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Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger.

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Alt 26.08.2006, 13:06   #1
EngelDerMuse
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 4

Standard Life and your Soul

Life and your Soul


Das ist alles, was jetzt zählt

Kahle Wände, ein fast unerträglicher Gestank, lautes Geschrei und Getobe in den Nachbarzimmern. Das ist die Wohnung von Joey Valentine. Eines abgrundtief traurigen und niedergeschlagenen Joey. Er hält das Foto seiner Liebsten in den Händen und presst es an seinen Körper. "Warum...warum nur...?" Er schluchzt und wimmert vor sich hin. Womit hatte er nur das verdient? War er im Leben nicht schon genug bestraft worden, musste man ihm auch noch seine geliebte Marie entreißen. Das Bild, das er umklammert wird von den rollenden Tränen des Besitzers benässt. "Komm zurück, Marie...", fleht der am Boden zerstörte Joey. Das Glück, das er einmal im Leben hatte, sollte nur kurz währen. Das war wohl sein Schicksal. Er sollte als einsamer Mann sterben. Alleingelassen, verbittert, ohne einen Freund an seiner Seite...Naja, nicht ganz ohne einen Freund.

In dem bescheiden beleuchteten Raum erscheint plötzlich eine Gestalt. Jung, geheimnisvoll und schön. So beschrieb ihn Joey gerne. Wer er war, wusste er auch nicht. Aber die Tatsache, dass er ihm viele Dinge im Leben erleichterte, ließ ihn nicht weiter darüber nachdenken. "Sieh, was ich biete und was du bekommst! Ich fordere nur einen kleinen, bescheidenen und unwichtigen Preis." Das waren immer seine Worte und der arme Mann baute auf diese. Und wirklich. Er hätte Marie niemals kennengelernt, wäre der schöne Jüngling nicht dagewesen.

~~~Welch arme Seele, gefangen im Dunkel der Nacht.
Lass führen mich dich, durch den Nebel der Zeit.
Und hinter dir lässt du, was Schmerzen dir bringt.

Welch arme Seele, lieb den, der über dich wacht.
Denk nicht mehr an die, im schimmernden Kleid.
Es gibt nun nichts mehr, dass dich zwingt.~~~

Joey bemerkt immernoch nicht den spontanten Gast in seiner Wohnung. Dieser lässt er sich nicht nehmen, das Zimmer zu begutachten. Das tat er gern und oft und bei jedem Besuch entdeckte etwas neues, das seine Neugier erweckte, oder sogar seine Begierde. Kurz blickt er zu dem Häufchen Elend auf dem Boden des ungemütlichen Raumes. Es widert ihn regelrecht an, dass sein Freund so sehr um diese widerwärtige Marie trauert. Bei den letzten Ausflügen zu Joey´s Wohnung hat er ihn immer nur mit dieser abartigen Person angetroffen. Was hatte sie nur an sich, was hat dieser arme Tropf nur an ihr geliebt? Nun war es ja eigentlich egal, darüber nachzudenken. Sie ist weg. Für immer. Und der schöne Fremde ist nicht ganz unbeteiligt an dieser Tatsache.

~~Soll ruhen sie doch in der Stille der Einsamkeit.
Lass welken sie doch, der Schleiher der Zeit.
Und verrinnen soll doch der Glanz der Schönheit.

Nun geben werd ich dir deine Geborgenheit.
Lass nicht zeigen die Sehnsucht, da sich nicht mehr unter uns weilt.
Und schwäche dich nicht durch die Tränen der Traurigkeit.~~~

Auch heute soll ein Gegenstand in Joey´s Reich seine Aufmerksamkeit erregen. Ohne jeden Skrupel weicht der Fremde wie eine junge Antilope dem herumliegenden Müll aus und geht zielsicher zu einem kleinen Beistelltisch. Nochmal dreht er sich zu dem heulenden Mann. Hätte der Jüngling ein Herz, würde es jetzt wahrscheinlich dahinschmelzen. Es tut ihm nun doch ein wenig Leid, dass er Marie ´entsorgt´ hat. Joey so zu sehen ist nicht das, was er wollte.

"Welch schönes Haarband. Es macht dir doch nichts aus, wenn ich es an mich nehme, oder Joey?" Obwohl der Mann die Methoden kannte, mit denen der junge Fremde auftauchte, erschreckt er kurz. Es ist ihm wohl kaum zu verübeln, denn wenn man bedenkt, dass dieser in schwarz gekleidete Freund erscheint, ohne durch Türen gehen zu müssen, kommt es einem doch recht unheimlich vor. Joey blickt zu der Person, die ihm sehr vertraut war und antwortet nun schon beruhigter: "Das...geht leider nicht. Dieses Band gehörte...meiner Marie..." Seine Marie, seine Marie...Dem Jüngling entging der Ton nicht, mit der er die letzten Worte hervorhob. Wie ein liebeskranker Idiot führt er sich im Moment auf. Der junge Gast bereut es nun, dass er Joey in Sachen Liebe geholfen hat. Warum nur lies er sich von seinen hellblauen Augen dazu hinreissen, Marie in sein Leben zu holen? Die blonde Strähne, die dem schönen Besucher ins Gesicht fallen, bemerkt er in seiner nun ansteigenden Wut nicht.

~~~Im Rausche seiner Traurigkeit, bemerkt er nicht die wahre Liebe.
Das Glück soll bleiben ihm verwehrt, solang er trauert noch um sie.
Und die Freude ist versteckt, bis der Schleiher fällt.

Freu dich doch, dass ich dich nicht aus dem Leben ziehe.
Ihr Zauber nun nicht mehr, jetzt flieh!
Und nun nur noch ich bei dir auf der Welt.~~~

"Es tut mir sehr leid, aber dieses Haarband kannst du wirklich nicht haben..." Der Blondhaarige ließ den schwarzen Stoff durch die kalten Finger gleiten. Was dachte sich dieser kleine Sterbliche eigentlich dabei, ihm Befehle zu erteilen? Wenn er das Haarband dieser falschen Dame haben wollte, dann bekam er es auch. Wenn es nicht auf die einfache Weise funktionierte, dann musste der Fremde eben andere Seiten aufziehen.

Mit einem gespielten Gesichtsausdruck, der Trauer zeigen sollte, fragt er Joey mit fast flüsternder Stimme: "Darf ich dich was fragen? Wer bedeutet dir mehr, Marie...oder ich?" Auf diese Frage war der Mann nicht gefasst. Sein Gesichtsausdruck verriet, dass er Schwierigkeiten damit hat, eine Antwort zu finden. "Ich...mag euch beide gleich gern...Ist doch klar..." Er versuchte es mit einem Lächeln, da das bisher immer geklappt hat. Leider war Joey kein guter Lügner und auch kein Schauspieler, das merkte sein Gast sofort. Eigentlich wäre der Jüngling auf das lächelnden Gesicht seines Freundes eingegangen, doch heute war ihm nicht danach. Zielstrebig geht er auf den anderen zu, während dieser ein paar Schritte zurück tappst. Plötzlich steht er direkt an der Wand, kein Ausweg mehr in Sicht. Der Blonde bleibt vor dem zitternden Besitzer der Wohnung stehen. Eine Weile ist es still. Totenstill. Beide sehen sich durchdringend an. Hellblaue treffen auf unergründlich tiefschwarze Augen. Die Puppille ist nicht von der Iris zu unterscheiden.

~~~Schau in meine Augen, sieh in die Dunkelheit.
Lass fallen dich, in eine Welt ohne Raum und Zeit.
Und küsse den Herrscher einer anderen Welt.

Entziehe dich nicht der dunklen Macht, die in mir weilt.
Es gibt nur noch uns und unsere Einigkeit.
Das ist alles, was jetzt zählt.~~~

"Lass...doch den...Unsinn...bitte..." Kein Betteln und Flehen wird Joey jetzt noch vor dem schwarzen Jüngling retten. Annäherungsversuche kannte er ja schon von ihm, doch diesmal meinte er es scheinbar richtig ernst. Die verführerischen Blicke seines Gegenüber ließen dem Mann das Blut in den Adern gefrieren. Und dann gibt es einen kurzen Knall. Der Blondhaarige stemmt seine Hände gegen die Wand, eine links, eine rechts neben Joey´s Kopf. "Was nun? Das letzte Mal hat deine Marie dich noch gerettet, doch jetzt..." In diesem Augenblick sind sich beide schon so nahe, dass sich fast ihre Nasenspitzen berühren. "Ich weiß gar nicht, wieso du so viel Angst davor hast. Bei Marie warst du in dieser Situation sofort Feuer und Flamme, habe ich recht?"

Im Dämmerlicht der Abendsonne erkennt Joey nur angedeutet die Gesichtszüge des hübschen Fremden und hübsch ist er wirklich. Er muss schon sagen, er ist wunderschön, sogar schöner als Marie. Die blonden Haare fallen in ein Gesicht, wie es nur junge Märchenprinzen haben konnten. Es ist bleich, schon fast weiß und glatt. Nie stiehlt sich auch nur eine Strähne seines Haares auf sein markelloses Erscheinungsbild. Nur heute scheint das anders.

"Deine Haare...ähh...Du hast da eine Strähne im Gesicht...Warte mal...", stottert der verängstigte Joey. Mit seiner rechten Hand versucht er zu dem Gesicht seines Gegenüber zu kommen, doch dieser hält sie fest. "Ablenken gilt nicht, mein Lieber. Du willst mir doch nicht den Spaß verderben, oder?" Der Blonde zieht die Hand des anderen zu seinen Lippen und legt einen Kuss darauf, der kaum zu spüren ist. Ein kalter Schauer legt sich über den gesamten Körper des fassungslosen Mannes. Am liebsten würde er jetzt schreihen, doch wer sollte ihn hören? Es war niemand in der Nähe, der ihn kennt. Oder doch...?

"Du solltest mich in Ruhe lassen, sonst..." Joey versucht einen klaren Kopf zu bewahren und selbstbewusst zu wirken. Der Jüngling kann ein Lächeln nicht unterdrücken. "Was sonst, mein Süßer? Wer soll dir helfen? Marie wird es sicher nicht tun." Nun aber muss sein Gegenüber grinsen. "Es gibt jemanden, der hier in der Nähe ist...Diese Person wird gleich hier ankommen, sobald ich schreihe." Der Blondhaarige lässt sich dadurch nicht beeindrucken. "Dann ruf doch nach Hilfe. Bevor dieser jemand hier ist, wirst du mir schon längst durch einen Kuss verfallen sein."


~~~Verfalle mir, sei nun ganz mein.
Lieg in meinem Arm, umgeben von sanftem Schlaf.
Das ist alles, was jetzt zählt.

Ein Kuss von mir ist wie unbezahlbarer Wein.
Denk an nichts mehr, das dich aus deinen Träumen warf.
Das ist alles, was jetzt zählt.~~~

"Joey, ich liebe dich. Das ist alles, was jetzt zählt..."


[Okay, ich weiß, dass das hier nicht grad toll ist...Man muss schon fast sagen, dass es doof ist. Ich hoffe trotzdem, dass jemand Mitleid mit mir hat und es liest...]
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