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Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger. |
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07.08.2006, 12:01 | #1 |
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 31
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Requiem
Die Sinnhaftigkeit des Sinnlosen
Des Todes ewiger Frieden umscheint den endgültigen Platz der Ruhenden und doch gibt es Farrellen des Schweigens, diese ewig Stummen, die allgegenwärtigen Gedanken. Kreisend, kreischend und krankhaft zugleich beherrschen sie die Nacht und stehlen sich davon, mit dem Wissen, niemals klar gefasst zu werden. Unter unserm blauen Dache wüten sie, doch niemals Urteil fällend. Härter noch als Marmor treffen ihre Splitter, irrend und doch zielsicher, des Herzens tiefsten Punkt. Albernheit verstummt, weht mit pervertierter Inhaltslosigkeit rastlos über Länder und verschwindet im sich bildenden Regen. Doch der Tag er kommt und siehe, Hoffnung legt sich auf die weinende Erde. Dächer aus Erinnerungen schützen vor der Erkenntnis und der Wahrheit, die bitter und ätzend an den Wällen kratzt und sorgen für des Lebens Keimling. Man hört und hilft und lacht und lebt und merkt, dass ihr Leben half uns zu helfen, uns zu erkennen, uns zu lieben. So danke ihr bei jedem neuen Röschen, das sich bildet, denn du weißt, dass die Herrlichkeit jedes Dinges durch ihre Erinnerungen noch heller strahlt als ohne sie. |
07.08.2006, 16:37 | #2 |
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 279
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Finde ich irgendwie beeindruckend... Die Stimmung, die beim Lesen bei mir entsteht, mag ich sehr! Leider fällt es mir schwer, zu verstehen, was du mir mit deinem Text sagen möchtest. Aber sonst mag ich ihn!
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08.08.2006, 17:10 | #3 |
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 31
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Sers,
das Gedicht ist schon etwas älter, ist in meinen "jungen" Jahren entstanden und einer damals verstorbenen Freundin gewidmet. Die zwei Absätze beschreiben zwei Reaktionen auf den Tod eines Menschen, die normalerweise nacheinander abfolgen. Oder zumindest in den meisten Fällen. Der erste Absatz beschreibt die Gedanken, die einem im Kopf herumschweben, die sich nicht sortieren lassen, alles verdunkeln und den Schmerz, der allgegenwärtig sich gegen alles richtet. Der zweite Absatz setzt sich über den Schmerz hinweg, weil jetzt durch die Erinnerungen das Leben der Freundin (oder des Freundes) Revue passiert. Diese Erinnerungen führen dann irgendwann zu einem: ok, ich hatte echt schöne Momente, bin froh darum und mein Leben wäre ohne diesen Menschen, diese Momente nicht das, was es jetzt ist. Und deswegen bist du dann glücklich, aufgrund dieser Momente. Dass das nicht unbedingt gleich so rüberkommt liegt wohl an meiner Art zu schreiben, an den vielen Personifikationen oder am Bibel-Stil, den ich leicht mit rein gebracht habe. Ich hoffe jedenfalls, dass es jetzt deutlicher wurde. Merci jedenfalls für den Kommentar Fußballerin |
08.08.2006, 18:20 | #4 |
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 279
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Ach so! Habe deinen Text jetzt noch ein paar Male mehr gelesen und mit deiner Erläuterung habe ich ihn verstanden... Und bin noch beeindruckter als vorher. So wie du würde ich auch gerne schreiben können. Hast einen sehr schönen Stil! Kompliment und weiter so...
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