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Alt 03.05.2012, 15:26   #1
weiblich bittersweet
 
Dabei seit: 04/2012
Ort: München
Alter: 25
Beiträge: 10


Standard Ich warte auf den Sommer

Tja, das hier ist die Geschichte zu meinen neuen Gedichten(eher umgekehrt, aber na ja).
Da ich beim Klappentext immer recht vage bleibe, stelle ich auch gleich den ersten Teil rein, aber ihr könnt auch fragen, wenn ich nicht versteht, um was es geht (was mir bisher schon sseeeehr oft passiert ist^^). Trotzdem ist es nicht sehr viel ... egal:

Er liebt sie. Er liebt sie bis ans Ende der Zeit, bis ans Ende der Welt. Für immer.
Und er wird sie nicht aufgeben, egal, was geschieht.



Prolog


Manchmal frage ich mich, was sie denken. Sie alle. Um mich herum. Ich frage mich, warum sie mich so ansehen. Warum sie mir diese Blicke zuwerfen. Sehe ich etwa anders aus? Anders als sie? Sie alle? Nein. Nein, das weiß ich ganz genau, ich sehe mich schließlich jeden Tag im Spiegel. Nein, daran kann es nicht liegen. Es muss etwas anderes sein. Aber was? Vielleicht ... nein.
Nein. Das kann nicht sein. Es muss etwas anderes sein - Oder ...
- Vielleicht können sie es spüren.




1


Da. Da, zwischen den Bäumen, zwischen den Blättern. Da ist sie. Ich kann sie sehen. Das Licht fällt in einem grünlichen Schimmer auf sie hinab ... ich musste sie einfach bemerken. Es hätte gar nicht anders sein können. Sie ist hier, näher, wie schon so lange nicht mehr. In diesem Augenblick ... - sieht sie mich auch? Nein.
Nein, sie sieht ja nicht einmal in meine Richtung. Sie blickt auf die kleinen Kinder, die aus der Grundschule strömen, durch das Tor an ihr vorbei. Sie scheint jemanden zu suchen. Wen? Sie dreht sich noch immer nicht um. Ich habe auch nicht nach ihr gerufen. Stattdessen versuche ich, so still zu sein, als wäre mein Atem das einzige Geräusch, das zwischen den Blättern zu ihr durchdringen kann. Ich beobachte nur.
Sie macht ein paar Schritte und legt die zierliche Hand auf den Zaun. Die Sonne lässt ihre Haut noch blasser wirken. Sie legt den Kopf leicht schief und lässt das Haar zur Seite fallen, so, als sei es ihr egal. Ganz anders als die anderen Mädchen.
Ich weiß, dass sie lange hier stehen wird. Das tut sie immer ... jeden Tag. Immer wieder, wann immer sie die Schule früh genug verlassen kann, wartet sie hier.
Immer.
Als nur noch wenige Nachzügler an ihr vorbei flanieren, fallen ihre Schultern herab. DIe scheinbar unbezwungene Ausstrahlung ihrer kleinen Gestalt schwächelt. Es wirkt beinah, als würde sie straucheln, als wäre ihr schlecht, und ich will beinah zu ihr laufen, aber dann bleibe ich stehen. Selbst dann noch, als sie irgendwann in sich zusammenfällt und sie nur noch da steht.
Keine Kinder kommen noch aus dem Haus. Er ist nicht gekommen. Wie immer.
Sie will es nicht verstehen. Sie will einfach nicht.



Und bevor ihr etwas falsch zusammenfügt:
Ich bin ein Mädchen, und nur der erste Teil, über der 1, ist aus der Sicht des Mädchens geschrieben. Der Rest wird von einem Jungen erzählt, der, so wie sie, noch ziemlich jung, etwa siebzehn Jahre alt ist.

Ich weiß, das klingt jetzt alles etwas rissig und die Sätze sind irgendwie kurz, aber das ist nur hier so, der nächste Teil wird besser
- also, im letzten Forum, das ich besucht habe, wurden die Geschichten Teil für Teil reingestellt.
Ich hab mich noch nicht so richtig umgeschaut, tut mir leid
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Alt 10.05.2012, 15:23   #2
weiblich bittersweet
 
Dabei seit: 04/2012
Ort: München
Alter: 25
Beiträge: 10


Als ich mich endlich umwende um zu gehen, ist sie schon ein paar Minuten fort. Sie weinte, aber ich hielt mich davon ab, ihr nachzulaufen. Tue ich noch immer. Trotzdem – ich ziehe mein iPhone aus der Tasche und stecke mir die weißen Stöpsel in die Ohren. Die Musik, die ich nur als leises Hintergrundgeräusch einstelle, ist sanft, leise. Sie geht nur zögernd voran, begleitet von der Stimme einer jungen Sängerin … das Lied ist genau wie sie. So zart und empfindlich. Nun, kein Wunder. Ich weiß, dass sie dieses am liebsten hört. Jeden Tag, wenn ich an ihr vorbeigehe und sie etwas anhört … dann ist es dieses Lied. Ich weiß, dass mein Verhalten fast an das eines Stalkers grenzt, aber ich kann nicht anders. Ich habe es oft genug versucht.
Meine Hände graben sich in die Taschen meiner abgetragenen Jeans, und ich versuche, mir meine Träumerei nicht anmerken zu lassen. Meine Gedanken arbeiten langsam, was vermutlich am schönen Wetter liegt. Obwohl die Sonne scheint und mir die Haut wärmt, kann es noch nicht über zwölf Grad sein. Wir haben Frühling, und für März ist es meiner Ansicht nach perfekt. Und was denkt sie?
Meine Mundwinkel heben sich, aber ich unterdrücke das Lächeln. Sie. Immer. Immer da, immer in meinem Kopf. Als würde sie an jeder Ecke auf mich warten, ohne wirklich da zu sein.

Das dritte Mal. Ja, ich zähle mit. Es fühlt sich an, als müsse ich mich dafür rechtfertigen. Ich schüttele den Kopf und wähle einen weniger … bedeutenden Titel aus. Gehe weiter, und sehe dabei auf. Meine Gedanken schweifen ab, immer wieder. Zu diesem ganz besonderen Mädchen ... Blake. Sie ist einfach da, taucht in meinen Gedanken auf wie sie es immer tut, wenn ich nicht aufpasse. Sie sieht mich an und erhebt die Mundwinkel zu einem schwachen Lächeln. Die großen wasserblauen Augen sind traurig. Und ich habe das Gefühl, dass das schon immer so gewesen ist. Und weiß, dass ich nichts dagegen tun kann! Nichts! Absolut nichts! Aber warum ausgerechnet sie? Warum nicht irgendeine andere?
Ich kicke einen Stein vom Gehweg, krampfte die Hände zusammen, ehe ich mir durch den Wust dunkler Haare raufe. Scheiße! Warum ausgerechnet sie? Warum nicht irgendeine andere …
Ich beiße die Zähne zusammen, bleibe stehen und lege eine Hand auf den Zaun, neben dem ich stehe. Atme tief durch. Gut. Was auch immer. Sie … sie sieht mich ja ohnehin nie an. Niemals. Nicht einmal hat sie es getan, in den letzten vier Monaten. Sie sieht kaum jemanden. Kaum etwas. Sie ist zu sehr … zu weit weg.
Wenn ich daran denke … - Meine Finger lassen das Holz knirschen, an das ich mich klammere. Ich lockere meinen Griff, und zwinge mich dazu, weiterzugehen. Mich auf die Musik zu konzentrieren, die ich bis zum Anschlag aufdrehe. Trotzdem kommt es mir so vor, als würden meine Gedanken alles übertönen, aber ich will nicht darauf achten, sondern lasse meinen Blick durch die Gegend schweifen. Nun, ich weiß ja kaum, worüber ich nachdenke. Ich denke ja nur an sie. Da ist immer nur ihr Bild in meinen Gedanken, und die schwache Erinnerung an ihren Geruch, ihr Gefühl an meiner Haut. Und es scheint, als würde diese Erinnerung jeden Tag schwächer werden. Nur in diesen viel zu kurzen, viel zu seltenen Momenten, wenn ich glaube, dass sie mich jetzt endlich ansieht, blitzt da etwas auf. Ein Fetzen, nur ein kleines Stück von Vielen, die irgendwo verstreut sind, wo ich sie nicht mehr finden kann.
Das leise Rascheln der Bäume holt mich irgendwie zurück in die Realität, das Hier und Jetzt. Es wirkt beruhigend auf mich, und ich kann beinah entspannen. Beinah nur, denn da ist noch dieses … Summen in meinem Hinterkopf.
Als geschehe gleich etwas, vor dem ich mich schon lange zu verstecken suche.
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