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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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09.10.2010, 01:51 | #1 |
" Dreißigtausend Stiefel "
Dreißigtausend Stiefel
Dreißigtausend Stiefel stapfen durch den Sand, nassgeschwitzte Körper fern dem eigenen Heimatland. Staubbedeckte Helme tief hinab zum Kinn gezogen, Soldaten aufrecht gehend und doch belogen. Es ist Krieg und keiner wollt das Wort gebrauchen, nicht hier nicht dort, nicht überall. Mit Waffen in der Hand durch Gräben krauchen, wird mancher sogenannte Held zum Todesfall. Sechstausend Stiefel aus dem Deutschen Lande, hingeschickt auf Obrigkeitsbefehl, vom Volke nicht gewollt. So ist doch jeder Held auch deren Schande, die es befahlen und bezahlen ihren Sold. Afghanistan du fernes Land am Hindukusch, du Wüstenstätte, so mancher Fremdling der dich gern als Triumphator hätte, besiegt in der Vergangenheit, ist immer wieder unterlegen. Aus vieler Herren Länder kamen sie und oft mit ihres Gottes Segen. Sie zogen heim, besiegt, vernichtet und geschlagen, wer wird es dieser NATO sagen, die kämpft, als ginge es um mehr, als um den sogenannten Frieden, zum Kampf geschickt das Friedensheer. Am Hindukusch da wird des Deutschen Freiheit hart erstritten, Europa, du die hochgepriesene Friedensmacht, du Neue Welt. Und würden wir die Oberen auf Knien bitten, es wird nicht zählen, zählen wird da nur der Rüstung Geld. Afghanistan, wer hat an dir verdient? Afghanistan, für wessen Freiheit blutest du? Du Islamland, du unbekanntes. Dein ist dein. Du bist Du. |
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09.10.2010, 09:30 | #2 |
R.I.P.
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Halli Hallo,
die letzte Strophe ist die beste. Die sollte man UN, NATO und Angelika von und zu Gurrtenberg um die Ohren hauen. 21 Tote hatten wir im "Ländle" zu beklagen, weil unsre Demokratie ausgerechnet am Hindukusch verteidigt werden muß (Landesgrenze???). Kompliment. Dennoch: Zu lang. Zu ausufernd. Knappheit hätte Deinem Gedicht gut angestanden. Thing |
09.10.2010, 13:18 | #3 |
Lieber Thing
Der Krieg ist auch nicht knapp, weshalb sollten es meine Worte sein.
Würde ich etwas gegen den Krieg mit wenigen Worten schreiben, würde es nur als Losung hängenbleiben und Losungen gibt es schon in Fülle. Mit längeren Gedichten und auch Balladen kann man durchaus schon seine Geschichten erzählen. Es gibt die Kurzangebundenen und die Langatmigen. Die ersten Gedanken die einen in den Kopf schießen sollten immer stehen bleiben. So wie es hier steht so stand es auch längere Zeit in einer renommierten Wochenzeitung. Viele sagen immer weniger ist mehr, aber wenig kann manchmal auch nichts sein. Trotzdem ein Danke für das Kompliment. Und ein schönes Wochenende mit einem herzlichen Gruß Orpheus13437 |
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09.10.2010, 16:01 | #4 |
Forumsleitung
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Lieber Orpheus,
natürlich ist das eine sehr vereinfachte Wiedergabe von Verhältnissen, die hochgradig kompliziert sind. Aber aus der Sicht der Soldaten und deren Familien wie auch aus der Sicht der Mahner für den Frieden ist das Gedicht inhaltlich in Ordnung. Ich bin eher ein Anhänger der "Verdichtung" und somit der Kürze, kann Deine Ansichten zur Ausführlichkeit aber durchaus verstehen. Und egal, ob kurz oder lang - dies hier ist ein Thema, das so oder so schwierig ist. Zwei Kleinigkeiten hätte ich allerdings zu bemängeln: Die eigene Heimat - das Adjektiv ist überflüssig, denn die Heimat ist immer eigen. Europa ist nicht die "Neue Welt", sondern die "Alte Welt"; die "Neue Welt" steht für Amerika. Davon abgesehen habe ich Dein Gedicht gerne gelesen, wenngleich ich die Sache politisch differenzierter sehe. LG Ilka-M. |
09.10.2010, 19:45 | #5 |
Neue Welt und eigene heimat
Liebe Ilka- Maria,
die Alte Welt die du meinst bezieht sich auf das gesamte Europa und da hast du recht. Ich beziehe mich aber auf die EU, diese ist für mich ein Stück neue Welt, besonders wenn sich diese EU brüstet so großartig friedlich zu sein. Nun frage ich mich aber wo die EU friedlich ist, wenn die Kriege außerhalb der Europäischen Gemeinschaft geführt werden. Deshal schrieb ich von einer schönen neuen Welt. Zum Begriff eigene Heimat ist es in der heutigen Zeit bei Mehrtstaatlichkeiten auch schon angebracht von der eigenen heimat zu sprechen. Es gibt ja viele die meinen, dass sie mehrere Gebiete ihre Heimat nennen. Gruß und schönes Wochenende Orpheus13437 |
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09.10.2010, 19:54 | #6 |
Forumsleitung
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Mir war schon klar, was Du meintest.
Menschen, die neue Heimaten gefunden haben, sprechen aber in der Regel von der zweiten und dritten Heimat. Europa wird niemals als "neue Welt" akzeptiert werden. Europa ist ein Greis. Deine Ideen sind gut, Du solltest ein neues Vokabular dafür finden. Alte und neue Welten passen nicht mehr. |
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