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19.06.2010, 10:00 | #1 |
Dabei seit: 03/2010
Ort: Bülach (CH)
Beiträge: 151
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Fussballterror im Linienbus
Gestern im Bus, dem unangenehmsten Ort außer dem Büro der Stadtpolizei, nach Bülach gefahren. Ein Businneres, die Zwangspause, die man darin verbringt. könnte ein guter Moment zum Nachdenken sein. Aber warum müssen die Leute nebenan und hinter mir jeden Gedanken, den sie gerade haben, in ein Handy sprechen?
Hast du auch gesehen, wie dem Schiedsrichter die Tränen kamen, als er das Spiel gegen die Engländer abpfiff? Insgesaml 11 Vuzuelas waren in Funktion. Hören konnte ich nur, was den Strafmeter nicht übertraf. Endlich haben wir einen Nationaltrainer der reden Kann! Ich sitze jetzt gerade im Bus, sagt ein anderer Mann. Dann schweigt er, weil das offenbar so eine abenteuerliche Nachricht ist, dass sie am stummen Ende eine Welle von Kommentaren auslöst. Von wegen stummes Ende! Als meine Sitznachbarin in ihr Vuzuela sprach, hörte ich auch ihren Gesprächspartner. Ich gebe dir noch eine Stunde Zeit, schrie er. Man ahnte, dass er dabei auf die Uhr sah und außer mit dem Handy keine Gespräche mit seiner Frau oder Freundin führt. Man könnte gerade so gut in ein südafrikanisches Fußballstadion gehen, statt mir dem Bus nach Bülach zu fahren. Dort werden wenigstens Oropax vor dem Schalter verkauft. Ich musste übrigens ins Büro der Stadtpolizei, wo ich, nebenbei gesagt, überraschenderweise einen Polizisten zum Erröten brachte. |
19.06.2010, 12:30 | #2 |
R.I.P.
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Halli Hallo!
Das macht mich sehr neugierig! Womit hast du den Polizisten zum Erröten gebracht? Buserlebnis: Gut geschildert und dann auf den Punkt gebracht! Auch das Schriftbild ist einwandfrei. Thing |
20.06.2010, 23:41 | #3 | |
Dabei seit: 03/2010
Ort: Bülach (CH)
Beiträge: 151
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Halli Hallo!
Zitat:
Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ich jemals einem Polizisten ein Kompliment machen würde und schon gar nicht, dass es ihn zum Erröten bringen würde. Bisher sah ich in Polizistengesichtern nur Zornesröte. Als wir uns auf verschiedenen Seiten von einem Schreibtisch erhoben und er mir die Hand reichte, sagte ich, von mir selbst überrascht: „Sie sind der freundlichste Polizist, den ich in meinem Leben getroffen habe!“ Dann drehte ich mich zur Tür und sah erst, dass er mir gefolgt war, als sie sich öffnete, das heißt zuerst sah ich, wie eine Hand von hinten an meiner Schulter vorbei zur Türklinke zischte. Ich drehte mich nach ihm um und sah in sein errötetes Gesicht. Es ging bei der an Freundlichkeiten reichen Vernehmung übrigens um eine verschwindende Menge von Cannabisresten in meinem Blut. Die Folgen reichen jedoch aus, den Führerschein zu verlieren. |
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20.06.2010, 23:47 | #4 |
R.I.P.
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Halli Hallo,
das sind doch mal "gute" Erlebnisse, die man bestimmt nie wieder vergißt. Also noch ein wenig Glück im Unglück? Thing |