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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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25.03.2010, 23:52 | #1 |
Wölfe
was Frauen wollen
wird nie das sein, was Männer wollen solltest du das hoffen vergiß es, Punkt. Nimm Petersiliensamen begieße sie, ausdauernd und lang nimm, was du kriegen kannst streich die Betten glatt jage Suppen, Schnabeltassen, Gespenster bleib dem Ofen treu dem einzigen, denn da draußen heult der Wind, Wölfe harren, starren, lechzen grinsen durchs Fenster des Abtritts den du nie betreten würdest - iih Männer! glaube nie du würdest Männer wirklich verstehn’ ich weiß schon daß du einsam bist in der Tiefe deiner Seele - in den Tiefen deiner Seele klagt ein Kind vermißt Wärme, Liebe, Schutz, die es nie so wirklich bekam ich weiß, aber hat es dich je interessiert wie Wölfe ticken, dem Verhungern todnah? nein, nicht? doch, doch? bißl oder eigentlich halt weniger als nix? wow |
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26.03.2010, 00:14 | #2 |
Der Steppenwolf gelangt in die grosse Ebene der gebährenden Meute...
Aber,lieber Amrit,vergiss es:Wir werden nie das andere Geschlecht verstehen können... Der Mann ist Hunger,die Frau ist Durst. Zum Glück gibt es die Sehnsucht nach der anderen Seite... Interessante Sichtweise,i like it! Aber das" wow" stört irgendwie... LG,pathos |
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26.03.2010, 00:43 | #3 |
Ich bin hin- und hergerissen, wenn ich dieses Gedicht lese. Hin, weil es mir sehr gefällt. Her, weil ich mir einbilde, ich könne auch wie eine Frau denken. Aber es ist sehr schwierig und gelingt nur selten.
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26.03.2010, 08:39 | #4 |
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Lieber Amrit,
nee, hat mich nie interessiert, wie Wölfe ticken. Warum auch? Es ist nur für eine Frau ausgesprochen lustig zu sehen, dass Männer sich - wenn sie Symbole, Allegorien brauchen - in der Tierwelt bei den Wölfen, Löwen, Tigern usw. bedienen. Hier ist wohl der Wunsch der Vater des Gedankens, wie man so sagt. Es gibt ja etliche Tierarten, die wesentlich realistischer wären, ich erspare mir jetzt aber, das weiter auszuführen. "vermißt Wärme, Liebe, Schutz" Du lässt aber auch kein Klischee aus. Dein Text ist überaus interessant, eröffnet er doch zahlreiche Einblicke in Seelenwelten, die uns sonst verschlossen bleiben. Liebe Grüsse Corazon |
26.03.2010, 09:46 | #5 |
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Na ja, das übliche - hier Mann, dort Frau.
Hat schon mal jemand gemerkt, daß jeder Mensch seine individelle Denkweise hat, egal welchen Geschlechts er ist? Und daß es auch Mischformen gibt? Was ist mit den androgynen Menschen? Oder mit Hermaphroditen, von denen es ja nicht wenige gibt? Dieses Zweiklassen-Fühl- und -Denkschema ist mir zu einfach. Außerdem bin ich der Meinung, daß sich Männer und Frauen durchaus in die Welt des anderen Geschlechts hineindenken können - das erzwingt das Zusammenleben. Wo es nicht zustande kommt, zerbricht die Beziehung (und damit meine ich nicht nur die Partnerschaft oder Ehe, sondern z.B. auch die Zusammenarbeit im Beruf). Übrigens gab es mal einen Schriftsteller, der dafür bekannt war, daß er sich sehr gut in die weibliche Welt hineindenken konnte (geht doch!). Er war in den 70er Jahren sehr populär und wird heute nicht mehr gelesen, weil seine Romane zu sehr vom damaligen Zeitkolorit geprägt waren. |
26.03.2010, 09:51 | #6 | |
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Zitat:
Aber der war Österreicher. Da lieg ich wohl mal wieder falsch Corazon |
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26.03.2010, 09:57 | #7 |
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Es war Willi Heinrich (Gottes zweite Garnitur / So long, Archie / Geometrie einer Ehe u.v.a.). Er hat aber auch Kriegsromane geschrieben, die verfilmt wurden.
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26.03.2010, 10:19 | #8 | |
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Zitat:
Tja, es gibt Menschen, die können sich in andere hineinversetzen. Ob Männer oder Frauen. Andere können das nicht. Oft haben sie auch kein Interesse daran, weil sie so beschäftigt sind, sich selbst für den Mittelpunkt der Welt zu halten, so dass ihr Horizont ein wenig eingeengt ist. Was es alles gibt... Corazon |
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26.03.2010, 11:12 | #9 | |
Zitat:
Bei der Sympathie für gleichgeschlechtliche Figuren, deren Beschreibung von einem Autor des anderen Geschlechts stammt, muss man wohl differenzieren. Wenn ich die Beschreibung von Männern in Büchern von Frauen lese, versteckt sich im Hintergrund auch die Frage: Wie kann die Protagonistin an solche Arschlöcher von Männern geraten? Aber im Vordergrund steht doch, was die Protagonisten dabei empfinden, wie die Autorin mir die Welt ihrer Protagonistin beschreibt. Ich kann kein einziges Gefühl mit Amrit teilen, gerade deshalb hat mir der Text in den Ohren geklungen, wie eine Botschaft von einem andern Stern, nicht Venus diesmal, sondern aus dem Tal der Tränen, das es auf keinem Planeten gibt, aber von Frauen im Allgemeinen mehr umkreist wird als von Männern. |
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26.03.2010, 11:52 | #10 |
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Aporie,
Johannes Mario Simmel gehört, glaube ich, hier nicht hin - seine Bücher werden heute deshalb wieder geschätzt, weil er die Stimmung der Nachkriegszeit in Deutschland gut eingefangen hat, aber nicht wegen seiner Beschreibung der weiblichen Psyche. Von den meisten Autoren, die Du genannt hast, habe ich auch Bücher gelesen (vor allem Updike), aber Heinrich galt auf dem deutschen Büchermarkt als der Prototyp des "Frauenverstehers", deshalb habe ich ihn als Beispiel herausgegriffen. |
26.03.2010, 12:02 | #11 | |
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Zitat:
wieder was gelernt. Vielleicht kauf ich mir mal ein Buch von ihm und schau mal. Man sollte aber nicht übersehen, dass auch die - obwohl von verschiedenen Autoren geschrieben - Jerry Cotton Romane ein ganz neues männliches Einfühlungsvermögen in die Seelenwelt der Frau unterstützt haben. Durch sie wurde den Männern klargemacht, dass Sensibilität und Einfühlungsvermögen durchaus männlich sein können. Besonders in der Figur des Phil Decker in diesen Romanen wurde das deutlich. Liebe Grüsse Corazon |
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27.03.2010, 23:53 | #12 | |
Hey,
Danke den Kommentatoren soweit sie sich mit meinem Gedicht befaßten. Hatte eigentlich mit zynischeren Kommentaren gerechnet (das ist ehrlich gemeint). Meine Gedichte spiegeln immer ganz konkrete Erlebnisse, ergo sind sie nicht immer nur nett. Natürlich schätze ich Frauen und denke, daß ich mich oft gut in sie einfühlen kann. Aber manchmal trifft man halt auf Partner, die nur Aufmerksamkeit für ihre Probleme wollen, aber für ihren Partner kaum Interesse zeigen. Den Frust darüber wollte ich beschreiben. @ pathos79 - daß die Sichtweise von Männern und Frauen verschieden ist, erzeugt nicht nur Sehnsucht nach dem anderen sondern auch eine Menge ganz anderer brizzelnder Energien.. wow ist für mich Ausdruck des Erstaunens, sonst nix danke für Deine Zeilen @ Aporie - schön, daß Dir mein Gedicht gefällt, auch wenn Du meine Gefühle nicht teilst - was ich gelinde gesagt bezweifele. Du schreibst einen sehr mitfühlenden Satz "eine Botschaft.. aus dem Tal der Tränen" der mir sagt, daß Dir diese Gefühle nicht unbekannt sein können. Ich empfinde Frauen als mitfühlend, tröstend, achtsam, sanft, aber das ist nicht Verstehen. Verstehen kann man jemanden richtig nur, wenn man das gleiche tut oder will wie der andere, 1. Strophe, 1. Satz. @ Liebe Corazon Zitat:
und hielt das für eine ausreichende Umschreibung.. "männlicher Seelenwelten" - die Deinem lyrischen Ich ja auch nicht fremd sind. Aber wieso sind "Liebe vermissende Frauen" für Dich ein Klischee? Ich halte das für die bittere Wirklichkeit. Ich hätte das auch mit Blümchenmetaphern umschreiben können, aber danach war mir nicht zumute. Je mehr etwas weh tut, desto rauher wird die Sprache. Ich persönlich finde das authentischer, als schmerzliche Seelenzustände mit Reimen und gedrechselter Sprache wiederzugeben. Wenn ich mir den Kopf stoße, sage ich ja auch nicht "mein Kopf schmerzt mich", sondern einfach "Scheiße". |
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28.03.2010, 06:39 | #13 |
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Lieber Amrit,
das ist mir heute auch nicht mehr klar. Ich weiss nicht mehr, was für Gedanken ich da hatte. Mir kommt der Klischeevorwurf heute auch etwas eigenartig vor. Aber echt, ich kann mich nicht mehr erinnern. Damals hab ich noch Thorazine genommen, vielleicht deshalb. Vergiss es einfach. Liebe Grüsse Corazon |