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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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14.03.2012, 22:35 | #1 |
sui caedes
Der graue Schleier legt sich dumpf auf meine Augen,
mir wird die Brust so eng, kein Laut dringt mehr hinaus. Am Boden leere Flaschen, ausgetrunkner Glauben. Die Spinnen weben wirre Netze um mein Haus. Und dort am Grunde eines leeren Magens bin ich so satt und angefüllt mit stiller Pein. Es sind die Spuren eines frühren Wagens, vom Hoffen und vom Kämpfen um ein Heim, um einzig eine unversehrte Stelle. Die Insel binnen Meeren voller Hast. Ich fand sie nie und warte auf die Welle, die letzte, die mich nimmt und alle Last. Lux, 14.03.2012 |
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15.03.2012, 12:29 | #2 |
R.I.P.
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Lux!
Großartig. Da fehlen mir die lobenden Worte. Sie könnten dem Gedicht nicht gerecht werden. LG Thing Der eine unreine Reim stört hier überhaupt nicht! |
15.03.2012, 12:39 | #3 |
Vielen Dank, Thing .
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17.03.2012, 08:03 | #4 |
Forumsleitung
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Liebe Lux,
das ist ein sehr schönes, tiefsinniges Gedicht, das Mitgefühl erzeugt. Deshalb ist es wert, sich über zwei Kleinigkeiten Gedanken zu machen: "... der Glaube" steht hier im Nominativ, also gehört dort kein "n" an das Ende, es müßte heißen: "Am Boden leere Flaschen, ausgetrunkner Glaube ..." Es finde, daß es keine Rolle spielt, wenn sich "Glaube" nicht "exakt" auf "Augen" reimt, selbst für anerkannte alte Meister waren solche Reime kein Problem. Das Wort "binnen" ergibt hier keinen Sinn, warum nicht einfach: "Die Insel in den Meeren voller Hast." Liebe Grüße Ilka |
17.03.2012, 10:45 | #5 |
Liebe Ilka,
bei "binnen" haben du und der oben angesprochene natürlich Recht. Ich habe das Gedicht im Original so abgeändert, wie du es vorgeschlagen hast. Das Wort "Glauben" gibt es allerdings auch im Nominativ. Danke für deine Kritik und dein Lob! Lux |
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18.03.2012, 21:58 | #6 |
Hallo, Lux,
das Gedicht ist sehr schön und ausgereift. Man kann es an Vielem festmachen. Lasse es aber einfach so, sage nur danke. LG gummibaum |
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18.03.2012, 21:59 | #7 |
Wem soll ich "Danke" sagen, gummibaum ?
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18.03.2012, 22:00 | #8 |
Ich, gummibaum, sage dir: "Danke". Danke für so einen schönen Text.
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18.03.2012, 22:02 | #9 |
Ach so .
Danke danke ich dir, für das Danke! Also, Danke. Deine Lux |
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18.03.2012, 22:26 | #10 | |
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ein wirklich tolles gedicht liebe lux. und wie gummibaum bereits schrieb, klingt es ausgereift.
sag, sui caedes, heißt das "ihr tod"? oder "ihr sterben"? der google-übersetzer spricht nur von "seiner ermordung" (ist ja hoffentlich lateinisch ...). den vorschlag von ilka: Zitat:
gut gemacht. lg sabi |
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18.03.2012, 22:55 | #11 |
Hi Sabi,
danke auch dir für die aufbauenden und lobenden Worte. Ilkas Vorschlag habe ich im Original umgesetzt, leider kann ich es ja hier nicht mehr ändern. "Sui caedes" bedeutet (meines (hoffentlich ausreichenden lat.) Wissens nach "Tötung seiner selbst". LG Deine Lux |
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21.03.2012, 17:05 | #12 | |
hallo Lux,
meinst du mit "ausgetrunkner Glauben", das Glauben oder den Glauben? Falls du den Glauben meinst, ist´s grammatikalisch nicrekt (Neo von Ralfchen für "nicht korrekt"). Es müsste dann Glaube heißen. soviel aber nicht wenig zur Germanistik zum Gedicht : überzeugt mich gnadenlos! Du spielst mit Bildern, als wären sie Mosaike, bringst sie in neue Konstellationen und bildest Schnittmengen wie diese Zitat:
und selbst nach x-maligem Lesen begegnen mir diese Verse jedesmal neu höflichst und ergeben verbleibe ich WW |
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21.03.2012, 22:58 | #13 |
Hallo Wasserwage,
laut Duden gibt es sowohl den "Glaube" als auch den "Glauben". Beides ist korrekt. Ich danke danke dir für dein positives Feedback. Das "binnen" habe ich allerdings ersetzen müssen, es ist nicht korrekt, es bezeichnet einen Zeitraum. LG Deine Lux |
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21.03.2012, 23:05 | #14 |
was dudenderdablablabla (verzeih, nur ein kl. egomanisches Wortspiel) korrekt ist, weiss ich - was ich noch immer nicht weiss, ist das, was Du innerhalb deines Textes mit "Glauben" darstellen wolltest.
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21.03.2012, 23:25 | #15 |
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na ja - lux hat alle meine kommentare löschen lassen, weil sie mit ernster und harter kritik nicht umgehen kann. aber da sie genug lobhudler (die trunken vom uhudler zu sein scheinen) hier aufgereiht hat umd ihr selbstvertrauen über 39,5 grad zu heben, ohne in ein delirium febris zu verfallen, sage ich nochmals: mit jedem lesen des textes werden seine vielen schwächen merklicher. ob es nun binnen oder der magengrund sei ist dabei egal. das ganze wirkt wie eine lyrik von kasperl der aus angst vorm krok suizid kommitiert.
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21.03.2012, 23:35 | #16 |
Ah-haaaber, an meiner Begeisterung für den ausgetrunkenen Glauben halte ich fest, Allerwertester. Ich glaube, den klaue ich mir für mein Lyrikerego und webe ihn irgendwo zwischen Schwein oder Dochnicht ein
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22.03.2012, 00:03 | #17 |
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Ein Schwein fühlt in des Magens Tiefe,
als ob der Glaube nach ihr riefe. Doch der ist wirklich tief gesunken, die Sau hat ihn ganz ausgetrunken. |
22.03.2012, 08:49 | #18 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Und "binnen" ist nicht nur eine zeitliche Bestimmung, es kann auch eine örtliche Bestimmung sein im Sinne von "innerhalb bestimmter Grenzen" (vgl. "Binnenmarkt"). |
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22.03.2012, 12:04 | #19 | |||
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wird sprachlich - ausser im wort binnenmarkt - aber nie für örtliche begrenzungen verwendet und ist auch in der lyrik völlig unpassend eingesetzt:
Zitat:
binnen Relationen zu anderen Wörtern: Synonyme: in, innerhalb vergleiche: innerhalb ist Synonym von: darin, in, innerhalb wird referenziert von: innerhalb, Verhältniswort Links zu anderen Wörtern: Synonym von: innerhalb Grundform: binnen ist ein(e) Verhältniswort Form(en): binnen Dornseiff-Bedeutungsgruppen: 3.18 Innen: binnen, in, innen, innerhalb, zwischen 3.24 Dazwischenliegen: binnen, darin, darunter, dazwischen, drin, inmitten, innen, mitten unter, zwischen 6.14 Zwischenzeit: binnen, innerhalb Beispiel(e): Der Chef eines kleinen Domizils im Zentrum hatte 50 Kombi-Tickets gekauft und lediglich 7 verkauft.Im vorigen Winter waren die 26F000 Eintrittskarten binnen 48 Minuten vergriffen. (Quelle: lvz.de vom 03.01.2005) Sollte es an der so genannten Cascadia-Subduktionszone zu einem schweren Seebeben kommen, würde der daraus resultierende Tsunami die US-Küste binnen weniger Minuten erreichen. (Quelle: spiegel.de vom 03.01.2005) Und früh schon entdeckt er seine Leidenschaft für Autorennen, wir binnen kürzester Zeit zum erfolgreichsten und bekanntesten Rennfahrer Nordamerikas. (Quelle: archiv.tagesspiegel.de vom 03.01.2005) falsch verwendete worte: Zitat:
Zitat:
Wort: hinaus Anzahl: 18983 Häufigkeitsklasse: 8 (d.h. der ist ca. 2^8 mal häufiger als das gesuchte Wort) Morphologie: hinaus Grammatikangaben: Wortart: Adverb Relationen zu anderen Wörtern: ist Synonym von: heraus, stadtauswärts Links zu anderen Wörtern: Grundform: hinaus Teilwort von: Darüber hinaus, darüber hinaus, hinaus gehen, weit hinaus, übers Ziel hinaus, über den Tod hinaus, will hoch hinaus, über sich selbst hinaus, schießt über das Ziel hinaus, hoch hinaus wollen, hinaus schicken, läuft hinaus, hinaus bewegen, über die Kräfte hinaus, läuft auf dasselbe hinaus, will hinaus Form(en): hinaus |
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06.04.2012, 14:52 | #20 | |
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Ausser den Binnenmärkten gibt es noch die Binnenseen, die Binnenfischerei und das Binnenmeer, @Ralfchen. Und weil letzteres ein so schönes, altes Wort ist, findet zonkeye, der Vers
Zitat:
Ob ein Schleier auch dumpf sein kann, wäre in der Tat zu überlegen; das "hinaus" deutet nach zonkeyes Interpretation in den Raum, in dem der eingeschnürte Körper ruht; was wäre daran zu beanstanden? Auch das "Glauben" könnte man lassen, aber es müsste "ausgetrunknes Glauben" heißen und hörte sich, meint zonkeye, gar nicht schlecht an. Wer von Spinnen verlangt, sie müssten bei ihrer Arbeit immer symmetrisch denken und handeln, nimmt manchen ihr Artmerkmal und den Dichtern den Raum, sie für durcheinander geraten zu halten. Es gibt eine Menge Spinnen, die tatsächlich keine Muster in ihre Netze weben (z. B. eine Reihe von Hausspinnen). Viel hübscher findet zonkeye aber Lux' Idee, die Spinnen um das Haus des Lyrichs hätten (auch) keinen Plan mehr. Womit wir beim zweiten, von Dir unerkannten Kunststücken wären, @Ralfchen. Avatare wie zonkeye können mit den Selbstbeschreibungen gequälter Seelen nicht so recht etwas anfangen, denn es münden diese allzuoft in der reinen Betroffenheitslyrik. Das tut dieses Stück hier ganz und gar nicht. Es ist, banal gesagt, schrecklich schön und legt den (bedrückenden) Schluss nahe, hier wisse jemand haargenau bescheid. zonkeye |
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