waren.
|
07.08.2006, 22:24 | #25 |
RE: aussenwand
Hallo,
ich finde dieses Gedicht ok, aber nicht toll. Einige Worte sind interessant. Die Klänge gefallen mir. Aber beeindrucken tut es mich nicht. Ich denke Michael ist dir schreibtechnisch relativ ähnlich. Vielleicht kann er deine Worte daher besser nachempfinden als ich. Ich kann die Situation nicht spüren. Liegt vielleicht an meinem Geschmack oder auch an der Struktur der Worte. Keine Ahnung. Fazit: Interessante Worte, aber eine mich aufhorchen lassende Aussage erreicht mich nicht. |
|
08.08.2006, 16:55 | #26 |
Sers,
also vielleicht nicht unbedingt unverschlüsselt, vielleicht habe ich mich da falsch ausgedrückt, aber eben leicht zugänglich, weil schon häufig gehört. Z.B. ist die Maskenmetapher (ein Hauptmotiv bei allen Heiner-Müller-Werken) oder die Verknüpfung von Maden und edlem Essen, also äüßerem Schein und innerer Wirklichkeit. Aber interessant und für mich neu fand ich die "Außenwand himmelblau streichen". Das ist aber keine direkte Kritik, schließlich wird mir wiederum nachgesagt, dass ich gelegentlich zu kryptisch schreibe, vielleicht liegt der Fehler bei mir Bis denn dann... |
|
08.08.2006, 17:07 | #27 |
gesperrt
|
sorry, ich hab von deinem heiner noch nix gelesen. aber selbst wenn: man muss nicht immer der erste sein. es reicht allein zum ziel zu kommen.
|
08.08.2006, 17:23 | #28 |
Sers,
ja, hast recht, bist auf jeden Fall dort angelangt. Klang vielleicht auch nur für mich so, weil ich den halt kenne, aber wurscht. |
|
08.08.2006, 18:04 | #29 |
gesperrt
|
joa, is ja kein ding. wollts nur eben wissen. und danke.
|