|
|
Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
30.08.2011, 23:17 | #1 |
Sommertod
Bunte, braune, rote Blätter
ziehen fort in stiller Nacht! Welch ein farbenfrohes Wetter, das aus tausend Sträuchern lacht, das mich anhält, still zu werden, dass mich, wenn der Sommer reift, tausendfach in den Gebärden, lehrt, was nur ein Greis begreift. Wenn der Sommer welke wird, wenn die bunten Blätter treiben, allerorts, vom Wind verführt, will ich nochmal stehenbleiben. Will den Herbstwind jeden Abend loben und die Nacht besehn! Keine Trauer innehabend kann der Sommer schlafen gehn... |
|
21.01.2012, 12:51 | #2 |
Wie Thing bei einem anderen Gedicht von Dir bemerkte, ist es als wertvoll anzusehen, dass jemand wagt über den Tod zu dichten.
Was mich nachdenklich macht, sind die drei Punkte zum Schluss. Auch ich möchte ein Gedicht damit enden lassen, aber ich frage mich, ob es immer Sinn macht. Hier meine ich, müsste es nicht unbedingt sein, das Gedicht würde ohne sehr gut einklingen. |
|
21.01.2012, 13:24 | #3 |
R.I.P.
|
Halli Hallo, Isabel -
mir gefällt das auch, zumal der Herbst mir die liebste Jahreszeit ist. Steht der Greis als Metapher für das Lebensalter, kann er stehenbleiben. Andernfalls gefiele er mir nicht. In Zeile 6 ist ein "s" zuviel. Und statt "welke" würd ich schreiben welker. "innehabend" - wers mag! Die drei Pünktchen sind Ansichtssache. Insgesamt in meinen Augen ein sehr schönes Spätherbstgedicht. LG Thing |
21.01.2012, 13:31 | #4 | |
Forumsleitung
|
Zitat:
Ich finde "welke" passend, im Gegensatz zu "welker", denn der Sommer war ja bis zum Anbruch des Herbstes nicht welk, demnach kann es keine Steigerung geben - also lassen, wie es ist. Das Partizip "innehabend" klingt nicht schön, da will ich Thing ohne Vorbehalt zustimmen. Das sind aber nur Kleinigkeiten, die sicherlich mit wenig Aufwand bearbeitet werden können. LG Ilka |
|
21.01.2012, 13:35 | #5 |
R.I.P.
|
So sei es.
Ich kannte bisher nur welk.* Welke lediglich als Substantiv. Ich laß mich sehr gern belehren! LG! * Die Blume wird welk. Die welke Blume dürstet |
21.01.2012, 13:44 | #6 |
Forumsleitung
|
Ich sehe darin ein rein stilistisches Mittel, so wie man müd/müde, trüb/trübe, bös/böse, gerad/gerade usw. schreiben kann. Zugegeben: Diese poetische Nachklapp-"e" war früher gebräuchlicher und gilt heute als angestaubt, und ein Wort wie "welke" als Adverb ist gewiß gewohnheitsbedürftig. Vielleicht wäre es das Gedicht wert, über ein anderes Wort nachzudenken, das sich weniger sperrig liest, z.B. "wenn der Sommer müde (oder: schläfrig) wird ...".
|