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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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17.08.2018, 14:26 | #1 |
Trauernde
Als ich heut mit Joggerschuhen
über frische Pfützen sprang, hörte ich, wie fernes Muhen klagend durch die Frühe drang. Dann erreichte ich die Weide, und ich sah, worum es ging: Alle Kühe, bleich wie Kreide, bildeten hier einen Ring. Mittig, auf dem Rücken, eine, die der Blitz heut Nacht erschlug, und mir zeigten die vier Beine, wohin Gott die Seele trug… |
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17.08.2018, 20:54 | #2 |
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Lieber gummibaum,
das gefällt mir ausgesprochen gut. Du hast einen umwerfenden und kuhlen Humor! LG, Serpentine |
17.08.2018, 21:55 | #3 |
Dabei seit: 10/2016
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Beiträge: 5.271
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Da ich ja erst vor kurzem regen Kuhkontakt, habe ich doch glatt Mitleid mit dem Tier.
Aber, amüsiert hats mich auch. Es wohnen eben zwei Seelen in meiner Brust. |
17.08.2018, 22:27 | #4 |
Liebe Serpentina, liebe Unar,
ich habe das tatsächlich so erlebt. Kühe sind sehr bestürzt und traurig, wenn eine von ihnen tot ist. LG gummibaum |
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17.08.2018, 22:32 | #5 |
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Das ist traurig, lieber gummibaum. Sowas habe ich schon mal erlebt und die Kinder auf dem Bauernhof-Kindergarten auch. Die Trauer der Tiere kann einem sehr nahe gehen...
Lieben Gruß Letreo |
17.08.2018, 23:15 | #6 |
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Ojeee, jetzt komme ich mir doch sehr fies vor.
Ich dachte, das wäre frei erfunden und in meinem Kopf entstand ein Komikfilm. Zugegeben etwas schwarzhumorig, aber durch die angedeutete Seelenreise nach oben auch sehr rührend. Tiere trauern auch. Bei Kühen habe ich es noch nicht selbst erlebt, aber bei Hunden und Pferden. Ich habe eine ganze zeitlang in einem Pferdestall gearbeitet und Pferde begrüssen einen gerne mit einem erfreuten Wiehern, wenn sie den Futterwagen hören und sobald das Futter im Trog ist, legen sie mit fressen los. Als ein Tier eingeschläfert werden musste und fort gebracht wurde, blieb sein Boxenkumpel, der viele Jahre neben diesem gestanden hatte, in einer Ecke seiner Box stehen und rührte das sonst heiss geliebte Futter nicht an. LG, Serpentina |
18.08.2018, 02:58 | #7 |
Das Gedicht ist sehr schön geschrieben, die Trauer um die Kuh reisst einem mit...
Doch eine Frage stellt sich mir; Die Beine einer toten Kuh zeigen in so gut wie allen Fällen zur Seite (Ausnahme sind Kühe die ertranken), wohin ging also die Seele der Kuh? LG NW |
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18.08.2018, 07:05 | #8 |
Liebe Letreo,
das macht auf Kinder bestimmt einen besonders prägenden Eindruck. Vielen Dank für die einfühlsamen Worte. Liebe Serpentina, danke für die Erzählung von den Pferden. Fies war deine vorherige Aussage nicht, denn das Gedicht selbst enthält Formulierungen, die eine gewisse Komik der Tragik vermitteln. Lieber NuclearWinter, in den Himmel, wie die Rückenlage andeutet. Diese Kuh war eine Ausnahme. Danke für den Hinweis auf die Regel. Alles Liebe gummibaum |
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18.08.2018, 11:15 | #9 |
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Beiträge: 5.271
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Ich hatte auch gleich ein schlechtes Gewissen, als du es als selbsterlebt beschriebst.
Aber mir ist auch aufgefallen, das die "dumme Kuh", wohl so gar nicht dumm ist. Und zu starken Emotionen fähig ist. Die intensive Gruppenbindung fiel mir auch auf. |
18.08.2018, 11:33 | #10 |
Genau, liebe Unar. Diese "dummen" Tiere haben die Gefühle noch nicht, wie viele von uns "Schlauen", verlernt.
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18.08.2018, 14:09 | #11 |
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Beiträge: 2.583
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Lieber gummibaum,
ein anrührendes Bild mit all den mitfühlenden Gedanken und Beobachtungen dahinter.Von vielen Tieren ist das Trauern um jemanden bekannt: den Elefanten, Delphinen, Hunden, Katzen ... bei den Nutztieren wagen wir so etwas wohl kaum zu denken. Denn dann müsste man ja ... dürfte man nicht .... dann sollten die Dinge anders laufen. Ein nicht nur sensibler Text, nicht nur kurios in seinem hinterlassenen Hauptbild ( die Kuh mit ihren zum Himmel ragenden Beinen ) ...es ist schon einer, der noch viel tiefer geht. Vielen Dank! Liebe Grüße Zaubersee |
18.08.2018, 23:16 | #12 |
Welch ein schöner Kommentar, liebe Zaubersee! Sehr gern gelesen. Die Nutztiere verdienten eigentlich doppelten Respekt, aber dann verböte sich der rein ökonomische und kulinarische Umgang mit ihnen.
Wünsche dir alles Gute. LG gummibaum |
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19.08.2018, 21:46 | #13 |
Naturwunder.......
moin moin lieber gummibaum,
die Kuh, vom Blitz erschlagen und geröstet, war schon vor langer Zeit ein großer Segen, und hat Neandertaler stets getröstet, man musste ja das Tier nur noch zerlegen. Jam, jam CB |
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19.08.2018, 21:58 | #14 |
Was dem einen sin Uhl...
Sehr schön, lieber Curd, dieser tröstende Aspekt. Ich danke dir. LG gummibaum |
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19.08.2018, 22:45 | #15 |
Ich hatte auch zuerst ein Lächeln im Gesicht und wollte einen entsprechenden Kommentar dazu verfassen.
Bis ich dann weiter gelesen habe. Mir war dies tatsächlich weder bewusst, noch geläufig. Auf jeden Fall hat mir Dein Gedicht so doppelt gut gefallen und etwas eingebracht. |
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19.08.2018, 23:11 | #16 |
Danke, liebe Sushan.
Grüße von gummibaum |
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