Mein Spiegelbild

[Sonja]

Ich blicke in einen Spiegel
und sehe nicht das was ich sehen will.
Egal wie oft ich meine Augen schließe,
und wieder öffne das Bild bleibt das Gleiche.
Sie sieht mich an, sagt mir mit ihren Blicken,
wie gern sie doch anders wäre…
Sie fragt mich immer wieder nach dem: „Warum“,
doch kann ich keine Antwort darauf finden.
Manchmal wendet sie auch ihre Blicke ab,
will mich nicht ansehen, um die Wahrheit nicht
erkennen zu müssen.
Ich frage sie, wo ihre Gedanken sind, während
sie an mir vorbei, oder gar durch mich hindurch sieht,
aber sie Antwortet nicht…
Sie scheint es selber nicht genau zu wissen,
oder will sie mich nur nicht verletzen?
Ich gehe wieder zu meinen Spiegel,
ich blicke hinein, warte darauf, dass sie wieder
erscheint, doch sie kommt nicht…
Wo ist sie hin und wer mag sie sein?
Vielleicht doch nur eine Illusion, oder
etwa tatsächlich ich?

© Motti´s Own World

[andää]

gefällt mir sehr gut!

In eigentlich allen oder fast allen meiner Texte geht es um das Thema Identität, Verlust der Geborgenheit des Kind-seins, um es mit Heidegger zu sagen, die Geworfenheit. (Geworfen in eine Welt, die sich so präsentiert, dass man als Mensch sich damit abfinden muss, dass es mehr Fragen als Antworten gibt.)

Wittgenstein: "Das Mystische ist nicht in der Welt zu finden, das Mystische ist, dass die Welt existiert."

[Sonja]

Oh ich freue mich sehr das es dir gefällt Andää.
Ja es ist schon alles etwas mystöriös, und kompliziert.

[drren]

Eines der besten geschriebenen Sachen von Dir!
Ist meine Meinung!
Wenn man mitfühlen kann, ist es für mich gut geschrieben...
und ich kann hier mitfühlen!
Großes Lob von mir!

[Sonja]

Oh wie schön!
Es freut mich wirklich sehr, dass es gerade DIR gefällt, und DU da mitfühlen kannst!
Ganz, ganz lieben Dank, Rene´!
*Drück dich.*

[Feuerlocke]

Liebe Sonja,

sehr schön geschrieben! Diese Gefühle, Gedanken katapultieren mich in eine sehr traurige Zeit in meinem Leben, deshalb kann ich ihn so gut nachvollziehen, diesen Blick in den Spiegel.

Ganz liebe Grüße an Dich,
Mone

[Nöck]

Einfühlsam geschrieben, Sonja, gefällt mir.

Ein Spiegel ist im Grunde ein guter Freund. Er macht dir nie etwas vor, oder „sagt“ dir nur das, was du gerne hören möchtest. Er ist ehrlich zu dir, und das erwartet man doch von guten Freunden, oder?
Liebe dich selbst und du wirst auch dein Spiegelbild mögen.

Außerdem, ein Spiegel zeigt dir nur Äußerlichkeiten und auf die kommt es nicht so sehr an. Wichtiger sind doch wohl die inneren Werte!

[Sonja]

Freut mich sehr, wenn es euch gefällt.

@Feuerlocke
Ich hoffe was das angeht geht es dir bald besser!

@Nöck
Bei diesem Spiegel ist es nicht anders, jedoch wird der Mensch, der vor dem Spiegel steht dadurch dazu "gebracht" in sich hineinzusehen.
Äääh war das jetzt verständlich ausgedrückt?

[Schmierspatz]

Muss auch wirklich sagen das gefällt mir etwas prosaisch baer in schönem Ramen, die Idee ist wirklich schön umgesetzt worden, sehr gerne gelesen.

Und zu andää, ist die Geworfenheit wirklich shcon von Heidegger eingeführt worden? Dachte immer Sartre hätte das Konzept aufgebracht.

lg
Schmierfink

[fiw]

Ja, @Sonja … Im Kopf darf alles sein.
Wir atmen es frei.
Der Kopf liebt Freiheit.

Und:

Wer "gespiegelt" geht,
kommt wieder
als ein Anderer.




Liebe Grüße,
fiw

[Sonja]

Freut mich wenns gefällt.

Tja fiw, da hast du recht, ist eben Ansichtssache, ob der Andere dann auch ein Besserer ist, nicht wahr?