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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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31.07.2011, 20:02 | #1 |
Engel im Birkenhain
(folgendes entstand aufgrund eines Fotos, auf dem ein junger Mann versonnen in einem Birkenwäldchen stand, in der Dämmrung, mit einer Kapuze über dem Kopf, sodass nur die Gesichtszüge - schöne Gesichtszüge - zu sehen waren. Das alles in einer Nahaufnahme, dass die erwähnten Details zu sehen sind. Und mich eben deswegen so hinrissen, dass ich es äußern musste. Veräußern. Ich mich dessen/ seiner entäußern musste )
=== Engel im Birkenhain die Flügel wurden Dir genommen, stehst nun da und schaust beklommen, hinein in diese Welt; die Dein nicht ist und die Dich quält, weil Du ein Fremder bist. Bist Mensch und doch viel mehr, Dein schöner Leib birgt eine Macht, entfliehn ist Ihr Begehr, hinein in eine Nacht, die Dir so gerne zu Deinen Füßen, breitet ihre Sterne, als wollte sie Dich grüßen. Sterne selbst sind Deine Augen, ein Stück des Himmels, Teil von Dir, ich selber will so gar nichts taugen, ruht ihr Blick auf mir, dieser Blick bedrückt mein Herz, es fühlt den großen, fremden Schmerz. Sein schöner Mund steht offen, als wollte er was sagen, als könnten Lippen hoffen, so voll und warm und mit Verzagen; doch Worte hör ich nicht- ein Mund, der himmlisch spricht, ist hier nicht zu verstehen; nur Atemzüge hin- und widergehen. Der Himmel füllt sich in die Brust, der Atem flüstert ihn hinaus, der Hain, er rauscht mit Lust, als trüge er die Seufzer aus, vom Engel zum verlornen Himmel- jedoch sind diese Baumesschimmel verwurzelt, ohne Reiter, die Botschaft kommt nicht weiter. Unerhört steht er nun da, Trauer ins Gesicht geschrieben, umschmeichelt durch sein volles Haar, das der Wind ihm auf die Stirn getrieben; in Locken streichelt's hin und her, als wenn es tröstend wär. Und ich? Ich wollt' ihn küssen, atmen sein Gebet, trinken aus den Tränenflüssen. Der ihn so still versteht will ein wenig himmlisch werden- sein Himmel, hier auf Erden. Jedoch was ich für ihn empfinde, erscheint bei seinem Blick auf mich mir wie die allergrößte Sünde; ein Erdenmensch wie ich kann niemals himmlisch sein... Und wie in mir die Tränen steigen, mit ergriffener Gewalt, verschwindet- leise- hinter Zweigen, die menschenhafte Lichtgestalt; der Engel aus dem Birkenhain. |
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31.07.2011, 20:48 | #2 |
Eine schöne Beobachtung, in der Einbildung, Wahrheit und Wunschdenken miteinander verschmelzen.
Mir ist aufgefallen, dass die Strophen unterschiedliche Personalpronomen aufzeigen. Mal schreibst du "sein", dann wieder "dein". Ich würde mich für eine Form entscheiden, dann wär's harmonischer. |
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31.07.2011, 20:51 | #3 |
abgemeldet
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Das ist allemal kein schlechtes Gedicht. Streckenweise wirklich schöne Reim- und Rhythmusstruktur, besonders am Anfang.
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01.08.2011, 00:59 | #4 |
Danke...
.... für das Feedback und die Anregungen. @muse: Hast Recht, ich habe das Gedicht mal dahingehend geändert und muss sagen: es wirkt nun flüssiger, nicht so ... holprig. Danke für den wertvollen Tip
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