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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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23.12.2011, 13:30 | #1 |
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Der Leierkastenmann
Gesichtslose Menschen robotern gesichtsblind am Leben vorbei,
spiegeln sich fast transparent in sie nicht wahrnehmenden Schaufenstern und der Leierkastenmann spielt. Saurer Regen frisst sich durch ein lebendigbuntes Kreidebild, um die Tristesse des totgrauen Asphalts freizulegen und der Leierkastenmann spielt. Der Leierkastenmann, dessen Gedanken so mechanischmonoton zu werden drohen wie sein Spiel, geht, ermüdet von der ewig gleichen ernüchternden Leier und der Leierkasten spielt. |
23.12.2011, 14:26 | #2 |
R.I.P.
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Und w e r ist der ominöse, metapherische Leierkastenmann?
Heute wird nur noch gefiedelt und geblasen. U. |
23.12.2011, 14:32 | #3 |
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Er ist eine ominöse Metapher, lieber Thing
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25.12.2011, 17:14 | #4 |
gefällt mir
ein Leierkastenspiel sollte etwas fröhliches an sich haben. Hier wird der Kontrast zur Wirklichkeit dargestellt und wie dieses Leierkastenspiel diese triste Wirklichkeit auch noch unterstreicht, statt dem etwas engegnzusetzen. Ein Gefühl, dass ich fast jedesmal bekomme, wenn ich einem Straßenmusikanten zuhöre und mir das geschäftige, gefühllose Treiben um mich herum anschaue. |
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25.12.2011, 17:36 | #5 |
R.I.P.
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Spielt der Leierkasten zum Schluß von alleine?
Um die Monotonie zu unterstreichen? Übrigens ist unser kleines Städtchen - nicht nur zur Musikantenzeit - ein freundliches Gewusel, auch wenn nicht Jeder Jeden kennt. Das Kalte und Anonyme kenne ich zum Glück nicht. Das kommt erst mit der Nacht. LG Thing |
25.12.2011, 18:25 | #6 |
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Danke, KleinerSpecht.
Freut mich, dass es dir gefällt. @Thing: Ja, der Leierkasten spielt am Ende alleine, um zu verdeutlichen, dass selbst der Leierkastenmann (als Protagonist) unbedeutend ist. |