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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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16.02.2013, 12:44 | #1 |
Vogel des Springquells
Komm, großer Vogel, sei mein Gast
Schwing bleiern Dich von Deinem Ast Drück feste mich in Dein Gefieder Ersticke sanft der Tränen Lieder Erlöse still mein heißes Herz. Daß ich nicht spür, oh gar nicht spür Der Welten Schmerz Der Welten Schmerz. |
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17.02.2013, 17:47 | #2 |
hallo Wolfmozart!
Der zweite Vers gefällt mir relativ gut. Nur bei den nachfolgenden Zeilen habe ich so meine Probleme. Hier driftest du ziemlich ins Kitschige/Klischeehafte ab. Das wirkt ziemlich dick aufgetragen. Besonders der Herz-Schmerz-Reim (ohje) macht hier eine Menge kaputt. Aber wie gesagt: Der Anfang ist ganz okay. Ich denke da könntest du dann aber mehr rausholen. Viellicht findest du frischere Bilder, oder verzichtest auf die Reime? Es gibt ja viele Punkte an denen man ansetzen könnte damit es authentischer (weniger klischeehaft) wirkt. lg Stabil |
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17.02.2013, 18:00 | #3 |
R.I.P.
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Hallo, wolfmozart -
zuerst dachte ich unwillkürlich an Ludwig Hirsch, aber dann kam der Schlenker. Gegen Herz-Schmerz habe ich hier gar nichts einzuwenden, denn tiefe Gefühle bedürfen oft dieser Ausdrücke - wo kämen wir hin, wenn sie total verpönt werden? Ich gebe zu: In Seichtem lese ich sie nicht so gerne, aber hier... Die Doppelung ist eindrücklich. Und die Kürze des Gedichtes besticht. Lieben Gruß von Thing |
19.02.2013, 22:19 | #4 |
Hallo Stabil,
Also dein Gedicht HERBSTGEWICHT ist Poesie pur, das rinnt einem den lyrischen Schlund hinab wie Honig (Steht wohl unter den meisten anderen Werken da wie eine einsame Orchidee im Gemüsebeet). Ja, da hast du gerade mein Gedicht VOGEL DES SPRINQUELLS gelesen, das nicht zu meinen besten zählt. Aber ich veröffentliche alles, von mäßig bis genial. Wie sagt man so schön: Wer seinen (lyrischen) Magen sättigen will, der muß die ganze Krot schlucken... Dir Thing wie immer Dank für deine positive Aufnahme meines Poems. Wenn ich manchmal durch Kritik an meinen Werken zweifle, warst öfter du es, der Erbauliches kundtat. Ich weiß das zu schätzen. Winterliche Tage wünscht wolfmozart |
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24.02.2013, 18:33 | #5 | |
Zitat:
Manchmal kann es nicht schaden sich für ein Gedicht einige Tage Zeit zu nehmen. 90% der Forenlyrik macht jedenfalls den Eindruck in wenigen Minuten auf das Papier geschlunzt (mir fällt kein besseres Wort ein) worden zu sein. Natürlich gibt es auch Autoren, bei denen ist Hopfen und Malz verloren (vielleicht 80% der Autoren). Denen fehlt einfach die Begabung. Aber hier merkt man dennoch schnell, ob sich derjenige wenigstens Mühe gegeben hat (das respektiere ich dann auch). Grüße |
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24.02.2013, 20:46 | #6 |
Forumsleitung
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Hoppla! Bin jetzt erst über das Gedicht "gestolpert" (bin dieser Tage nur gelegentlich im Forum), und was finde ich: ein Juwel!
Bei dem großen Vogel, dessen Bewegungen so bleiern wirken, könnte ich an einen Geier denken. Dann müsste ich das Gedicht als den Ruf eines verzweifelten, des Lebens müden Dichters verstehen, der weich gebettet ("drück feste mich in dein Gefieder") und friedvoll ("erlöse still mein heißes Herz") scheiden möchte. Es gibt aber noch eine andere Interpretationsmöglichkeit: Der große Vogel ist ein Adler, der um Hilfe angerufen wird. Der Dichter vertraut sich der Kraft dieses starken, freien Vogels an, um aus seiner Misere gerettet zu werden. Es könnte natürlich auch ein Rabe sein, der Vermittler zwischen Dasein und Unterwelt, dessen weise Ratschläge gefordert werden. Wie auch immer - möge jeder herauslesen, was er möchte. Aaaaber: Ich glaube, da waren die "Lider" gemeint. Oder? |
25.02.2013, 15:22 | #7 |
Hallo Ilka-Maria,
Also der Adler triffts am besten, da ich nicht lebensmüde bin, aber wie wir alle manchmal leide und Hilfe brauche. ERSTICKE SANFT DER TRÄNEN LIEDEU...da sind schon die Lieder gemeint, die Tränen singen quasi Leidens-Lieder. Aber deine Lider würden auch gut passen. Hallo Stabil, ja da gibt es verschiedene Methoden zu dichten und zu posten. Ich hab die meisten meiner Gedichte quasi als Eingebung, also aus einem starken Gefühls-Impuls heraus, geschrieben. Daher sind sie aus einem Guß. Wenn ich zu denken und zu verbessern anfange wirds meistens nichts. Das mit dem Talent ist so eine Sache. Ich bin immer wieder überrascht, welche dichterischen Talente ich auf poetry finde. Was zumindest mir persönlich imponiert. Euch beiden liebe Grüße wolfmozart |
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27.02.2013, 17:05 | #8 |
abgemeldet
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Hallo Wolfmozart,
ich finde dein Gedicht ebenfalls durch die verschiedenen Deutungsmöglichkeiten sehr interessant. Düstere Stimmungsbilder müssen aber nicht zwangsläufig auf Lebensmüdigkeit schließen lassen. Zum Talent: Wir sind hier in einem öffentlichen Forum, wo jeder seine Gedichte einstellen kann, egal ob Talent oder nicht. Manch ein User reift auch an konstruktiver Kritik der Leser. Der Auffassung von 'Stabil', es sollten nur vollendete Werke im Forum veröffentlicht werden, kann ich nicht zustimmen. Dafür sind solche Foren nicht gedacht. Und wer meint, sein Können ist perfektionistisch, kann sich an einen Verlag wenden und seine Gedichte veröffentlichen bzw. sich am Markt behaupten lassen. Derjenige muss seine Werke ja nicht in einem Forum veröffentlichen. Lieben Gruß; Nordlicht |
27.02.2013, 22:15 | #9 |
Ja Nordlicht, da bin ich deiner Meinung. Aber (wie meistens im Leben) gibt es halt verschiedene Methoden, wie man vorgeht. Wenn Stabil nur erstklassige Werke reinstellen will, versteh ich das auch.
Ich persönlich steh auch zu meinen eher mäßigen Poems. Das eine geht ohne das andere nicht (auf lange Zeit). Aber das ist meine Meinung. Gruß und Dank für deine Antwort wolfmozart |
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28.02.2013, 23:56 | #10 | ||
Hallo Nordlicht,
Zitat:
Der Leser muss sich dann durch viele schlechte Gedichte wühlen um die Perlen zu finden. Zitat:
Es ist irgendwie etwas verstörend, wenn man Gedichte liest, denen ganz offensichtlich jede Originalität und Kunstfertigkeit fehlt (bei denen es gradezu weh tut sie zu lesen) und dann nur lobende "Kritiken" darunter vorfindet. Ich spreche jetzt nicht konkret von dem Gedicht hier im Thread. Es gibt da weitaus krassere Beispiele. Es geht ja auch gar nicht darum, dass man nur Gutes schreiben soll. Das kann niemand. Ich selbst habe auch schon ziemlich schlechte Sachen geschrieben und war dankbar, wenn man mich ehrlich darauf hingewiesen hat. Naja - letztlich ist es vielleicht auch egal. Wenn es den Schreibern und Lesern Spaß macht, ist ja alles ok. So ernst seh ich das dann auch wieder nicht. |
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01.03.2013, 08:42 | #11 |
abgemeldet
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Hallo Stabil,
zuerst: Meine Anmerkung war nicht als Generalangriff auf Deine Person zu verstehen. Sowas liegt mir nicht. Du hast in der Hinsicht recht, dass sich natürlich in einem Forum auch Gruppen bilden, die sich dann gegenseitig "Honig ums Maul" schmieren, nach dem Motto: Du hast mir eine gute Kritik geschrieben, dann schreib ich Dir auch mal was Nettes! Ich persönlich finde Kritiken besser, die konstruktiv sind, an denen man reifen kann, die Vorschläge zur Verbesserung enthalten. Vom dauernden 'Toll gemacht!' halte ich gar nichts! Das bringt mich nicht weiter. So bin ich z.B. froh, dass meine düsteren Gedichte im "Liebesforum", deren Thematik sicher nicht den Geschmack von Jedermann treffen, von 'CDP' durchaus wohlwollend-kritisch begleitet werden. Lieben Gruß; Nordlicht |
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