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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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02.07.2016, 18:17 | #1 |
Forumsleitung
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Trauerhaus
Alle Freude ist gewichen.
Nichts versüßt den langen Tag, auch die kurze Nacht vermag Karten nicht mehr neu zu mischen. Alle Hoffnung ist gestorben. Niemand rudert sie im Kahn an ein festes Land heran: Sie war tot, noch eh geboren. Doch die Treue ist geblieben und harrt bis zum Ende aus, atmet unhörbar durchs Haus, denn sie lebt allein vom Lieben. 02.07.2016 |
02.07.2016, 19:32 | #2 |
Liebe Ilka,
sehr, sehr schön. Die vorgeburtlich gestorbene Hoffnung zeigt, dass das Ende schon mit der ersten Lebensregung kam. Das "atmet" ist gut platziert, da es den Atem des Gestorbenen in der Treue bewahrt. Bereichert gelesen. LG gummibaum Geändert von gummibaum (02.07.2016 um 21:36 Uhr) |
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02.07.2016, 20:56 | #3 |
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gummi, ich bin heute sehr traurig. Offen gesagt ist mir zum Heulen. Daraus ist mein Gedicht entstanden.
Danke. |
02.07.2016, 21:35 | #4 |
Ich nehme dich in Gedanken in den Arm.
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03.07.2016, 08:15 | #5 | |
abgemeldet
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Hallo Ilka,
traurig schöne Verse. Diese Strophe finde ich besonders melancholisch: Zitat:
https://www.youtube.com/watch?v=ko2HHEFHFsY Liebe Sonntagsgrüße Dabschi |
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03.07.2016, 08:50 | #6 |
hallo ilka,
ich finde deine zeilen sehr berührend. zunächst wußte ich nicht, wie ich den text einordnen sollte - bis ich den titel las. die erste strophe halte ich formal für am gelungensten. in der zweiten strophe jedoch stolpere ich immer wieder insbesondere über kahn/kann.das reimt sich nicht wirklich. auch gewichen/mischen in strophe eins stellt keinen echten reim dar, wirkt an dieser stelle aber nicht störend. trotzdem sehr gerne gelesen. lg Sonnenwind |
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03.07.2016, 08:54 | #7 |
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03.07.2016, 09:01 | #8 | |
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Zitat:
Die kleine Waldbühne ... oh ja, auf die hatte ich mal bei einem meiner Berlin-Besuche vom Glockenturm am Olympia-Stadion runtergeschaut. Leider habe ich sie nie "belebt" kennengelernt. Schönen Sonntag auch Dir. LG Ilka |
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03.07.2016, 09:11 | #9 | |
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Zitat:
Die deutsche Sprache ist schwierig, wenn es darum geht, saubere Reime zu finden. Das soll keine Entschuldigung sein, es ist mehr eine Erkenntnis. In der deutschen Sprache gibt es zahhlose Wörter, auf die sich schlecht oder gar nicht reimen lässt. Dann gibt es nur zwei Möglichkeiten: Den Ausdruck behalten und schlecht reimen, oder sauber reimen und dafür ein plattes (oder gar unverständliches) Bild akzeptieren. Hinzu kommt, dass sich die Aussprache im Deutschen in der modernen Zeit verändert hat. Früher sprach man das "g" am Ende eines Wortes weich, wenn ihm ein Vokal vorangestellt war, also nicht "König" oder "Zweig", sondern "Könich" und "Zweich". Das war auch deutsche Theatersprache. Ich hatte mal einen Chef, der "König" hieß und das noch weich aussprach. Manche alten Gedichte werden deshalb von uns falsch gelesen. Das hat nichts direkt mit meinem Gedicht zu tun, sondern ist nur ein kleiner Exkurs über das Reimen in der deutschen Sprache. LG Ilka |
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03.07.2016, 10:17 | #10 |
ja, das ist interessant. und dann gibt es da auch die regionalen unterschiede in der aussprache...
und du hast recht - wenn man zu puritanisch auf nur saubere reime besteht, geht einem manches schöne bild... verloren. allerdings ist es für mich interessant, an mir selbst zu beobachten, dass nicht alle nicht ganz sauberen reime gleich schlecht, bzw. irritierend wirken. manchmal haben sie sogar einen besonderen reiz, oder werden vom klang des kontextes angenehm aufgehoben. ilka, mir war nicht klar, dass dieser text bei dir einen zur zeit sehr realen hintergrund hat. deshalb entschuldige ich mich dafür, wenn ich zu technisch auf ihn eingegangen bin. dir von herzen alles gute! |
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03.07.2016, 10:40 | #11 |
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