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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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04.09.2012, 23:47 | #1 |
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Alle Tiere dieser Meere
Fischlein auf dem Meeresgrunde,
schwammst so fröhlich deine Runde, bis der Schleppnetzfischer kam. Todesangst in deinen Blicken, Blut rinnt über deinen Rücken. Ich empfinde tiefe Scham. Hummer, eingepfercht im Laden, darfst zum letzten Male baden, dann geht es auf Höllenfahrt. Bange, quälend lange Stunden sind die Scheren dir gebunden, schließlich wirst du tot gegart. Weiße Möwe, fliegst nie wieder, ganz verklebt ist dein Gefieder, und das bittre Ende droht. Die Gewässer sind verdorben, und so viele sind gestorben schon der Ölpest schwarzen Tod. Wale, Robben und Delfine, Seeadler und Pinguine, Austern, Seepferdchen und Hai, alle Tiere dieser Meere, sie verdienen Schutz und Ehre statt der Menschen Tyrannei. |
04.09.2012, 23:50 | #2 |
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Weise Aussagen mit einem nüchternen, aber nicht gefühlslosen Blick auf die Realität; exzellent verdichtet.
Vor allem die letzte Strophe hat mir sehr gefallen, sie wirkt frischer als die anderen, obwohl der Sprung von Plural (Delfine) zu Singular (Hai) auf den ersten Blick verwirrend sein mag. Saubere Reime, durchgehende Story, hier gibt es wenig zu meckern. LG Martin |
05.09.2012, 00:04 | #3 |
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Danke, lieber Martand. Dieses Thema liegt mir sehr am Herzen. Sollte es etwas zu meckern geben, nur zu!
Lieben Gruß Rosenblüte |
05.09.2012, 00:24 | #4 | |
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Zitat:
Solange sich die Leute nicht ändern, wird sich nichts am Leid der Tiere ändern, wie auch hier beim beschriebenen Beispiel, doch bei Fleisch- und Fischkonsum kommt noch fehlende Philosophie dazu. |
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05.09.2012, 12:01 | #5 |
R.I.P.
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Liebe Rosenblüte,
ich habe Dein Gedicht in nur allzu guter Erinnerung. ich kommentiere wie damals (sinngemäß): Ein wahrlich gelungener Aufruf, Appell. eine Anklage, eine Philippika - und so notwendig! Vegetarischen Gruß von Thing |
05.09.2012, 18:04 | #6 | |
Zitat:
Und ich sag Dir noch was: Wenn da was weiß ich wie viele zehntausend Männers ihre Arbeit verlieren und ihre Familien nicht mehr ernähren können, weil sie keine Wale mehr innerlich zerfetzen dürfen, keine Robbenbabys mehr abschlachten, keinen Haien mehr bei lebendigem Leibe die Flossen absäbeln und keinen qualvollen Massenmord mehr begehen mit ihren Treibnetzen, und etliche Firmen zumachen müssen und Marktketten pleite gehen aus ebendiesen Gründen mit denselben Folgen, dann ist mir das nicht nur schnurzegal, sondern sogar ganz recht. Die werten Herrschaften haben's schließlich nicht anders verdient- hätten sie einen anständigen Beruf erlernt! Sollen sich ihre Frauen meinetwegen einen andern Ernährer suchen, dann können sie sich in aller Ruhe totsaufen. Großartiges, herzerfrischendes, notwendiges und zornig machendes Gedicht! Herzlich und solidarisch Desperado |
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05.09.2012, 18:41 | #7 |
Hallo, Rosenblüte,
ich schließe mich an. Ein wichtiges Thema gekonnt umgesetzt. Kompliment ohne Einschränkung! hg simbaladung |
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05.09.2012, 19:16 | #8 |
auch von mir gratulation zu diesem schönen gedicht zu einem unschönen thema, danke für die offenen worte,
die |
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05.09.2012, 19:20 | #9 |
R.I.P.
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Zu einem w i c h t i g e n Thema.
Unschön ist in meinen Augen nicht die richtige Bezeichnung, liebe die. Du meintest wohl unangenehm oder unbequem. Lästig? Lieben Gruß von Thing |
05.09.2012, 20:37 | #10 |
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Lieber Thing, "unschön" ist ganz sicher im Sinne von "unangenehm" gemeint. Ich finde den von dir, liebe die, gebrauchten Begriff aber stärker und durchaus treffend. Es ist beschämend und ekelerregend, mitansehen zu müssen, wie die Meere ausgebeutet werden und wie mit ihren Bewohnern verfahren wird, nur um des schnöden Mammons willen.
Je nun, Desperado. Auch wenn die Meere leer gefischt sind, sind die Fischer arbeitslos. Das Totschlagargument, durch Kritik an bestimmten Industriezweigen Arbeitsplätze zu gefährden, kennen wir ja zur Genüge vom ADAC und anderen Lobbyisten. Die Rüstungsindustrie samt Bundeswehr könnte in gleicher Weise argumentieren. Ich denke, wenn Arbeitsplätze verschwinden, entstehen eben neue, z. B. im nachhaltigen Fischfang oder im Bereich der alternativen Energien. Lieber Martand, ich bin seit ein paar Jahren beruflich für den Tierschutz tätig und konnte beobachten, dass langsam, aber sicher in der Bevölkerung ein Umdenken stattfindet. Vor noch nicht allzu langer Zeit waren ja auch Bio-Lebensmittel nur eine Randerscheinung. Inzwischen fordert der Verbraucher sie. Ärgerlich nur, dass mit der Ausbeutung der Tiere eine Menge Geld verdient wird und die Politik Reformen nur sehr zögerlich und mit langen Übergangsfristen in Gang setzt, wenn nicht gar behindert. Doch inzwischen wird auch schon von Seiten der Produzenten und des Handels die Forderung nach artgerechter Tierhaltung erhoben. Danke für eure zustimmenden Kommentare. Sie beweisen mir, dass Tierschutz von mitfühlenden Menschen sehr ernst genommen wird. Danke auch für die lobenden Worte bezüglich der Form. Liebe Grüße Rosenblüte |
05.09.2012, 22:17 | #11 |
Liebe Rosenblüte,
ein schönes Gedicht mit traurigem Inhalt. LG gummibaum |
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06.09.2012, 09:25 | #12 |
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Vielen Dank, lieber gummibaum.
Lieben Gruß Rosenblüte |
06.09.2012, 09:45 | #13 |
Ein heißes Eisen supergut gepackt.
Toll. LG Persephone |
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06.09.2012, 10:03 | #14 |
06.09.2012, 17:36 | #15 |
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Alle Tiere dieser Meere
@Rosenblüte
Natürlich hast du recht, es ist um jedes Leben unendlich schade, wenn man sieht, wie mit den Tieren umgegangen wird. Und Tierschutz ist auch eine feine Sache, Tiere haben eben keine Lobby, sie sind auf Tierfreunde angewiesen, und die sind relativ ohnmächtig. Wobei ich mir aber zum Beispiel aus Haien überhaupt nichts mache, auch nicht aus Wölfen. Die sehe ich mir lieber im Zoo hinter Gittern an, falls mir danach ist. Und trotzdem, bei den Tierschützern beschleicht mich immer so ein Gefühl, dass ich mich frage: Würden sie sich so auch für gefährdete Menschen einsetzen? Wie die Antwort ausfallen würde, bin ich mir gar nicht sicher. Nitribitto |
06.09.2012, 18:24 | #16 | |
Zitat:
Müssen sie nicht. Dafür gibt es Menschenschützer. Jeder macht, wozu er sich berufen fühlt, Dienst am Menschen, Tierschutz, Umweltschutz... wenn sich denn auch jeder zu etwas berufen fühlen würde, hätten wir wahrscheinlich weniger Probleme. LG Persephone |
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06.09.2012, 19:08 | #17 | |
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Hallo die,
habe es schon so verstanden, wie du es gemeint hast. Lieben Gruß Rosenblüte *** Hallo Nitribitto und Persephone, Zitat:
Ich kann nur für mich sprechen. Ich versuche beides: mich für die Menschen und für die Tiere einzusetzen. Wobei ich ja das Glück habe, mich überwiegend hauptberuflich dem Tierschutz widmen zu können. Da bleibt mir noch ein bisschen mehr Zeit für die Menschen. Die meisten Haie sind im übrigen harmlos für uns Menschen. Ich denke ohnehin, das gefährlichste Raubtier ist der Mensch. Liebe Grüße Rosenblüte |
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06.09.2012, 19:20 | #18 | |
R.I.P.
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Zitat:
Das gefährlichste Raubtier ist der Mensch. Nicht nur das: Tiere werden nicht zu Sadisten. Das aber sind Menschen, die Kälber in den Transporter knüppeln, bis die Knochen der Todgeweihten brechen. Manchmal packt mich die Wut. |
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