Der letzte Blick

[Manni M.]

Einst, da die Wälder noch bunter waren und heller
die Felder im Hochsommer lagen. Wo die Zeit
das Draußensein war, ein einziger ewiger Tag,
der weit hinter seinem gestrigen lag und dicht
vor jedem nächsten stand. Doch nicht, dass es nimmer
ein Endgültiges fand. Immer lauerte das letzte Spiel. Ein finaler
Sonnenstrahl, der zu einem frühen Abend hin
von halb oben auf das Fleckchen Erde fiel und
von dem Stückchen Boden aus die frohe Welt,
die ganzheitliche, mit lichterlohen Farbklecksen
einheitlich beschien.

Einst, da der Wille der Welt den Willen der Jugend
ausmachte und jegliche Stille nie finster, sondern einfach
der stumme Übergang blieb, welcher geräuschlos
zwischen schwungvollen Wogen trieb. Alles tränkte
ein gütiges Wissen, ein mildes: dass alles Werdende
über hundert Enden hinweg erwachsen muss. Am äußersten
Schluss sieht der Sterbende klar und flieht zurück
in die entrückte Zeit. Er sah, wie alles, was vorüberzieht,
der glückbeseelte wie der abgrundtiefe Augenblick, am Ende
nur der stete Hauch von einem ewig allerletzten
Übrigbleiben war!