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Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger. |
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17.01.2008, 21:45 | #1 |
Dabei seit: 01/2008
Beiträge: 8
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Nur drei runde Schneeflecken....
Am Abend, wenn Dämmerung über Waldwipfel schleicht, bin ich auf dem Heimweg. Und zwar von meiner Blockhütte, die im Schatten eines Tales liegt.
Die Dunkelheit wird von meinen beiden Leuchten, vorne am Auto zerschnitten. Auf der linken Seite ist eine Wiese, die sich im leichten Nebel stets meinen Blicken entzieht, gerade noch das Nahfeld ist erkennbar. Nahezu jeden Tag durchfahre ich diese Stelle, da wo sie liegen – die drei übrig gebliebenen Schneeflecken, die in ihren Mulden auf ihr Ende warten. Die Wiese ist grau, der verschwundene Schnee hinterließ keinen einzigen grünen Grashalm. Sie lagern schon eine Woche. Und vielleicht haben sie Glück und schaffen es noch so eine. Meine Augen ziehen sie an wie Magnete. Kann mein Blick vielleicht sonst keine Stelle entdecken, wo er haften bleiben könnte? Ich bin allein auf diesen Zufahrtsweg, nichts kommt entgegen. Die paar Wegschausekunden drängen zu ihnen: Meinen schon fast zu Freunden gewordenen drei weißen Flecken. Bald wird ihr größter Feind über sie herfallen und sie vernichten: Die Sonne! Meine Fantasie darf ihnen wohl kein Leben einhauchen, sonst werde ich selber zu einem Feindesfreund. Denn ich warte schon sehr auf die Glutscheibe. Wenn sie ihre Strahlen über die Hügel schickt. Gedanken auf einem Nachhauseweg, der zwischen einem Wald und einer Wiese führt. Von SABA |
19.01.2008, 11:20 | #2 |
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007
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19.01.2008, 12:29 | #3 | ||||
Dabei seit: 01/2008
Beiträge: 22
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Hallo saba,
ich fange erstmal mit den Sachen an, an welchen mein Auge klebenblieb, also mit der kritik. Zitat:
Am Abend, wenn Dämmerung über Waldwipfel schleicht, bin ich auf dem Heimweg von meiner Blockhütte, die im Schatten eines Tales liegt. Zitat:
Zitat:
Zitat:
Sie ziehen meine Augen an wie Magnete. Und die letzte Zeile "Gedanken auf einem Nachhauseweg..." hättest du vielleicht, da ich denke, daß es nur eine Anmerkung, aber kein Teil dr erzählung mehr ist, vielleicht optisch etwas beser abgrenzen sollen - mehr Leerzeilen, Kursivschrift, was-auch-immer. So könnte man meinen, der Nachsatz gehöre noch dazu, das verwirrt. So weit, so gut. Dein Text transportiert sehr schön die Diskrepanz zwischen dem, was man hat, und dem, was man sich vielleicht ersehnt. Die "fast zu Freunden gewordenen drei weißen Flecken" sehe ich als Allegorie zu dem, woran man sich gewöhnt hat, was man nur ungern aufgibt, selbst wenn man weiß, daß es vergehen und vllt. von etwas besserem (der Sonne) ersetzt werden wird. "Meine Fantasie darf ihnen wohl kein Leben einhauchen..." - hier spiegelt sich sehr schön die Unlogik menschlichen Sehnens, das sich an Gewohntes klammert, vielleicht wider besseren Wissens. Woran soll sich das Auge festhalten, sind sie erst einmal fort, die drei Flecken? Wie soll das, was nachfolgt, das Loch füllen, wenn das Gewohnte fort ist? Da es mir im Frühling mit den blühenden Bäumen vor meinem fenster ähnlich geht, kann ich diese Gedanken gut nachempfinden; alles in allem gefällt mir der Text. Schlicht, mit einer schlichten Botschaft; kein Aufschrei, der die Welt verändern soll, sondern nur ein Flüstern im Herzen. Gruß R |
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20.01.2008, 19:38 | #4 |
Dabei seit: 01/2008
Beiträge: 8
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Hallo Rabenstolz..
Deine Verbesserungsvorschläge akzeptiere ich völlig. Deine Kritik erfolgt sicher zurecht.
Diese belanglose Geschichte von den Schneeflecken, habe ich für meine Begriffe etwas schlampig geschrieben. Bei der Heimfahrt von der Hütte, sah ich die weißen Flecken. Daheim, solange das Empfinden noch frisch war, schrieb ich im Raschtempo diese Gefühlsgeschichte nieder. Auf eine Nachkontrolle vergaß ich. Vielleicht wäre mir manches besser gelungen, hätte ich mir Zeit gelassen. Lichtjahre entfernt von einem Profi grüßt SABA |
20.01.2008, 21:32 | #5 |
Dabei seit: 01/2008
Beiträge: 22
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Für eine Eilniederschrift ohne jegliche Kontrolle ist das doch gut.
Aber mögen die Geister mich strafen, wenn ich mich einen "Profi" nenne. Und ob die geschichte belanglos ist... "Was interessieren mich Rosenbeete, wenn schon das erste Schneeglöckchen mein Herz erfreut?" Will damit sagen: Wenn etwas zum (Nach-)Denken anregt, und / oder unser herz berührt, kann es da belanglos sein? Eben wegen dieser, für die meisten Menschen, absoluten Belanglosigkeit der Sache gefällt mir der Text. Persönliche Frage: Gehörst du auch zu den menschen, die gerne mal stehenbleiben, wenn sie einen schönen Sonnenauf-/-untergang sehen? Lieben Gruß Rabe |