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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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11.08.2014, 08:08 | #1 |
Stolz und Vorurteil
Ihr strenges Gesicht zieren zahlreiche Falten,
die Jugend vorbei, zählt sie längst zu den Alten. Und häufig, da schimpft sie, aufgrund vieler Sorgen, denkt nur noch im Heute und nicht mehr ans Morgen. Sie trägt manche Bürde, ist intolerant, und Hochmut hat sich in ihr Hirn eingebrannt. Zu Kindern und Enkeln gibt’s keinen Bezug, von Lärm und Diskursen hat längst sie genug. Ihr spitzes Gesicht zieren zahllose Falten, von Starrheit geprägt, zählt sie längst zu den Alten. Nur manchmal, da weint sie, nie Lob sie erhielt, war oft viel zu stolz - hat ihr Leben verspielt. ©Pit Bull am 11.08.14 |
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11.08.2014, 08:19 | #2 |
Später weiß man es immer besser und was dem einen ein verspieltes Leben ist dem anderen ein gemäßig kontrolliertes Dasein, was auch seine Vorteile hat.
Mir gefallen die Inversionen nicht, z.B. in Zeile 8 und 11. Aber insgesamt recht ordentlich. |
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11.08.2014, 09:41 | #3 |
11.08.2014, 09:43 | #4 |
abgemeldet
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Gewohnt schwachsinnig wie immer. Hauptsache ein paar Schlagwörter mit dem alles erklärenden Schluss, der soviel Gnade (nicht) walten lässt, die eigentlich unterschwellig gefordert wird. Solche Gedichte haben überhaupt gar keinen Wert um das Miteinander zu fördern. Sie grenzen aus. Herzlichen Glückwunsch.
LG RS |
11.08.2014, 10:04 | #5 |
11.08.2014, 10:50 | #6 |
abgemeldet
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Keine Ursache und werde ich ausrichten.
LG RS |
11.08.2014, 17:12 | #7 |
Forumsleitung
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Abgesehen davon, lieber Pitti, dass nirgendwo geschrieben steht, ein Gedicht müsse das Miteinander fördern (ein Gedicht muss überhaupt keine Erwartungen oder Aufgaben erfüllen), hast Du einen Zustand beschrieben, mit dem ich leider seit Jahren konfrontiert werde, ohne mich dem entziehen oder ihn ändern zu können. Wenn kein anderer Lebensinhalt mehr übrig bleibt, als jeden greifbaren Menschen nur noch mit Unzufriedenheit und Klagen zu beballern, ist das nicht nur nervig, sondern auch sehr traurig. Vor allem ist es stets dasselbe Gemecker, ich kenne es auswendig wie meine Schallplatten. Da solche Menschen meistens nicht zuhören können, bleibt die Kommunikation außerdem einseitig.
Du hast nicht nur ein Thema aufgegriffen, das in der Realität vorkommt, sondern die Situation auch treffend auf den Punkt gebracht. LG Ilka |
11.08.2014, 17:58 | #8 |
gesperrt
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Ich schließe mich den Ausführungen Ilka-Marias voll und ganz an.
A propos, wer ist Beate? Etwa Beate Basedow – der Griff ins Klo? |
11.08.2014, 18:30 | #9 |
Ein feinsinniger Titel, lieber Pitbull,
Eine treffende Beschreibung derer, die ihr Leben mit dem Erhalt von Fassaden verbringen und ums nicht gelebte Innen trauern. Du hast hinter die Fassade gesehen..... Danke für die Mühe.. Anna |
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11.08.2014, 21:48 | #10 |
Auch mir gefällt dein Thema aus dem Alltag sehr
Die Inversionen sind mir zudem auch aufgefallen. Weiterhin finde ich manche aussagslosen Worte einfach überflüssig. Hier mein (geringfügiger) Veränderungsvorschlag: "Ihr strenges Gesicht zieren zahlreiche Falten, die Jugend vorbei, zählt [...] längst zu den Alten. Und häufig, da schimpft sie, aufgrund vieler Sorgen, denkt nur noch im Heute[,...] nicht mehr ans Morgen. Sie trägt manche Bürde, ist intolerant, und Hochmut hat sich [tief] in ihr [...] eingebrannt. Zu Kindern und Enkeln gibt’s keinen Bezug, von Lärm und Diskursen hat [sie längst] genug. Ihr spitzes Gesicht zieren zahllose Falten, von Starrheit geprägt, zählt sie längst zu den Alten. Nur manchmal, da weint sie, [hat nie Lob erzielt], war oft viel zu stolz - hat ihr Leben verspielt." Bei der Inversion in der letzten Zeile der 2. Strophe hatte ich etwas das Gefühl, sie wäre beabsichtigt, um die Betonung auf das "Sie" zu lenken. Aber ich finde, wenn man das "Sie" auch bei der geänderten Version stärker betont als das "längst, klingt es mindestens genauso gut. Liebe Grüße FairnessFighter |
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12.08.2014, 06:22 | #11 |
12.08.2014, 07:00 | #12 |
Lieber Pit,
Wie wäre denn:..... da sie Lob nie erhielt? Good Morning Änne |
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12.08.2014, 11:10 | #13 |
Schönes Gedicht, lieber Pit Bull. Ja, solche Menschen missbrauchen das Leben, um sich andere freudlos zu machen.
Gern gelesen und leicht variiert. LG gummibaum Ihr hartes Gesicht durchsetzen die Falten, die Jugend verblich, sie steht bei den Alten. Ihr Schimpfen entspringt einem Bündel von Sorgen, das Denken umkreist es und duldet kein Morgen. Sie trägt diese Bürden, doch intolerant hat Hochmut sich ihr in das Hirn eingebrannt, zu Kindern, zu Enkeln fehlt der Bezug, längst hat sie von Lärm, von Diskursen genug. Ihr spitzes Gesicht durchsetzen die Falten, von Starrheit gegeißelt, ein Zerrbild der Alten. Nur manchmal, da weint sie ganz still, sie erhielt aus Stolz nie ein Lob - hat ihr Leben verspielt. |
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12.08.2014, 11:44 | #14 | |||
Zitat:
Zitat:
Zitat:
@nimmilonely: Danke für Deine Gedanken. Lieber gummibaum, Dein Vorschlag ist um Meilen besser als mein Original, zumal die unschönen Inversionen getilgt sind. Hier merke ich, daß meine Denke oft noch zu verschachtelt ist und mein Blick für die Klarheit, die Sprache schaffen kann, versperrt scheint. Danke für diese Art der Offenbarung. VG Pitti |
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12.08.2014, 12:37 | #15 |
R.I.P.
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Hallo Pit Bull
Die Überarbeitung von Gummibaum verwässert deinen Text bis zur Durchsichtigkeit. Hoffentlich findest du selber noch viele Möglichkeiten, aus der umwerfend guten ersten Zeile den Rest so aufzubauen, dass es nicht hölzern wird. Nur meine Meinung Url |
12.08.2014, 13:41 | #16 |
abgemeldet
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Auch "gummibaum" ist ein Könner - und hat wohl schon länger "geübt"! Er würde hier fehlen ...
Ein Lächeln Es lacht' mich an ein kleines Kind Dies' Tag wird gut, ich wusst' Das war ein glücklicher Moment Dass ich dann weinen musst' ... Drum geh' hinaus und danke gern Ein Lachen macht's dir leicht Das Leben, es sei uns Geschenk Kein Tag dem and'ren gleicht ... von Pedroburla - gerne teilend ... Video > http://www.myvideo.de/watch/8187125/...E_VOGELSTIMMEN < |
12.08.2014, 16:19 | #17 |
R.I.P.
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Ein friedlicher Lebensabend im Familienverband setzt viel Rücksichtnahme und Toleranz , vor allem aber das "Nichtvergessen" des eigenen Jungseins voraus.
Besserwisserei und die ewige Leier , was früher alles besser und schöner war, führt zwangsläufig in die Ausgrenzung. Mit den Jungen jung bleiben und mit den Alten in Freundschaft alt werden - mein persönliches Erfolgsrezept ! Merith |
12.08.2014, 17:33 | #18 |
Forumsleitung
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Leider ist es aber so, Merith, dass die notorischen Nörgler und verbissenen Pedanten schon in jungen Jahren so waren. Im Alter treten ihre Charaktereigenschaften nur konzentrierter und intensiver hervor.
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12.08.2014, 17:51 | #19 |
R.I.P.
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Ja, Ilka, da kann ich dir nur voll und ganz zustimmen. Nörgler werden geboren,
nicht gemacht. Zu meinem Erfolgsrezept gehört übrigens noch ein wichtiger Punkt. Es ist eine Portion gesunder Egoismus, den man im Alter entwickeln muss, den Zeitpunkt dafür muss jeder für sich bestimmen. Aus diesem Egoismus heraus habe ich nach langen Zweifeln und Überlegungen zwei langjährige "Nörgelfreundschaften" beendet. Ich habe es einfach nicht mehr ertragen !!! Und als Märtyrer wollte ich nicht sterben. |
12.08.2014, 19:58 | #20 |
Forumsleitung
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Das war kein Egoismus, Merith, sondern Notwehr. Die wahren Egoisten, oder besser gesagt: Egozentriker, sind diese Dauernörgler, um die sich alles drehen muss und die, egal wie sehr man sich um sie bemüht, nie zufrieden sind. In den Fällen, die ich kenne, zeichnen sie sich noch durch einige andere typische Eigenschaften aus: Sie interessieren sich nur für ihre eigenen Belange; sobald ein anderes Thema angeschnitten wird, hören sie nicht mehr zu und fallen einem ins Wort; sind in einem solchen Fall mehrere Personen in ein Gespräch involviert, versuchen sich diese Egozentriker eine davon rauszupicken, die ihnen die gewünschte Aufmerksam an einem eigenen Thema schenkt; oder aber das Thema interessiert, dann versuchen sie, das Gespräch in dieser Runde zu dominieren. Wenn sie ein Geburtstagsgeschenk machen, stecken sie viel Liebe in die Aufmachung und erwarten dann natürlich, dass dieses Geschenk auf dem Gabentisch die meiste Beachtung aller Anwesenden findet. Das kann sich so penetrant steigern, dass sie den Gästen den Text der beigefügten Geburtstagskarte laut vorlesen.
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12.08.2014, 20:59 | #21 |
Du meinst nicht zufällig die Narzissten, liebe Ilka?
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12.08.2014, 21:35 | #22 |
Forumsleitung
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Nein, ich meine ziemlich genau die Egozentriker. Darin steckt das Wort "Zentrum", und darum geht es: "to be the center of the attraction".
Gegen Menschen, die in sich selbst verliebt sind, habe ich nichts einzuwenden. Jeder hat das Recht, in sich selbst verliebt zu sein, den Mitmenschen tut das nicht weh, weil es lediglich als Eitelkeit wahrgenommen wird. Aber ein Egozentriker ist ohne die Aufmerksamkeit seiner Mitmenschen ein Nichts, er muss ihnen regelrecht auf die Nerven gehen. Anders ist es schon wieder mit dem Hochmut, der über die harmlose Eitelkeit hinausgeht. Denn der Hochmütige will seine Mitmenschen klein machen, um selbst als groß zu erscheinen. Das sind eben die Feinheiten. |
13.08.2014, 13:23 | #23 |
13.08.2014, 14:03 | #24 |
R.I.P.
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Hallo Ilka,
kanntest du meine "Nörgelfreundschaften" ? Dazu kommt noch der Neid. Weil du von Geburtstag sprichst: Ich hatte für ein "Geburtstagskind" ein kleines Gedicht geschrieben, was allseits mit Beifall aufgenommen wurde. Nachdem Frau X. schon während meines "Vortrags" ihre Fingernägel fast bis auf die Grundfesten abgekaut hatte, sagte sie abschließend." Da müsstest ihr erst 'mal lesen, was ich für Geburtstagsgedichte geschrieben habe. " Kann man nicht aushalten, oder ? |
14.08.2014, 03:32 | #25 |
Zum Thema siehe auch:
'Pride and Prejudice' von Jane Austen Mit der Dynamik von vier Augen werden Vorurteile und Egoismen überwunden. |
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14.08.2014, 08:44 | #26 |
Allen mein Dankeschön für ihre Gedanken zum Text und darüber hinaus.
Hier nun die (vorläufige) Endfassung: Ihr strenges Gesicht zieren zahlreiche Falten, die Jugend vorbei, zählt sie längst zu den Alten. Und häufig, da schimpft sie, aufgrund vieler Sorgen, denkt nur noch im Heute und nicht mehr ans Morgen. Sie trägt manche Bürde, ist intolerant, und Hochmut hat sich in ihr Hirn eingebrannt. Zu Kindern, zu Enkeln fehlt jeder Bezug, längst hat sie von Lärm und Diskursen genug. Ihr spitzes Gesicht durchsetzen die Falten, von Starrheit gegeißelt - ein Zerrbild der Alten. Nur manchmal, da weint sie. Nie Lob sie erhielt, war oft viel zu stolz - hat ihr Leben verspielt. VG Pitti |
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