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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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02.07.2014, 22:58 | #1 |
Winterwärme
Winterwärme
Die Fensterläden sind geschlossen, kein Windeswehen trifft mein Heim. Die Wände summen so beständig, die Ode ans Alleinesein. Das Feuer flackert nur noch leise, in seiner Weise disponiert. Die Fenster tragen Eiskristalle, von Sommerrosen inspiriert. In Stapeln stauben schöne Blätter mit Liebesworten reich verziert. Und ich ergebe mich dem Winter, der wärmstens um mein Leben wirbt. |
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04.07.2014, 00:43 | #2 |
Wunderschön, wie du mit den Gegensätzen von Wärme und Kälte, Feuer und Wasser spielst.
Der Schutz, den sich das LI aufgebaut hat ist der ständigen Gefahr ausgesetzt komplett auszukühlen, als Rückzugsort ungeeignet zu werden und das LI praktisch zur endgültigen Flucht zu zwingen. Die Hoffnung ist noch vorhanden, doch sie stirbt ja, sprichwörtlich, eh zuletzt. Was bleibt da noch? Die Gedanken an die verlorene oder unerfüllte Liebe. All die Wärme, dir das LI aus dieser Liebe ziehen könnte fehlt und das Herz wird immer weiter mit der Kälte der Umgebung ausgefüllt. Bis es randvoll ist und erfriert. Dass sich das LI schlussendlich wirklich dem Winter ergibt und nicht noch einmal Holz nachlegt oder zumindest die Blätter entstaubt, stimmt mich traurig. Doch gleichzeitig zeugt das von einer gewissen Schwäche des LI, die vielleicht erst durch all die Enttäuschungen (es sind ja mehrere Stapel an Blättern) entstanden ist? So sehr ist der Mensch von der Liebe abhängig, das wiederum stimmt mich nachdenklich. LG, Meishere P.S.: Meinen einzigen Kritikpunkt hätte ich fast vergessen: Ich finde der Begriff "disponiert" ist unschön gewählt. Er fällt etwas aus der restlichen Sprache des Gedichtes heraus. Vielleicht ist das so gewollt? Dann jedoch ist mir die besondere Wichtigkeit dieses Verses noch verborgen geblieben. |
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