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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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21.05.2017, 20:36 | #1 |
Moloch
Ja, das reimt sich nicht und ist vielleicht kacke, aber es wollte gepostet werden.
In provisorischen Bettenburgen liegen, eng umschlungen, embryonal, menschliche Koagel. In dampfender, schweißgeschwängerter Hitze lauschen sie, wie auf Balkonen die Einsamkeit in Straßenschluchten schluchzt. Spalier stehen Glühwürmchen abseits der Straße, den Tag erwartend, streifen das Nachtlicht ab, beladen mit gebrauchten Träumen und Furcht. Sag mir Worte. Das Glas ist unwahrscheinlich dicht. Keine Stadt unter uns, kein Himmel über uns. Vor endlosen Metern hölzerner Tresen trinken volle Köpfe Vergessen aus Trichtern. In kleinen Zellen erbrechen sie Honig, am geweihten Altar der Königin Nacht. Das Leben flüstert, kratzt an der Tür. Sperr es aus. Wir haben zur richtigen Zeit die Party verlassen. An meterhohen Türmen steigen Augen hinauf, endlose Treppen, kommen dem Himmel doch keinen Schritt näher. Oben wartet verlockend leuchtend Licht, in Form von heißer Chemie. Wirft Schatten in Ecken, dort, wo Leben sich verkriecht. Weine um uns, umschiffe die Fehler. Mit dem nahenden Tag stürzt unser Babylon ein. Auf mitleidigen Tränen steigen wir, endlich verglühend im Licht der Sterne. |
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21.05.2017, 23:41 | #2 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271
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Sag mir Worte. ->
diese Aussage, gepaart mit einem Flüstern im Ohr des/der Geliebten... Sag mir Worte. Gegen die Angst, gegen die Einsamkeit, gegen die Nutzlosigkeit in meinen Gedanken. Sag mir Worte. Die mir den Weg zeigen, die mir verraten, wo dieser eine wichtige "Schatz" vergraben liegt, den alle Welt sucht. Sag mir Worte. Damit ich dich erkenne, dich in mir finde, dich erleben und einordnen darf. Und dann sag ich dir diese Worte, die du schon immer mal hören wolltest, nach denen du dich so sehr sehnst, die du erwidern wolltest... nicht. Dazu regte mich dein Werk an. Schön, dass es sich nicht reimt. Es musste gepostet werden. Unar |
22.05.2017, 22:09 | #3 |
Danke für dein Feedback Unar
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23.05.2017, 08:48 | #4 |
R.I.P.
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Interessant, lieber Versard, und, bis auf die letzte Strophe, sehr deprimierend.
Ja, das mußte gepostet werden. Ich kann mir vorstellen, daß die Lektüre in jedem Leser etwas auslöst - ob es das Gleiche ist? Eher nicht. Per aspera ad astra! Lieben Gruß von Thing |
23.05.2017, 21:53 | #5 |
Dank auch an dich, Thing
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25.05.2017, 14:06 | #6 |
Lieber Versard,
„und ist vielleicht kacke“ überlass es doch dem Leser zu erteilen. Kommt ja bei jedem anders an. Auf jeden Fall ein sehr interessanter und nicht alltäglicher Text für mich. „die Einsamkeit in Straßen schluchzt“ Würde mir besser gefallen. Sehr gerne gelesen! Liebe Grüße Gylon |
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