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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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27.01.2013, 14:33 | #1 |
alea iacta est
Ich schob den Becher vor mir her,
die Würfel sind gefallen, ihn aufzuheben ward mir schwer, so hielt ich ihn in Krallen, entschieden ward es nun, das Spiel, und niemals mehr zu ändern, den Becher, stumm, da ich ihn hielt, lag er in meinen Händen. Es ward kein Klappern mehr, kein Laut, das Zimmer lag in Stille, dieselbe Stille, mir vertraut durch meinen eignen Willen, das Stumme hüllte seine Macht, in schweigender Idylle, in die Erwartung, die erwacht aus seelenloser Hülle. Der Einsatz ward von höchstem Rang, er sollte alles zeichnen, erformend sich auf meinem Bang, mich darin überschreiten, er konnte in den Untergang als in Erlösung führen, doch, wie ich sagte, nicht ein Klang ward nun vorherzuhören. Nicht die Minuten zählte ich, nicht Stunden, sondern Tage, noch immer schaute nicht ein Licht verborgner Würfellage, noch immer hielt die kalte Hand den Becher fest umschlungen, noch immer schaute ich gebannt, auf jenigen herunten. Es ward soweit, der Mut erwuchs, die Neugier fiel hernieder, und wie mich ihrer überzog und hüllt’ in ihr Gefieder, da hob ich, gleichsam unbewusst, den Deckel sanft nach oben, um mir gewürfelten Erguss des Spieles zu erobern. Es ward vorbei, das Spiel entschied, zum Schicksale erhebend, ward ich am Punkte, da man sieht, wer hieße echtes Leben, und alles, was ich fortan tat, und alles, was ich wollte, war lediglich das Resultat, des Spieles, das mich zeugte. |
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Stichworte |
lebensphilosophie, lebensweg, spiel |
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