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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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05.12.2011, 19:59 | #1 |
Der Seele freier Ort
Hallo ihr Lieben,
habt ihr schonmal etwas wirklich Schönes geschrieben und den Text dann verloren? Ist mir passiert... Das kleine Stück konnte ich noch "zusammenkramen", ist aber lange nicht so gut wie der Ursprungstext. Als Gefangner ihrer Worte treibt die Seele weit hinaus; schmiegt sich weich an dunkle Orte, folgt der naseweisen Maus. Jauchzend steigt sie mit den Möwen, ist der Sonne erster Strahl, die Gazelle für den Löwen, niemals reut sie ihre Wahl. Wütend ring ich mit den Zeilen, strecke nieder Wort um Wort, möchte sehnlichst dort verweilen, an der Seele freiem Ort. |
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05.12.2011, 21:04 | #2 |
ich liebe die zweite strophe! das ist so inspirierend, geht total rein!!
lg zwieleuchter |
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06.12.2011, 07:29 | #3 |
abgemeldet
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Liebe Kati
Bezaubernd, auch Dein Bild, das Lesen und macht meinem Tag heut Sinn. Nur die schöne Gazelle hat keine Wahl, ich werde mit Verlaub, ich werde Deine Seele fressen. Ich habe mich in Dich verliebt, mein Gott, an den ich nicht glaube. lgGamma |
06.12.2011, 07:40 | #4 |
Forumsleitung
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Wer ist denn dieser rätselhafte Gefangene, auf den das Gedicht überhaupt keinen Bezug nimmt? Der hängt da im luftleeren Raum herum und ergibt gar keinen Sinn. Oder soll es "Gefangene" heißen?
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06.12.2011, 08:24 | #5 |
abgemeldet
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Liebe Ilka-Maria
Wenn Deine Klarheit im Denken hier im Forum nicht da wäre. Der SängerInnenchor, wie armselig, wie dumpfe Schreiberlinge wären wir. Ich bin ab sofort nicht mehr verliebt. Danke, wünsche einen schönen Tag, zarte Poetin. Es ist mir ganz ernst damit, ich weiß, Worte kann man vielfach deuten. Es ist ein Kompliment. herzlichGamma |
06.12.2011, 08:57 | #6 |
Mein Gedanke...
Sie Seele möchte sich auf unendlich viele Art und Weise ausdrücken.
Mit betasten, lachen, fühlen, staunen, laufen, essen, trinken, springen. Im Forum kann sie sich nur mit Worten dem andern Menschen bringen. Gefangen im Wort, sehnsüchtig wartend, sich befreit zu offenbaren. |
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06.12.2011, 09:06 | #7 |
Forumsleitung
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Klar ist mir eigentlich immer noch nichts. Wer ist dieser Gefangene?
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06.12.2011, 09:12 | #8 |
Die Seele?
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06.12.2011, 09:17 | #9 |
Forumsleitung
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06.12.2011, 14:10 | #10 |
Hallo allerrseits,
dann will ich mal lösen :-) Das ist meine persönliche Intention, natürlich kann u. darf jeder das Gedicht für sich Interpretieren. Mit "Seele" meine ich nicht "die Seele" im wörtlichen Sinne, sondern allenfalls die dichterische Seele und vielmehr das darin innewohnende künstlerische Schaffen. Der Dichter hat in seiner Vorstellung plastische, schillernde Bilder. Auf dem Weg bis zum Papier verlieren diese oft ihre Leuchtkraft, erscheinen dem Schreiber monochrom. Der Seele freier Ort ist für mich der Ort, an dem die Worte noch richtig sind, der Schaffende mit sich und seinem Tun im Reinen. Die Seele ist darum der Gefangene, weil darin auch der Dichter eingeschlossen ist, der mit ihr leidet |
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06.12.2011, 15:04 | #11 |
R.I.P.
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Es gibt keine Seele im wörtlichen Sinne.
Wie sollte das auch möglich sein? Mich selbst hat lediglich die blutrünstige Zeile (Gazelle/Löwe) gestört. Thing |
06.12.2011, 20:21 | #12 |
Mit Seele im wörtlichen Sinne meinte ich die allgemein gebräuchliche Definition/ Verwendung.
Du findest die Zeile mit der Gazelle grausam?? Das Leben ist nun mal kein Ponyhof, das darf sich meiner Meinung nach auch in der Kunst widerspiegeln. Kunst und damit auch die Dichtung müssen sich nicht nur mit dem offensichtlich Schönen befassen, sonst hätten sie einen Teil ihrer Daseinsberechtigung verwirkt. Nebenbei bemerkt, sehe ich in genannter Zeile nichts explizit grausames; dies entsteht erst in den Augen des Betrachters. Kann die Gazelle nicht auch für den Hunger nach Leben, die Erregung der Jagd, etc. stehen ? ...bei der grausigen Mahlzeit war ich gedanklich noch lange nicht ;-) |
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06.12.2011, 21:54 | #13 |
R.I.P.
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Ja, das ist wahr.
Aber ich will das erlegte Wild nicht unbedingt vor meinen Augen sehen.Struggle for life ist per se grausam genug. Die Kunst (hier: Poesie) muß es für mein Empfinden nicht besonders deutlich machen. Das Gedicht ist schön formuliert. Thing |
06.12.2011, 22:44 | #14 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Eine Dokumentation über das Jagd- und Fressverhalten von Tieren kann Kunst sein, in den meisten Fällen ist sie eher belehrende Information. Aber auch die hat ihre Berechtigung. In beiden Fällen kommt es darauf an, welche Intention die Filmleute hatten - belehren oder ein Kunstwerk schaffen. Beides kann gelingen oder auch scheitern. |
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