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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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16.01.2014, 22:00 | #1 |
Dabei seit: 01/2014
Ort: Da wo das Land nicht wegen den Bergen so heißt
Alter: 31
Beiträge: 4
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Sehnsucht
Ihr werdet es nicht verstehen.
Ich weiß, ihr tragt sie alle in euch, eure kleine bittere Sehnsucht. Sei es eine Momentsucht nach der einen Zigarette, nach Sex, Schokolade, dem Handy. Sei es eine tiefe Suche nach Wärme, Vertrauen, Zeit oder Ferne. Aber der Augenblick. Dieser eine Augenblick. Nach dem steilen, verschlungenem Weg bergauf. Die Welt in dieses seltsame warme gelbe Licht getaucht. Es hat geregnet. Die Wolken sind einer gewaschenen Nachmittagssonne gewichen und seufzen in weiter Ferne ihren letzten Atem aus. Die letzten Schritte auf dem hundertfach knirschenden Sand und Kies. Ganz oben dann, auf dem letzten von Wind und Wetter weißgraublau bemalten Felsstein sitzend. Drumherum nur leere darunter. Uralte Klippen besitzen. Das Meer um diese Insel ist graublausanft und wispert leise an den Kiesstrand, welche Krankheit und Grausamkeit und Tiefe es verbirgt. Der Seewind kommt, wiegt, schmiegt, zieht herausdordernd neckisch das Haar, streicht mit dem seichten Verlangen Liebender die Haut, und will eindringen, mitnehmen, halten, stürzen. Gesicht in die Sonne halten. Einatmen. Spühren. Ausatmen. Freiheit. Nach der Wiedergeburt dieses Augenblickes sehnt es mich. Es ist wahre Liebe in mir dafür, wiegt kämpfend den stechenden Schmerz. Als wäre dies der einzige alleinige Moment gewesen, in dem ich je atmete. Ich ersticke. Ich lächle. Wir sind jung. Komm zu mir, Welt. Ich komm dir entgegen. Treffen wir uns mittendrin und begrüßen uns wie Kriegsveteranen, die Seite an Seite kämpften und nach tausend anderen Menschen sich wiedersehen, gerade so lebend, lachend und mit Tränen in den Augen. Sehnt euch weiter ihr guten schlechten Menschen. Meine eigene kleine bittere Sehnsucht. Ihr werdet sie nicht verstehen. Aber ich geb euch ein Stück mit. Zum Wegverzehr. |
17.01.2014, 09:31 | #2 |
abgemeldet
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Grüß Dich something,
Deinen Erstling hier finde ich sehr bemerkenswert - ich habe einige Anmerkungen dazu und habe mir gestattet, sie in "fett" dazwischenzuschreiben. Ihr werdet es nicht verstehen. Ich weiß, ihr tragt sie alle in euch, eure kleine bittere Sehnsucht. Sei es eine Momentsucht nach der einen Zigarette, nach Sex, Schokolade, dem Handy. Sei es eine tiefe Suche nach Wärme, Vertrauen, Zeit oder Ferne. Aber der Augenblick. Dieser eine Augenblick. Nach dem steilen, verschlungenem Weg bergauf. Die Welt in dieses seltsame warme gelbe Licht getaucht. Es hat geregnet. Die Wolken sind einer gewaschenen Nachmittagssonne gewichen und seufzen in weiter Ferne ihren letzten Atem aus. Die letzten Schritte auf dem hundertfach knirschenden Sand und Kies. Ganz oben dann, auf dem letzten von Wind und Wetter weißgraublau bemalten Felsstein sitzend. Drumherum nur leere darunter. Uralte Klippen besitzen. Das Meer um diese Insel ist graublausanft und wispert leise an den Kiesstrand, hier: wispert leise an den Kiesstrand von Krankheit, Grausamkeit und TIefe welche Krankheit und Grausamkeit und Tiefe es verbirgt. Der Seewind kommt, wiegt, schmiegt, zieht herausdordernd neckisch das Haar, streicht mit dem seichten Verlangen Liebender die Haut, und will eindringen, mitnehmen, halten, stürzen. Gesicht in die Sonne halten. Einatmen. Spühren. Ausatmen. Freiheit. Nach der Wiedergeburt dieses Augenblickes sehnt es mich. Es ist wahre Liebe in mir dafür, wiegt kämpfend den stechenden Schmerz. Es reicht einmal die Sehnsucht nach der Wiedergeburt dieses Augenblicks anzusprechen. Ich würde das mit der wahren Liebe weglassen - es ist mM. nach eine Dopplung. Den Sinn des "wiegt kämpfend den stechenden Schmerz" verstehe ich nicht . Als wäre dies der einzige alleinige Moment gewesen, in dem ich je atmete. Ich ersticke. Ich lächle. Gerade ist von soviel Weite und Luft die Rede - woher kommt plötzlich das ersticken ? Das verstehe ich auch nicht. Wir sind jung. Komm zu mir, Welt. Ich komm dir entgegen. Treffen wir uns mittendrin und begrüßen uns wie Kriegsveteranen, die Seite an Seite kämpften und nach tausend anderen Menschen sich wiedersehen, gerade so lebend, lachend und mit Tränen in den Augen. Diesen Satz finde ich unglaublich stark !! Welt , komm: Begrüßen wir uns wie Kriegsveteranen. Herzlichen Dank dafür - der Satz treibt mir die Tränen in die Augen ! Das mit dem "nach tausend anderen Menschen sich wiedersehen" darfst Du besser formulieren. Vielleicht auch ganz weglassen ? Sehnt euch weiter ihr guten schlechten Menschen. Meine eigene kleine bittere Sehnsucht. Ihr werdet sie nicht verstehen. Aber ich geb euch ein Stück mit. Zum Wegverzehr Zum Schluß müßte es heißen: Als Wegzehrung - oder ? Aber ich finde diesen ganzen letzten Absatz eigentlich überflüssig und ein bisserl arrogant . Entweder hat Dich einer verstanden in der Tiefe dieses Augenblicks - dann erübrigt sich der Abspann oder er hat Dich nicht verstanden - dann erübrigt er sich auch. Auch die Eingangsvermutung "Ich weiß, Ihr werdet mich nicht verstehen" würde ich weglassen. Ich finde diese Beschreibung insgesamt sehr schön und freu mich schon auf weitere Texte von Dir. WEISSschwarz |
21.01.2014, 22:33 | #3 |
Dabei seit: 01/2014
Ort: Da wo das Land nicht wegen den Bergen so heißt
Alter: 31
Beiträge: 4
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Hallo WEISSschwarz,
Danke erstmal für deine Kritik und Lob, Tatsächlich gefällt es mir persönlich von der Melodie her besser, wenn der Kiesstrandsatz in zwei Hälften geteilt ist. o_O Den Satz weglassen, da hab ich mir auch schon gedacht, dass das irgendwie komisch klingt... Ich ersticke. Ich lächle. Ja, es ist doch so, dass ich meinte, dass das der einzige Moment war in dem ich je atmete. Und der ist ja vorbei. Und ich lächle, weil ich trotzdem die Erinnerung habe. Ich kau mal an der Menschenformulierung. Schwierig, auszudrücken, was ich damit sagen will. Im Prinzip, dass man soviel gesehen hat, Leute kennengelernt hat, die einem weniger oder mehr wichtiger waren, aber dann trifft man diesen alten Freund nach langer oder kurzer Zeit wieder, und alle anderen Menschen sind für diesen Moment egal. Schwer .. Das ist nicht arrogant gemeint, sondern eher so ein wenig traurig, weil man diese Sehnsucht so gerne teilen möchte, aber mehr als der schwache Schatten dieser Sehnsucht ist nicht so einfach zu erahnen, denke ich. Und für jeden mischen sich bei diesem Bild andere Gefühle und Gedanken rein,. Deswegen meine ich, dass ich gerne nur versuchen möchte etwas davon mitzugeben. Und zum Wegverzehr.. wenn's das noch nicht gibt, möchte ich's gerne einführen Danke dir nochmal, ich werd das so schnell wie möglich überarbeiten Liebe Grüße Something |
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