|
|
Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
08.07.2011, 03:56 | #1 |
Rosendorn
Ich kann mich einer Rose nicht erwehren,
an deren Dornen ich mich stach. Ich kann nicht anders, muss im Wahn begehren, was mein kühnes Herz einst brach. Wie auch soll ich ohne Herz begreifen, was der Kopf nicht denken kann? Wie soll der Verstand zur Einsicht reifen, die sonst das Gefühl gewann. |
|
09.07.2011, 00:44 | #2 |
abgemeldet
|
Das gefällt mir außerordentlich gut, besonders die erste Strophe. Wie du die den Verstand und das Gefühl einander gegenüberstellst … Kurz, knapp und gut.
|
09.07.2011, 01:05 | #3 |
abgemeldet
|
Hallo Schmuddel,
ich hab so mein Problem mit dem Gedicht, hatte es mir gestern mehrmals angesehen und darüber nachgedacht. Davon ab: Es ist große Klasse! Und du hast es drauf! Dein Studium der Alten zahlt sich aus... Aber: Inhaltlich bin ich nicht sicher, was Du Dir dabei gedacht hast. Schon beim ersten Lesen dachte ich an Goethes "Heidenröslein" und das ist ohnehin ein Gedicht, dass mir quer im Magen liegt. Denn letztendlich wird dort von einer Vergewaltigung erzählt. Sollte dies eine Art "Fortsetzung" von Goethes Gedicht sein? Und wenn ja, dann ist das hier irgendwie eine gruselige, Tony Hill- ähnliche Reise ins Hirn eines Täters... Mich fasziniert es, zweifellos. Aber sehe ich das, was Du geschrieben hast? Oder erfährst Du grade, was Du geschrieben hast, durch das was ich sehe? (frei nach Schulz von Thun:"Ich weiß erst was ich gesagt habe...") Liebe Grüße, Jack |
09.07.2011, 01:21 | #4 |
abgemeldet
|
Kann man annehmen, es spricht auch nichts eindeutig dagegen, denn die Metaphorik in ‚Heideröslein‘ kann problemlos auf diese Weise interpretiert werden. Dennoch ist es eine Interpretation von vielen und deshalb ist Deine Aussage, streng genommen, so nicht korrekt.
Zumindest dürfte ich, schriebe ich eine Hausarbeit über dieses Gedicht, keine solche Aussage machen, ohne sie entsprechend zu relativieren, um deutlich zu machen, dass es nur (m)eine Interpretation ist. |
09.07.2011, 01:59 | #5 |
Vielen lieben Dank, ihr beiden!
Freut mich, dass es in euch etwas bewirkt. Zur Interpretation: Jacks Vergewaltigungs-Deutung ist nicht von der Hand zu weisen und das schöne "Heideröslein" ist auch nicht ganz unbeteiligt. Aber ich wollte auch, dass man es ganz unschuldig lesen kann; ganz einfach die Geschichte: Mädel verletzt Junge, aber Junge kann ihr trotzdem nicht wiederstehen, auch wenn es ihn innerlich zerreißt. Letztendlich kommt es aber mehr auf die Dialektik von Verstand und Gefühl an, wie Odi bereits angemerkt hat. Das beschäftigt mich in letzter Zeit sehr. LG |
|
09.07.2011, 08:10 | #6 |
abgemeldet
|
Und das gelingt Dir verdammt gut, möchte ich noch einmal betonen...
|
09.07.2011, 08:11 | #7 |
R.I.P.
|
Halli Hallo, Schmuddelkind -
ich sehe und lese es so, wie Du hier geschrieben hast: Mann kommt von dem Mädel, das ihm den Verstand geraubt hat, nicht los. An Vergewaltigung dachte ich überhaupt nicht. Wunderbar in Worte gefaßt! Thing |
09.07.2011, 08:27 | #8 |
Danke auch dir, Thing für deinen freundlichen Kommentar!
Und Jack: Noch so ein dreistes Lob und ich betrachte meine Arbeit hier als getan. Nein, im Ernst: Vielen lieben Dank!!! |
|