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Sprüche und Kurzgedanken Prosatexte, die einen Sachverhalt möglichst kurz und knapp schildern. |
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17.06.2010, 03:23 | #1 |
Der Klügere gibt nach?
Das Nachgeben der Klügeren führt zur Herrschaft der Dummen.
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17.06.2010, 03:56 | #2 |
R.I.P.
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Ja, was bewiesen ist.
In diese Richtung zielt auch "Frechheit siegt". Thing |
17.06.2010, 04:08 | #3 |
Dabei seit: 11/2009
Ort: Hinter den Spiegeln
Alter: 38
Beiträge: 449
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Außerdem haben die dümmsten Bauern eh die dicksten Kartoffeln, was in unserer marktwirtschaftlichen Welt heutzutage mit Herrschaft gleichzusetzen ist.
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17.06.2010, 22:31 | #4 |
Kartoffeln, da liegt die Antwort!
Am besten freche Kartoffeln. Kartoffeln, hm. |
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18.06.2010, 06:10 | #5 |
Forumsleitung
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Auch wenn ein Zitat leicht abgewandelt präsentiert wird, sollte man dennoch den Autoren nennen. Dieses hier stammt von dem Fernsehjournalisten Bodo Hauser.
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18.06.2010, 10:31 | #6 |
Obwohl mir Bodo Hauser bekannt ist, war mir dieser Satz von ihm (den er tatsächlich quasi identisch formuliert hat) nicht bekannt. Naja, da habe ich wohl das Rad doch nicht neu erfunden. Aber der Satz findet sich in so ziemlich jeder zweiten Zitatsammlung, da hat Ilka schon recht.
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18.06.2010, 18:45 | #7 | |
Forumsleitung
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Zitat:
LG Ilka-M. |
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19.06.2010, 14:26 | #8 |
R.I.P.
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"Sprichwörter" wurden irgendwann zu Allgemeingut.
Wenn ich jetzt einen klugen Spruch von Helmut Schmidt hierhersetzte, ohne ihn als Urheber zu nennen, würde ich ihn dadurch loben. Irgendwann kommt ja Hauser evlt. in den "Büchmann". "Das Höchste in der Musik ist die Piccoloflöte" darf ungestraft ohne Urhebernamen zitiert werden. Man soll nicht strenger sein wollen als das Gesetz! Thing |
20.06.2010, 00:49 | #9 |
abgemeldet
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Ich kannte den Spruch noch nicht und finde, es ist was dran.
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20.06.2010, 09:43 | #10 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Es gibt einen Unterschied zwischen Sprichwörtern, die dem sogenannten Volksmund entwachsen sind, und Zitaten, die auf Personen zurückgehen. Und Urheberrechte sind keinesfalls beliebig interpretierbar. Gerade in unserer Zeit sind Urheberschaft und Namensvergabe alles andere als eine Lappalie, wie die Inhaber von Internetseiten nur zu gut wissen, die Rechtslage wird immer komplizierter, und es werden immer mehr rechtliche Auseinandersetzungen geführt. Zum Beispiel darf man den Namen "Ironwoman" nicht verwenden, weil er zu sehr dem geschützten Namen "Ironman" ähnelt. Das mag lächerlich erscheinen, aber so haben die Richter nun mal entschieden. |
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20.06.2010, 11:19 | #11 |
abgemeldet
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Ich gebe Ilka-Maria recht. Bei Hausarbeiten usw. ist es so, dass ein Zitat als solches gekennzeichnet werden muss.
Es kann durchaus sein, dass Caliban dieser Spruch auch selbst eingefallen ist. Denn: "Es gibt nichts Neues unter der Sonne." (Prediger 1,9) Dann könnte er den Spruch doch nachträglich als Zitat kennzeichnen, s. o. |
20.06.2010, 11:27 | #12 | |
Forumsleitung
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Danke für den Beistand, Rosenblüte.
Es ist leider so, daß manch einer aus Unkenntnis in die Falle der Urheberschaft tappte und mit Schadensersatzforderungen konfrontiert wurde. Zitat:
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21.06.2010, 12:03 | #13 |
Na, Ihr macht hier aber ein Faß auf.
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23.08.2010, 16:53 | #14 |
Dabei seit: 04/2010
Beiträge: 1.026
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Ich bin hier als Neuer noch immer am Lesen und erlaube mir, dieses Fass noch einmal aufzumachen.
Ich bin ja auch so ein Zitatenschreiber, d.h., hin und wieder habe ich auch Einfälle für zwei oder Vierzeiler, wohl wissend, dass sie es nie in das Buch der Bücher schaffen werden (Ich meine nicht die Bibel, sondern den Zitatenschatz von wem auch immer). Kürzlich ist mir folgender Vierzeiler eingefallen: Das Leben ist so ungerecht! Dir geht es gut, mir geht es schlecht. Ich find, das Leben wär gerechter, ging es mir besser und dir schlechter. Ein Bekannter hat mir dann gesagt, hab ich schon mal gehört, aber wo konnte er mir nicht sagen. Mittlerweile weiß ich, dass er Recht hat, und so habe ich meinen Einfall aus meiner Sammlung gestrichen und erwähne ihn hier nur als Beispiel. Ähnlich ging es mir mit einem Vierzeiler, der auf Erfahrungen in verschiedenen Foren beruhte: Zeig klugen Menschen ihre Fehler, sie werden dafür dankbar sein. Die Dummen sehn in dir den Quäler und werden dir niemals verzeihn. Also, auch weg damit. LG Fridolin |
23.08.2010, 18:30 | #15 |
abgemeldet
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könntest du deinen spruch durch erfahrungen untermauern, caliban?
ich persönlich sehe den kern der aussage als unrichtig an. der klügere gibt nach, heißt es gern. doch bedeutet dies nicht gleichzeitig, der klügere würde dem dümmeren grundsätzlich das feld überlassen; er handelt unter weiser vorraussicht. lg sabi |
23.08.2010, 18:59 | #16 | |
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Zitat:
„Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.“ (Marie von Ebner-Eschenbach) Mit Weisheit hat ein Nachgeben nie etwas zu tun, sondern mit fehlender Durchsetzungskraft oder mangelhaftem Überzeugungsvermögen; denn auch ein kluger Mensch kann nicht jederzeit auf jedes gesicherte Wissen zurückgreifen, um dem Dummen seine denkerischen Fehlleistungen aus dem Stand heraus nachzuweisen. Dann geht es oft so aus, daß der Klügere eben aufgibt, um seine Ruhe zu haben, obwohl ihn das ärgert. Zumindest könnte der Klügere soviel Selbstbehauptung aufbringen, dem Dummen zu sagen, was er von ihm hält. Das kann durchaus auf den Punkt gebracht werden, denn "Dummheit" ist ja eher ein Sammelbegriff. Oft ist der Dumme gar nicht mal wirklich "dumm" im Sinne von "ungebildet" oder "geistig minderbemittelt", sondern einfach nur stur, rechthaberisch, eitel usw. Mit solchen Leuten kann eine klärende Diskussion gar nicht in Gang gesetzt werden. Mir ging es bei Themen so, wie z.B. "Schimpansen sind Kannibalen und jagen im Verband andere Affen"; "es gibt ein Schnabeltier, das ein Fell und einen Schnabel hat, Eier legt, aber den Nachwuchs säugt"; es gibt noch Riesenechsen, nämlich Komodowarane, die den Menschen gefährlich werden können"; usw. usw. In all diesen Fällen hat man meine Behauptungen abgestritten, aber sich selbst nicht die Mühe gemacht, mal in ein Lexikon zu schauen. Es war wesentlich bequemer, mich als Verrückte hinzustellen oder als "Märchentante". Vielleicht erklärt das ein wenig, was ich meine. |
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23.08.2010, 19:51 | #17 |
Dabei seit: 04/2010
Beiträge: 1.026
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Ich habe das in meiner Kindheit so erlebt, wie Ilka es beschreibt:
Wenn ich mich damals mit meinem Bruder gestritten habe, was oft vorkam, aber nicht immer meine Schuld war, hieß es immer wieder "Der Klügere gibt nach". Da ich der Jüngere war, musste ich diese Rolle gar zu oft übernehmen, auch wenn ich im Recht war, was sich später erwiesen hat. Als ich dann größer und stärker wurde, habe ich die Rolle des Klügeren mit Erfolg abgelegt. Später habe ich dann eingesehen, dass dies auch nicht der richtige Weg ist und mich darauf besonnen, meine Schlagfertigkeit weniger mit Muskelkraft als mit den Waffen des Geistes zu beweisen. LG Fridolin |
24.08.2010, 07:21 | #18 |
abgemeldet
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du meinst also, ilka, dass der (in diesem fall ja vermeintlich) klügere aus bequemlichkeit, du gehst sogar so weit, aus schwäche, nachgibt?
Unter voraussicht – es gibt für klugheit keine eindeutige definition – kann ein ausstieg aus unsinnigen bzw. nicht zielführenden diskussionen oder situationen klüger sein und natürlich wird das gern vom gegenüber als schwäche / ausweichen ausgelegt, was der klügere bereits einkalkuliert. In bestimmten glaubensrichtungen nennt man dieses agieren „sich gedulden“, bis die richtige (sinnvolle) zeit für ein return gekommen ist. trotzdem und gerade deshalb, ilka, steht mein standpunkt fest. mir gefällt auch fridolins ansicht, dass mit geist und esprit gepunktet werden kann; obwohl manchem provozierer wirklich nur mit schlagkräftigen mitteln beizukommen ist. Lg sabi |
24.08.2010, 07:40 | #19 |
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In einer Beziehung stehe ich ganz auf Deiner Seite, Sabi: Viele Begriffe sind weitdeutig auslegbar, und auch für Klugheit gibt es sicherlich viele Definitionen. Außerdem habe ich bei dieser Diskussion nicht vergessen, daß man Klugheit (Intelligenz, Weitsicht, Durchsicht, Bildung - was auch immer) auch für negative Dinge einsetzen kann.
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24.08.2010, 11:28 | #20 |
abgemeldet
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Außerdem habe ich bei dieser Diskussion nicht vergessen, daß man Klugheit (Intelligenz, Weitsicht, Durchsicht, Bildung - was auch immer) auch für negative Dinge einsetzen kann. stimmt, ilka, da sind wir absolut konform.
lg sabi |
25.08.2010, 07:19 | #21 |
Dabei seit: 04/2010
Beiträge: 1.026
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Zum Thema ein Gedicht von Eugen Roth:
Immer Ein Mensch erklärt, es sei im Leben das Klügste, immer nachzugeben. Ein andrer Mensch ihm widerspricht, und meint, bescheiden, immer nicht! Nur so von Fall zu Fall, beliebig - Jedoch der Mensch bleibt unnachgiebig. LG Fridolin |
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