Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Geschichten und sonstiges Textwerk > Geschichten, Märchen und Legenden

Geschichten, Märchen und Legenden Geschichten aller Art, Märchen, Legenden, Dramen, Krimis, usw.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 20.05.2006, 21:13   #1
omega
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 6


Standard Montreux, 17.Juli 03

Diese Jahr ohne Kumpels. G. hat in letzter Minute abgesagt. Dafür hab ich sie mitgenommen. Bin auf dem Balkon. Trinke Bier. Sie nervt zuweilen mit ihrer Launenhaftigkeit. Der Abend gestern war wie jedes jahr. Diesmal jedoch ohne Höhepunkte. Verliessen oft die Konzerthalle, haben nicht die Hälfte gesehen. Dennoch gefiehl es ihr. Immerhin. Keine Ahnung wohin das führt. Manchmal könnte ich sie zum Teufel jagen. Einen Moment später liebe ich sie wieder. "Wir haben Angst weiter zu gehen, weil sonst zusammenbrechen könnte, was wir zwischen uns aufgebaut haben," kamen wir gestern zum Schluss. Ich habe mittlerweile Angst aufzugeben was wir haben, da sie zusammenbrechen könnte. Nein, stimmt nicht. Aber dennoch will ich sie mit den Problemen, die sie mir anvertraut hat nicht alleine lassen.

Montreux. Hotel Splendid. Balkon mit Blick auf Genfersee. Lärm von vorbeifahrenden Autos. Musik schallt durcheinander von allen Seiten. Angenehme Temperatur. Sonne verdeckt. Zum Teil bewölkter Himmel. Nicht bedrohlich. Sie schaut "ihre" Sendungen.
Das Bier, besser der Alkohol, wirkt allmählich. Vorhin, beim ersten Schluck dieses Unwohlsein, wie Entzug, aber ohne Lust. Lust habe ich eher auf Kiffen,
aber das mag sie ja nicht... "U., du weisst ich habe nicht gern, wenn du..." Wenn ich sie mal kritisieren würde...
Gestern, auf der Anreise, ich am fahren, musterte sie mich manchmal minutenlang, wie jemand der verliebt ist und sich wundert, dass man sich noch mehr verlieben kann.
Dann, spät Abends, deklassierte sie mich wieder zu einem Kollegen (d.h. Vertrauter, aber nicht Geliebter), wenn auch zu einem besonderen.
Beim Einschlafen legte sie sich über mich. Als ich mich bewegte, um mich zu kratzen, wandte sie sich beleidigt ab. Ich legte meien Arm um sie, worauf sie ein "Nicht!" raunte. Und als ich sie vorsichtig bat mir die Fernbedienung zu reichen, um die Kiste auszuschalten wurde sie richtig stinkig.
Aber dann drehte sie sich um, gab mir einen Kuss und alles war wieder gut.
omega ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Montreux, 17.Juli 03




Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.