Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Philosophisches und Nachdenkliches

Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 28.07.2022, 15:40   #1
weiblich Ottilie
 
Dabei seit: 05/2021
Beiträge: 341

Standard Vom Dazugehören

Muss ich sein in dem Vereine,
der sich um Kultur bemüht,
und in welchem Stolz und Hochmut
und die Arroganz erblüht?

Soll ich Kegelbrüdern folgen
von der Bahn hin ins Lokal,
wo sie kräftig einen heben,
und sich prügeln dann brutal?

Muss ich denn dazugehören
zur Partei, die an der Macht?
Oder auch zur Gegenseite,
über die man Witze macht?

Ist ein Zwang denn festgeschrieben,
man sei gläubig, ehrlich, rein?
Muss ich dem Franziskus folgen
und verklemmt-katholisch sein?

Muss ich angehören einem
„exklusiven Judenclub“*,
einer Kirche der Mormonen,
einem „Wachtturm-Zeugen-Trupp“?

Ich muss gar nichts, meine Freunde.
Ich muss nirgends Mitglied sein.
Brauche nicht Verein und Kirche
kann ja meine Partei sein.

Ich kann neue Wege gehen,
die man wohl nur gehen kann
ohne Angst vor Einsamkeiten,
ohne Führer, Gruppenbann.

*Laut Spiegel-Artikel Ausgabe Nr. 29, S 115, sprach Maxim Biller vom „exklusiven Judenclub…“, aus dem Max Czollek „ausgeschlossen“ sei.
Ottilie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.07.2022, 19:06   #2
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

Hallo Ottilie,
nee, musste alles nicht. Aber was Du musst, ist statt

Muss ich sein in dem Vereine,
der sich um Kultur bemüht,
und in welchem Stolz und Hochmut
und die Arroganz erblüht?

zu schreiben

Muss ich sein in dem Vereine,
der sich um Kultur bemüht,
und in welchem Stolz und Hochmut
und die Arroganz erblühen?

Damit der Reim sauber bleibt:

Muss ich sein in den Vereinen,
die sich um Kultur bemühen,
und ich welchen Stolz und Hochmut
und die Arroganz erblühen.

Bisschen viel "und" und nun noch meine Frage: Weshalb all die Fragen, deren Antworten jeder schon kennt, bevor Du sie beantwortest.

Gruß,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.07.2022, 21:17   #3
weiblich Ottilie
 
Dabei seit: 05/2021
Beiträge: 341

Nee, Heinz,

ich lass es mal so stehen. Deine Variante ist auch möglich, gewiss. Aber ich muss nicht. Meine geht auch - und klingt irgendwie doch besser. Denke ich.

Dein Einwand, warum ich all die Fragen stelle, wo doch jeder schon die Antwort kennt, ist schnell zu beantworten: Wenn dem so wäre - gäbe es keine Vereine, Parteien, Kirchen...
Ottilie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.07.2022, 12:19   #4
weiblich Donna
 
Dabei seit: 02/2020
Beiträge: 406

Zitat:
Zitat von Ottilie Beitrag anzeigen
Nee, Heinz,
ich lass es mal so stehen. Deine Variante ist auch möglich, gewiss. Aber ich muss nicht. Meine geht auch - und klingt irgendwie doch besser. Denke ich.
Nee Ottilie, klingt nicht besser sonden falsch. und es wäre schade, wenn du es mal so stehen lässt, weil deine Variante grammatikalisch nicht möglich ist.

Zitat:
Zitat von Ottilie Beitrag anzeigen
Dein Einwand, warum ich all die Fragen stelle, wo doch jeder schon die Antwort kennt, ist schnell zu beantworten: Wenn dem so wäre - gäbe es keine Vereine, Parteien, Kirchen...
Wenn was so wäre?-
Wenn alle so wären wie ich, gäbe es z.B. keinen Taubenzüchterverein und keinen Golfclub, bräuchte auch keinen Saunaclub...Weil da muss ich ja nicht dazugehören.
Aber was ist die Frage dahinter worauf will das LI hinaus? Es sind rhetorische Fragen, die das Li an sich selbst richtet. Denn latent scheint da ein Druck für das LI zu bestehen, und es werden Gedanken formuliert, mit welchem es sich aus dem Gruppenzwang befreien will. Klingt alles nach Befreiungsaktion, hoffentlich gelingt sie,

L.G.Donna
Donna ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.07.2022, 13:47   #5
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.089

Zitat:
Zitat von Ottilie Beitrag anzeigen
Wenn dem so wäre - gäbe es keine Vereine, Parteien, Kirchen...
Heinz und Donna haben recht: Die Strophe ist falsch, sie bedingt am Ende den Plural. Und seit wann klingt Falsches besser als das Richtige? Das Gegenteil ist der Fall: Solche Fehler merkt jeder, der die Grammatikregeln beherrscht, sofort.

Wenn du meinst, Vereine, Parteien und Kirchen seien in erster Linie oder überhaupt nur dazu da, um Leute aufzunehmen, die sich ansonsten allein gelassen fühlen, solltest du das nochmal prüfen und ein paar Mitglieder nach ihren Motiven fragen. Außerdem sind Parteien und Kirchen keine Vereine, auch wenn sich ihre Vertreter manchmal so aufführen. Es soll durchaus Politiker geben, die einmal in einem Fußballverein gespielt oder Rosen gezüchtet haben, und wer weiß ... vielleicht hat ja auch der Vatikan eine eigene Fußball- oder Handballmannschaft oder einen Verein für Briefmarkensammler oder Kleingärtner. Das macht aber weder die Parteien noch die Kirchen selbst zu Vereinen.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.07.2022, 17:10   #6
weiblich Ottilie
 
Dabei seit: 05/2021
Beiträge: 341

Liebe Leser,

vielleicht solltet Ihr einmal bisschen im Duden herumlesen? Da findet sich z.B. folgendes hübsche Sätzchen:

Wenn zwei Substantive (meist ohne Artikel) inhaltlich eng miteinander verbunden sind, kann man das Verb in den Singular setzen, wenn man das Subjekt als eine Einheit auffasst: „Seine Kraft und Stärke war beeindruckend.“

Folglich kann ich sehr wohl nach der Aufzählung einiger Geisteshaltungen ein Verb im Singular anführen.

Das dazu. Dass ein solcher Text nicht auf Begeisterung stößt, war mir natürlich klar. Aber genau darum geht es.

Ilka-Marie setzt dem Missverstehen übrigens die Krone auf. Auch gut...
Ottilie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.07.2022, 17:33   #7
weiblich Ottilie
 
Dabei seit: 05/2021
Beiträge: 341

...aber gut zu verstehen: Wer gibt schon gerne zu, nicht irgendwo dazugehören zu wollen oder besser: zu müssen? Wir dürften alle die Urangst haben, allein und ohne den Schutz einer Gruppe, eines Glaubens, einer Nation oder, von mir aus, auch eines Heimatvereins aus lauter Schnapsnasen zu sein: Ich kenne höchst wenige, die das aushalten. Wenn Ihr Euch mal prüft und ehrlich seid: Wer kann sagen, er sei ganz ohne Gruppenzwang?

Vermutlich unsere Donna.

Wer ohne die beschriebene Zugehörigkeit auskommt, lebt übrigens nicht ganz ungefährlich. Wer mag so ein Leben?
Ottilie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.07.2022, 18:05   #8
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.089

Zitat:
Zitat von Ottilie Beitrag anzeigen
Ich kenne höchst wenige, die das aushalten. Wenn Ihr Euch mal prüft und ehrlich seid: Wer kann sagen, er sei ganz ohne Gruppenzwang?
Ich kenne jede jede Menge Leute, die mit sich allein sehr glücklich sind. Gerade deswegen. Ich bewege mich fast nur in solchen Kreisen. Da ist nichts mit Gruppen, Vereinen und dergleichen, nicht einmal mit Familie.

Ich glaube übrigens nicht, dass es sich um ein Missverständnis handelt, Parteien und Kirchen nicht zu den Vereinen zu zählen. Parteien haben Programme, Vereine Satzungen. Vereine sind, wenn man ihre Organe betrachtet, einer Kapitalgesellschaft weit ähnlicher als der Kirche oder den Parteien, quasi wie eine AG "in nucleus". So hat es mir ein Jurist für Gesellschaftsrecht jedenfalls erklärt.

Und wer in einem Verein oder in einer Partei Mitglied ist, muss deswegen noch lange nicht darin aktiv sein, sondern ist meist nur zahlendes Mitglied zwecks Unterstützung. Und Punkt.

Ich bin jedenfalls froh, für mich zu sein. Tür zu, niemanden sehen, und Ruhe ist. Einfach himmlisch!
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.07.2022, 12:20   #9
weiblich Ottilie
 
Dabei seit: 05/2021
Beiträge: 341

Hallo Ilka-Maria,

es ist schön, dass Du eine Vielzahl von unabhängigen Menschen kennst, die "mit sich allein sehr glücklich sind". Leider scheint es eine Vielvielzahl von Menschen zu geben, denen eine solches selbstbeschiedenes Sein nicht vergönnt ist. Ich verweise ja nicht so gern auf Fremquellen, tue es an dieser Stelle aber doch. In einem Artikel der SZ findet sich folgender Satz:

Menschen organisieren sich gemeinhin in Gruppen, deren Mitglieder dieselben Interessen verfolgen und die sich darin gegenseitig bestätigen. Die Gruppenidentität vermittelt ein Gefühl von Sicherheit und stärkt das eigene Selbstbewusstsein. Ein Effekt dieser Gruppenbildung, vor dem Sozialwissenschaftler schon lange warnen, ist aber: Menschen neigen dazu, der eigenen Gruppe gegenüber positive Vorurteile zu entwickeln, andere Gruppen dagegen mit negativen Stereotypen abzuwerten. Das wird besonders heikel, wenn Gruppen unterschiedliche wirtschaftliche, politische und religiöse Interessen verfolgen und in Konkurrenz zueinander geraten.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/politik/...ch-1.4207342-2

Hoffen wir, dass die Anzahl solcher Menschen, die vor allem Dir bekannt zu sein scheinen, zunimmt.
Ottilie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.07.2022, 12:32   #10
männlich MonoTon
 
Benutzerbild von MonoTon
 
Dabei seit: 04/2021
Beiträge: 1.107

Zitat:
Ich kenne höchst wenige, die das aushalten. Wenn Ihr Euch mal prüft und ehrlich seid: Wer kann sagen, er sei ganz ohne Gruppenzwang?
Ich, ich bin Randgruppe...oha, dennoch Gruppenzuordnung.
MonoTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.07.2022, 12:46   #11
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.089

Zitat:
Zitat von Ottilie Beitrag anzeigen
Hallo Ilka-Maria,

es ist schön, dass Du eine Vielzahl von unabhängigen Menschen kennst, die "mit sich allein sehr glücklich sind".
Das hat mit Lebenserfahrung und möglicherweise auch dem Lehrgeld zu tun, das man im Laufe der Jahre gezahlt hat. Irgendwann kapiert man, jedenfalls ist das bei mir so, dass es nicht auf viele Menschen und schon gar nicht auf Gruppierungen ankommt, sondern nur auf die einigen wenigen Menschen, die es wert sind, sich mit ihnen abzugeben. Außerdem habe ich viel zu viel zu tun, um mich in Gruppen zu engagieren.

Ich habe genug erlebt, um meine Unabhängigkeit, meine Lebensweise und meinen eigenen Rhythmus zu schätzen. Nie wieder will ich mit jemandem die Wohnung teilen, mich anpassen und Kompromisse schließen oder gar die Launen von jemandem ertragen müssen. Das ist vorbei.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.07.2022, 13:44   #12
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 60
Beiträge: 6.711

Zitat:
Zitat von Ottilie Beitrag anzeigen
Liebe Leser,

vielleicht solltet Ihr einmal bisschen im Duden herumlesen? Da findet sich z.B. folgendes hübsche Sätzchen:

Wenn zwei Substantive (meist ohne Artikel) inhaltlich eng miteinander verbunden sind, kann man das Verb in den Singular setzen, wenn man das Subjekt als eine Einheit auffasst: „Seine Kraft und Stärke war beeindruckend.“ ..
Hallo Ottilie,

ich habe gestern (vor deinem Kommentar) gegrübelt, was richtig ist und war geneigt, rein intuitiv zu sagen, so wie im Gedicht ist es richtig, allerdings hätte ich als Begründung angeführt, dass sich alles auf den Verein bezieht und die Erklärung kam mir selbst falsch vor.
Deswegen war diese Diskussion hier der Auslöser für mich, ein Grammatikbuch zu bestellen , aber das nur am Rande.

Das Gedicht gefällt mir, von Reim und Inhalt her. Man muss gar nichts... aber selbst wenn man will, ist es gar nicht so einfach. Als mein früherer Lebensgefährte vor 10 Jahren starb, war von der Kirche aus ein paar Wochen später ein kleines Fest nach dem Gottesdienst. Ich ging hin, in der Hoffnung, irgend etwas Tröstendes mitnehmen zu können, erwartete, vom Pfarrer angesprochen zu werden, was mich in die Kirche geführt hätte oder so etwas Ähnliches ...nun ja, da hatte ich zuviel erwartet, es kannte mich ja keiner. Wäre ich aktives Mitglied gewesen, hätte das sicher anders ausgesehen.

LG DieSilbermöwe
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.08.2022, 18:54   #13
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

Hallo, Frau Oberlehrerin,
Du rätst den Dummköpfen, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind, hin und wieder einen Blick in den Duden zu werfen.
Du hast es ein bisschen anders gesagt, aber a bisserl Hochnäsigkeit klingt für mich am Ende doch durch.
Ja, es ist richtig:

Wenn zwei Substantive (meist ohne Artikel) inhaltlich eng miteinander verbunden sind, kann man das Verb in den Singular setzen. (Fettdruck von mir)

Der Duden schreibt: "Wenn zwei Substantive..." und nun könnten wir uns trefflich darüber streiten, ob der Gebrauch des Singulars bei mehr als zwei Substantiven in einer Aufzählung möglich ist.

Du benutzt drei Substantive in der Aufzählung:

in welchem Stolz und Hochmut
und die Arroganz erblüht?


Mein Sprachgefühl sagt mir, dass eine Aufzählung von drei Substantiven beim Verb den Plural erfordern.

Stell Dir vor, es schriebe einer:

Über Berg und Tal und Stadt und Land weht ein kalter Wind (die "und" habe ich von Dir übernommen).
In meinen Ohren klänge es besser, wenn da stünde:

Über Berg und Tal und Stadt und Land wehen kalte Winde.

Du wirst wahrscheinlich bei Deiner Form des Ausdrucks bleiben - ich werde
es überleben.

Gruß,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.08.2022, 19:06   #14
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 60
Beiträge: 6.711

Zitat:
. Stell Dir vor, es schriebe einer:

Über Berg und Tal und Stadt und Land weht ein kalter Wind
Dann wäre das richtig, denn hier bezieht sich das Verb „weht" auf den Wind, und der ist Einzahl. Der Wind weht, nicht der Berg, nicht das Tal und nicht die Stadt.

Herrliche Debatten laufen hier zurzeit
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.08.2022, 20:10   #15
männlich dr.Frankenstein
 
Benutzerbild von dr.Frankenstein
 
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.468

Das und ist doch eher das Problem.

Ja bei der Erfindung der verschiedenen Worte haben sich die Leute was gedacht.
Bei anderen Problemen, machen sich manche aber weniger Gedanken, wenn alles in einen Topf geworfen wird.
Also finde ich es Legitim. Wahrscheinlich ist das auch die spannende Kernaussage. Die gar nicht so offen zu sehen ist.

Das einfach alles abschätzig in einen Topf geworfen wird, um zu zeigen das man nix damit zu tun haben will.
Das ist ja schon immer ein wichtiges Propaganda Mittel. Wir sagen ja heute auch noch Germanen, was eigentlich eine Abschätzige Zusammenfassung, vieler Stämme, die ganz unterschiedliche Kulturen hatten, war.
Ja die Vereinis.
Kuckt da sind sie, die Feinde der Gleichheit, die sich in kleinen Grüppchen abgrenzen wollen. hihi
dr.Frankenstein ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 01.08.2022, 22:25   #16
weiblich Ottilie
 
Dabei seit: 05/2021
Beiträge: 341

Hallo Ilka-Maria,

dieser Satz sagt mir sehr zu: Irgendwann kapiert man, jedenfalls ist das bei mir so, dass es nicht auf viele Menschen und schon gar nicht auf Gruppierungen ankommt, sondern nur auf die einigen wenigen Menschen, die es wert sind, sich mit ihnen abzugeben.
Ottilie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.08.2022, 22:29   #17
weiblich Ottilie
 
Dabei seit: 05/2021
Beiträge: 341

Hallo Silbermöwe,

es tut ja gut, wenn man nicht von allen verrissen wird bzw. mal eine positive Reaktion auftaucht... Danke für den Zuspruch. Dein "Gruppenerlebnis" gibt mir echt zu denken, es zeigt wohl, dass sich auch in Kreisen, die Anstand und Ethik für sich gepachtet zu haben meinen, manches anders gehandhabt wird...
Ottilie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.08.2022, 22:33   #18
weiblich Ottilie
 
Dabei seit: 05/2021
Beiträge: 341

Hallo Mono-Ton,

Du hast da einen sehr kurzen, aber inhaltsschweren Satz geäußert:

Zitat:
Zitat von MonoTon Beitrag anzeigen
Ich, ich bin Randgruppe...oha, dennoch Gruppenzuordnung.
Da steckt das ganz Dilemma drin: Man kann tun und lassen, was man will, zum Schluss gehört man doch einer Gruppe an. Es ist wie mit der Geschichte vom Barbier, der alle Männer des Dorfes rasieren soll, die sich nicht selbst rasieren...
Ottilie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.08.2022, 22:35   #19
weiblich Ottilie
 
Dabei seit: 05/2021
Beiträge: 341

Hallo Heinz,

danke für die freundliche Antwort. Leider schreibe ich nur sehr schlechte Gedichte. Dies ist hoffentlich eines meiner schlechtesten. Ich schenke es Dir. Du kannst gern den strittigen Vers in Deine Version bringen.
Ottilie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.08.2022, 23:10   #20
Ex-Pennywise
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2020
Beiträge: 599

Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Dann wäre das richtig, denn hier bezieht sich das Verb „weht" auf den Wind, und der ist Einzahl. Der Wind weht, nicht der Berg, nicht das Tal und nicht die Stadt.

Herrliche Debatten laufen hier zurzeit
Danke Silbermöwe. Genau das dachte ich mir nämlich auch. Da warst Du schneller.
Ich finde ebenfalls, dass man sich in solchen Debatten ein wenig zu lang verzettelt. Allerdings sollten dann die Beispiele schon korrekt sein.
Nichts für ungut Heinz.

Bei Ottilies Beispiel ist es etwas tricky, wie ich finde. Vom Sprachgefühl her, würde ich "erblühen" verwenden, sobald sie den Artikel vor der Arroganz weglässt.

Vorletzte Strophe, Vers 4 holpert für mich etwas. Da springt es leider aus dem Rhythmus. Ansonsten finde ich es ganz gut.

Gruß

Pennywise
Ex-Pennywise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.08.2022, 03:18   #21
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.089

Zitat:
Zitat von Ottilie Beitrag anzeigen
Leider schreibe ich nur sehr schlechte Gedichte.
Ein Gedicht, das büttentauglich ist, kann nicht durch und durch schlecht sein. Du musst es nur zur rechten Zeit und am richtigen Ort einer wohlgesinnten Gemeinschaft vortragen, die sich darin wiederfindet und bei jedem Helau nach den Strophen die Hände klatscht. Dann ist doch alles gut.

Zitat:
Zitat von Ottilie Beitrag anzeigen
Hallo Heinz,

danke für die freundliche Antwort. Leider schreibe ich nur sehr schlechte Gedichte. Dies ist hoffentlich eines meiner schlechtesten. Ich schenke es Dir. Du kannst gern den strittigen Vers in Deine Version bringen.
So einfach geht es nicht. Das eigene Geschreibsel lässt sich nämlich weder verkaufen, noch verschenken. Es bleibt dem Urheber per Gesetz ans Bein gebunden, und das noch Jahrzehnte über seinen Tod hinaus.

Poetry ist jetzt 15 Jahre alt. Da steht deinen Ergüssen noch einiges an Laufzeit bevor.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.08.2022, 23:06   #22
männlich MonoTon
 
Benutzerbild von MonoTon
 
Dabei seit: 04/2021
Beiträge: 1.107

Zitat:
Muss ich sein in dem Vereine,
der sich um Kultur bemüht,
und in welchem Stolz und Hochmut
und auch Arroganz erblüht?
Wäre mE nach die einfachste Lösung.
Stolz, Hochmut und Arroganz haben aufzählenden Charakter, der Artikel "die" wirkt da deplaziert. Zudem sind Stolz und Hochmut inhaltlich fast gleichzusetzen mit Arroganz als symbiotische Zusammenführung der Begriffe.
Aus meiner Sicht ist es nämlich nur eine Steigerung einer negativ-Eigenschaft die den selben Aggressoren in sich tragen.

Zitat:
danke für die freundliche Antwort. Leider schreibe ich nur sehr schlechte Gedichte. Dies ist hoffentlich eines meiner schlechtesten. Ich schenke es Dir. Du kannst gern den strittigen Vers in Deine Version bringen.
Wenn dem so wäre würde sich kaum einer damit auseinander setzen.
Allerdings wirst du auch kaum zu hören bekommen wie fantastisch alles ist, außer das Ergebnis entspricht handwerklichen und Inhaltlichen Grundansätzen.
Alles andere wirkt mehr wie ein stiller Ruf nach Lob.
Jeder sollte an seinen Fertigkeiten arbeiten und je früher man damit anfängt umso eher fällt es anderen auf.

Selbst gute oder angehend gute Dichter sollten sich nicht zu schade dafür sein neue Denkansätze anzunehmen und dahingehend Althergebrachtes zu überarbeiten. Anstatt einen Text mit eigenem Gedankengut aus trotz zu verschenken, könnte man ihn sich zum überdenken anschauen und reflektieren und das mit nötiger Distanz. Nur so wächst man.

Lg Mono

Zitat:
So einfach geht es nicht. Das eigene Geschreibsel lässt sich nämlich weder verkaufen, noch verschenken. Es bleibt dem Urheber per Gesetz ans Bein gebunden, und das noch Jahrzehnte über seinen Tod hinaus.
Zitat:
Du bist damit einverstanden, dass das Verfassen von Beiträgen üblicherweise eine konkludente Nutzungs- und Verbreitungsgenehmigung darstellt, bei der das Nutzungsrecht stets honorarfrei an den Forenbetreiber übergeht und auch nach Beendigung der Mitgliedschaft (Löschung persönlicher Daten) nur in Ausnahmefällen gemäß BDSG widerrufbar ist.
Ich hab das dazu in der Nettiquette gefunden, worauf bezieht sich das? Ich ging auch bisher davon aus, dass das Urheberechts-Gesetz bei mir als Autoren bleibt, aber dann las ich das und fragte mich ob ich da was falsch verstehe.
MonoTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.08.2022, 04:02   #23
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.089

Zitat:
Zitat von MonoTon Beitrag anzeigen
Ich hab das dazu in der Nettiquette gefunden, worauf bezieht sich das? Ich ging auch bisher davon aus, dass das Urheberechts-Gesetz bei mir als Autoren bleibt, aber dann las ich das und fragte mich ob ich da was falsch verstehe.
Was hast du denn verstanden, MonoTon?

Zitat:
Du bist damit einverstanden, dass das Verfassen von Beiträgen üblicherweise eine konkludente Nutzungs- und Verbreitungsgenehmigung darstellt, bei der das Nutzungsrecht stets honorarfrei an den Forenbetreiber übergeht und auch nach Beendigung der Mitgliedschaft (Löschung persönlicher Daten) nur in Ausnahmefällen gemäß BDSG widerrufbar ist.
Steht in dem Absatz etwas davon, dass Urheberrechte abgetreten werden? Ich denke nicht, denn das ginge gesetzlich gar nicht. Es geht lediglich um die konkludenten Nutzungsrechte, die der User automatisch abtritt, wenn er in Poetry einen Text veröffentlich, das hat mit dem Urheberrecht nichts zu tun. Ein Urheberrecht ist niemals und unter keinen Umständen veräußerlich. Das Nutzungsrecht, das an Poetry übergeht, bedeutet auch nicht, dass der User seinen Text dem Forum exklusiv überlässt; das wäre ein alleiniges Nutzungsrecht und müsste entsprechend vereinbart werden. Der User kann also seinen Text veröffentlichen, wo er will und so oft er will. Das machen ja auch einige unserer Schreiber, für die das noch nie ein Problem war.

Das entscheidende Wörtchen ist "konkludent", das dir offensichtlich überhaupt nichts gesagt hat. Wir sind im Alltag jedoch andauernd konkludent unterwegs, z.B., wenn wir in eine S-Bahn steigen oder in ein Kino gehen. Es bedeutet nämlich, dass man, ohne extra eine mündliche oder schriftliche Vereinbarung treffen zu müssen, als Kunde die Richtlinien akzeptiert, die mit der Inanspruchnahme der S-Bahn oder des Kinosaals einhergehen. Die Akzeptanz der Regelungen bringt der Kunde automatisch mit, wenn er das Ticket erwirbt und die Bahn bzw. den Kinosaal betritt. Oder z.B. einen Supermarkt, um seinen Einkauf für das Wochenende zu erledigen, denn auch da gibt es unausgesprochene Vereinbarungen, nämlich dass es Diebstahl wäre, die Ware im Caddy des Supermarkts nach Hause zu rollern.

Und deshalb bin ich nur die Verwalterin mir konkludent für das Forum übermittelter Texte, die ich dankbar annehme, weil sie seit Jahren das Forum aufgebaut haben. Einen Besitzanspruch oder gar die Inhaberschaft an diesen Texten habe ich indessen nicht. Nur nebenbei sei angemerkt, dass die Nutzung des Forums kostenfrei ist - für die User. Nicht für mich. Ich bezahle dafür jeden Monat, was ich zwar mit Werbung wettmachen könnte, die ich den Usern aber nicht zumuten will.

Wenn ein User aussteigen möchte und mich um die Löschung seiner Texte ersucht, mache ich das normalerweise, darüber muss sich also niemand den Kopf zerbrechen.

Ich hoffe, damit zur Klärung beigetragen zu haben und dass jeder, der künftig mit dem Wörtchen "konkludent" zu tun hat, weiß, worum es sich handelt.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.08.2022, 04:34   #24
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.089

Und jetzt noch zu dem anderen schlafenden Hund, der mit einem Tritt in die Seite geweckt wurde und seitdem mit dem Bellen nicht mehr aufhören will:

Zitat:
Muss ich sein in dem Vereine,
der sich um Kultur bemüht,
und in welchem Stolz und Hochmut
und die Arroganz erblüht?
Der Singular stört gewaltig, auch mit dem Argument der Aufzählung, die übrigens wenig wortgewaltig, sondern lauwarm daherkommt. Es gäbe eine Menge stärkerer Begriffe, wie z.B. Hoffart, Hybris, Narzissmus, Anmaßung, Prätention, Überheblichkeit, Dünkel, Hochnäsigkeit und noch einige mehr.

Was mich aber viel mehr stört, ist die Grundaussage der gesamten Strophe, die sich selbst ad absurdum führt, denn wie hier die Arbeit (das "Bemühen"!) eines Vereins dargestellt wird, ist an Arroganz kaum zu überbieten. Was wird denn da gesagt? Ja, klar: Die Mitglieder eines Vereins geben sich nur den Anschein, es ginge ihnen um Kultur, in Wahrheit quälen sie sich aber damit ab, hochmütig die Nase in die Luft zu recken, weil sie sich als Kulturbeauftragte für die besseren Menschen halten.

Da frage ich mich als Leserin, ob die gerümpfte Nase einer Autorin solcher verunglimpfenden Verse hübscher anzusehen ist.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.08.2022, 06:34   #25
männlich MonoTon
 
Benutzerbild von MonoTon
 
Dabei seit: 04/2021
Beiträge: 1.107

Zitat:
Steht in dem Absatz etwas davon, dass Urheberrechte abgetreten werden? Ich denke nicht, denn das ginge gesetzlich gar nicht.
Ok, danke

Zitat:
Nur nebenbei sei angemerkt, dass die Nutzung des Forums kostenfrei ist - für die User. Nicht für mich. Ich bezahle dafür jeden Monat, was ich zwar mit Werbung wettmachen könnte, die ich den Usern aber nicht zumuten will.
Finde ich Toll, vielen Dank dafür.
Schon mal überlegt, dir von jemanden helfen zu lassen dem das Forum eventuell seit bestehen ebenso viel bedeutet und ihm/ihr moderative Rechte zuzuschreiben? Oder ist hier jeder andere Nutzer unwürdig ob einer solchen Position und Werbung wäre die einzige Möglichkeit?

Zitat:
Und deshalb bin ich nur die Verwalterin mir konkludent für das Forum übermittelter Texte, die ich dankbar annehme, weil sie seit Jahren das Forum aufgebaut haben.
Was passiert mit den konkludent übermittelten Texten wenn die Dankbarkeit den Forenabo-beitrag nicht mehr überweist? Aus welchen Gründen auch immer? Werden die Betreiber dann Dankbar sagen, wir schenken es denen weil es so konkludente Texte sind?

Zitat:
Ich hoffe, damit zur Klärung beigetragen zu haben und dass jeder, der künftig mit dem Wörtchen "konkludent" zu tun hat, weiß, worum es sich handelt.
Zitat:
"Konkludent = einen Rückschluss zulassend"
Du bist damit einverstanden, dass das Verfassen von Beiträgen üblicherweise eine Rückschluss zulassende Nutzungs- und Verbreitungsgenehmigung darstellt, bei der das Nutzungsrecht stets honorarfrei an den Forenbetreiber übergeht und auch nach Beendigung der Mitgliedschaft (Löschung persönlicher Daten) nur in Ausnahmefällen gemäß BDSG widerrufbar ist.
Ist nur seltsam formuliert und vielleicht lese ich auch zu viel Zwischen den Zeilen.
Aber ja ich hatte dem Wort "konkludent" tatsächlich im Zusammenhang nicht soviel Bedeutung zugewiesen.

Zitat:
Und jetzt noch zu dem anderen schlafenden Hund, der mit einem Tritt in die Seite geweckt wurde und seitdem mit dem Bellen nicht mehr aufhören will:
Ist mir am Text was entgangen? Worum geht es?
MonoTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.08.2022, 06:55   #26
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.089

Zitat:
Zitat von MonoTon Beitrag anzeigen
Schon mal überlegt, dir von jemanden helfen zu lassen dem das Forum eventuell seit bestehen ebenso viel bedeutet ...
Hast du den Eindruck, ich sei auf Unterstützung angewiesen? Die hatte schon mein Vorgänger René nicht nötig. Er war strikt gegen die Vergabe von Admin-Rechten, und dafür hatte er gute Gründe. Trotzdem hatte er Aichi eingespannt, die ihm mit viel Fingerspitzengefühl einen Teil der Arbeit abnahm, aber nach kurzer Zeit keine Lust mehr dazu hatte und die Admin-Rechte zurückgab.

Natürlich gab es Avancen, Admin-Rechte zu erwerben, aber was soll ich mit Anfragen anfangen, in denen bereits steht: "... dann kann ich es denen mal richtig zeigen ...". So sieht es nämlich hinter den Kulissen aus, mit denen ich zu tun habe.

Nee, MonoTon, da bleibe ich in meinem Reich lieber die Alleinherrscherin, bevor ich einem Stalin-Verschnitt die Tore öffne.

Zitat:
Was passiert mit den konkludent übermittelten Texten wenn die Dankbarkeit den Forenabo-beitrag nicht mehr überweist? Aus welchen Gründen auch immer? Werden die Betreiber dann Dankbar sagen, wir schenken es denen weil es so konkludente Texte sind?
Ich verstehe nicht, worauf genau die Frage abzielt. Vielleicht ist gemeint: Was passiert mit den Texten, wenn Poetry die Schotten dicht machen sollte?

Na, ganz einfach: Dann geht Poetry vom Netz und alles, was darin geschrieben stand, ist weg vom Fenster. Es besteht aber keinerlei Grund, mit dem größten anzunehmenden Unfall zu rechnen. Der Zulauf zu Poetry ist enorm, und die täglliche Teilnahme nimmt jetzt, das viele User aus dem Urlaub zurück sind, auch wieder zu. Alles gut.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.08.2022, 07:19   #27
männlich MonoTon
 
Benutzerbild von MonoTon
 
Dabei seit: 04/2021
Beiträge: 1.107

Zitat:
Nee, MonoTon, da bleibe ich in meinem Reich lieber die Alleinherrscherin, bevor ich einem Stalin-Verschnitt die Tore öffne.
User wie Pennywise, Noroelle, dieSilbermöwe, Flocke, Walther, Mohrel und Heinz (und gewiss auch ein paar anderen) würde ich solche Eigenschaften eigentlich nicht zu schreiben und ich kenne die vermutlich nicht im Ansatz solange wie du sie wohl kennst.

Ich fände es Schade wenn alles irgendwann aufhört.

Zitat:
Die hatte schon mein Vorgänger René nicht nötig. Er war strikt gegen die Vergabe von Admin-Rechten, und dafür hatte er gute Gründe.
Und doch sind wir heute hier.
MonoTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.08.2022, 07:21   #28
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 60
Beiträge: 6.711

Zitat:
Zitat von Ottilie Beitrag anzeigen
Hallo Silbermöwe,

es tut ja gut, wenn man nicht von allen verrissen wird bzw. mal eine positive Reaktion auftaucht... Danke für den Zuspruch. Dein "Gruppenerlebnis" gibt mir echt zu denken, es zeigt wohl, dass sich auch in Kreisen, die Anstand und Ethik für sich gepachtet zu haben meinen, manches anders gehandhabt wird...
Hallo Ottilie,

damals war ich ziemlich enttäuscht, heute denke ich, dass man dem Pfarrer nicht wirklich einen Vorwurf machen kann. Mein verstorbener Lebensgefährte gehörte einer anderen Kirche an als ich, möglicherweise
stellte er da gar keine Verbindung zu her und selbst wenn...es hätte ihm auch als Aufdringlichkeit ausgelegt werden können, wenn er mich darauf angesprochen hätte oder mich überhaupt angesprochen hätte im Sinne: „Was führt Sie in unsere Kirche?" Dafür muss man sich ja nicht rechtfertigen, wenn man in die Kirche geht, aber hätte er die Frage gestellt, hätte man es auch so verstehen können. Ich hätte ja auch um einen Termin bei ihm bitten können.
Ich denke, es ist gar nicht so einfach in der Hinsicht (als Pfarrer) alles richtig zu machen.

LG DieSilbermöwe
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.08.2022, 07:23   #29
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.089

Zitat:
Zitat von MonoTon Beitrag anzeigen
User wie Pennywise, Noroelle, dieSilbermöwe, Flocke, Walther, Mohrel und Heinz (und gewiss auch ein paar anderen) würde ich solche Eigenschaften eigentlich nicht zu schreiben.
Keiner der Genannten hatte jemals Interesse an Admin-Rechten geäußert. Die sind viel zu klug, um sich das anztun. Ein Spaß ist das nämlich nicht.

Als ich das Forum übernahm, sagte mir mein Vorgänger: "So, jetzt kriegst du alles ab."

Any further comments?
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.08.2022, 07:30   #30
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.089

Ich muss hier mal eine Entschuldigung an Ottilie anbringen, weil der Faden inzwischen einen Verlauf nimmt, der mit ihrem Gedicht nichts mehr zu tun hat.

Ich hoffe aber, dass sie an den Grundsatzfragen, um die es mittlerweile geht, interessiert genug ist, uns diese Abschweifung zu verzeihen.

Es wäre nunmehr schön, wenn die User dieses Forums wieder auf Ottilies Gedicht zurückkämen.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.08.2022, 07:46   #31
männlich MonoTon
 
Benutzerbild von MonoTon
 
Dabei seit: 04/2021
Beiträge: 1.107

Zitat:
Any further comments?
Zitat:
Nee, MonoTon, da bleibe ich in meinem Reich lieber die Alleinherrscherin, bevor ich einem Stalin-Verschnitt die Tore öffne.
ne eigentlich nicht, außer vielleicht

Zitat:
Keiner der Genannten hatte jemals Interesse an Admin-Rechten geäußert. Die sind viel zu klug, um sich das anztun. Ein Spaß ist das nämlich nicht.
Was würdest du ihnen vorwerfen, wenn sie auf dich zukämen und fragten? Würdest du das Hilfsangebot sehen, oder denken die wollen irgendeine Art der Macht?
Und wieso müssen sie dich Fragen? Wenn es dir wichtig ist darfst du auch jederzeit Personen fragen denen du Vertraust. Ich vermute das sind Personen die sogar sehr diskret sein können und nicht im Forum zur schau stellen müssten das ja die Ilka-Maria persönlich bei ihnen war und sie um Hilfe angefleht hat. Und selbst wenn es so wäre, wäre es kein Verbrechen und kein Grund sich darüber lustig zu machen wenn eine einzelne Person Hilfe dabei braucht ein paar hundert Leute in ihrem Verhalten zu regulieren.
Würdest du solche Anfragen überhaupt ernst nehmen?

Aber weißt du was? Das ist eigentlich alles gar nicht so wichtig, denn das hier

Zitat:
Als ich das Forum übernahm,
trägt mehr Liebe in sich, als es dir wahrscheinlich selbst bewusst ist.
Danke für deine Zeit, deine Aufopferung und dein wachsames Auge.
Und auch jeden klapps den man mal mit längs bekommt.


Zitat:
Es wäre nunmehr schön, wenn die User dieses Forums wieder auf Ottilies Gedicht zurückkämen.
Du meinst den Text den sie lieber verschenken wollte? Aber natürlich.
MonoTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.08.2022, 07:50   #32
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.089

Und jetzt zurück zu Ottilies Gedicht. Dazu ein paar Gedanken zu der Verbindung von "Kirche" und dem vermeintlichen "Gruppenzwang". Offensichtlich ist nämlich aus dem Blickfeld geraten, aus welchen Motiven heraus die christliche Gemeinschaft, Begründerin der Kirche, entstand. Da ging es nicht darum, sich freiwillig Fesseln anzulegen, weil man sich ansonsten allein und verlassen gefühlt hätte, sondern man wollte sich aus der Sklaverei einer europäischen Großmacht befreien. Es war kein Zufall, dass das Christentum im römisch besetzten Palästina seinen Anfang nahm und binnen kurzer Zeit in der Hauptstadt des Reiches ankam.

Zwar erlang die Kirche, genauer gesagt das Papsttum, in der folgenden Zeit eine ungeheuere Macht, der sich kein weltlicher Herrscher entziehen konnte, ehe Napoleon dem Papst die Kaiserkrone aus den Händen nahm und sie sich selbst aufsetzte, aber mit den modernen Verfassungen der christlich sozialisierten Staaten ist das vorbei. Die Menschen der westlichen Welt waren noch nie so individualisiert unterwegs wie heute und so wenig daran interessiert, zu einer Gruppe zu gehören. Die Mitglieder, die der Kirche, den politischen Parteien und den Gewerkschaften davonlaufen, sind Legion. Ob das eine gute oder schlechte Entwicklung ist, wird sich zeigen. Den Stempel der Dekadenz bekommen die Länder, die sich um den Atlantik reihen, nicht erst seit heute von Ankara über Moskau bis Peking aufgedrückt.

Und offensichtlich hat sich noch nicht herumgesprochen, dass sich Diktatoren wie Erdogan und Putin wohlweislich ihre geistlichen Würdenträger zu Verbündeten machen. Beide sind Heuchler, die mit dem Glauben nichts am Hut haben, aber sie wissen, wer ihnen den Rücken stärkt und ihnen die Reputation bei der Bevölkerung sichert. Da kniet man doch gerne mal vor einem Altar und zündet für Christus ein Kerzchen an.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.08.2022, 11:37   #33
weiblich Ottilie
 
Dabei seit: 05/2021
Beiträge: 341

Nochmal ein kleiner Versuch, meine Gedanken verständich zu machen: Eine Psychologin (nicht ich, ich bin nur die Verfasserin belangloser Textchen) schreibt Folgendes zur Frage Gruppenzugehörigkeit:

Ein Hauptbedürfnis der Menschen ist es, nicht isoliert zu sein. Wir wollen nicht völlig alleine sein, denn wir sind Sippenwesen und deshalb instinktiv darauf ausgerichtet, zur Gruppe dazuzugehören. In der Gruppe fühlen wir uns sicher, geschützt und anerkannt. Anthropologen wissen, dass Menschen darauf angewiesen sind und waren, in der Gemeinschaft zu leben. In früheren Zeiten (bis hin zur Steinzeit) war es überlebenswichtig, in einer Gemeinschaft zu leben. Alleinsein bedeutete Risiko und sogar Tod.

Daher rührt auch heute noch unsere unbegründete Angst vor dem Alleinsein, die letztlich eine stammesgeschichtlich bedingte Angst vor dem Tode ist.


Der Wunsch, zu den anderen zu gehören, ist also evolutionsbiologisch in uns verankert. Unser Bedürfnis nach Zugehörigkeit geht so weit, dass wir uns bei der Ausrichtung von Werten, Verhaltensweisen und wie wir uns nach Außen zeigen streng an den Menschen orientieren, zu denen wir dazu gehören wollen (Familie, beste Freunde, Gemeinschaften aller Art). Selbst „schlechte“ Gewohnheiten werden übernommen, um ja nicht ausgegrenzt zu werden.
Ottilie ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Vom Dazugehören

Stichworte
mitglied, partei, verein



Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
vom leben und sterben vom sein und da Phönix-GEZ-frei Philosophisches und Nachdenkliches 0 03.07.2012 18:01
Vom Gefühl vom Glück amaredo Gefühlte Momente und Emotionen 0 30.12.2010 23:20
Vom Philosophen und vom Pendel guyinlove Gefühlte Momente und Emotionen 2 16.12.2010 16:51
Vom Schicksal und vom Leben lucky.girl Geschichten, Märchen und Legenden 2 30.12.2006 18:35


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.