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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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23.09.2011, 22:07 | #1 |
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Arm
Auf Rosendüften nie gebettet,
genossen nie der Nelken Charme, auf Glücksspiel keinen Cent gewettet: So nahm das Leben uns am Arm. Wir pflückten Distel und Kamille und brühten Tee aus Pfefferminz, genossen Weidenvorhangs Stille: Wir waren ja nur Kunz und Hinz. Auf daß sich dann das Blatt gewendet, als vor uns aufging golden Tor und wir der Kalbsfigur gespendet, die ärmer machte als zuvor. 23. September 2011 by Ilka-Maria |
23.09.2011, 23:04 | #2 |
Hi, I.M.!
Nettes Gedicht, eingängiger Rhythmus, gute Sprache, bis auf: Auf Rosendüften nie gebettet, genossen nie der Nelken Charme, auf Glücksspiel keinen Cent gewettet: So nahm das Leben uns am Arm. Wir pflückten Distel und Kamille und brauten Tee aus Pfefferminz, genossen Weidenvorhangs Stille: Wir waren ja nur Kunz und Hinz. Als Sinnbild der Aussage verständlich gewählt, aber nicht grade lyrisch-melodisch. Das beißt sich mit dem restlichen Stil. Außerdem heißt es ja eigentlich "Hinz und Kunz", für den Reim musstest du es verdrehen. Empfehlenswert, diesen Reim zu überdenken. Bis daß sich dann das Blatt gewendet, Unschöne Formulierung - ein fürchterlicher Wurm! Alternative: "bis endlich sich das..." als vor uns aufging golden Tor und wir der Kalbsfigur gespendet, die ärmer machte als zuvor. Schön geschrieben und gern gelesen. Ein gutes Gleichnis: Wie Wohlstand Menschen ärmer machen kann, und wie man mit Wenigem zufriedener zu leben vermag. LG, eKy |
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23.09.2011, 23:08 | #3 |
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Danke, Erich, ich werde es überdenken.
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23.09.2011, 23:34 | #4 |
R.I.P.
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Jaja -
wer das Goldne Kalb anbetet ... wird nie auf wahren Rosen gebettet sein. M i r gefällt das Gedicht, der Titel sagt ALLES. LG Thing |
23.09.2011, 23:37 | #5 |
abgemeldet
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Das gefällt mir ziemlich gut. Formal habe ich keine Einwände und daran nörgle ich schließlich immer am liebsten herum. Nur eine Korinthe zähle ich in der Wortwahl, die kein Fehler ist, aber die mir nicht ganz gefällt. Bei dem gebrauten Tee muss ich an Bier denken, obwohl der Ausdruck wahrscheinlich richtig ist, aber ich würde den Tee brühen. Wie gesagt, nichts Weltbewegendes. Kunz und Hinz finde ich einfallsreich und nicht unfreiwillig komisch oder dergleichen, deshalb würde ich es nicht ändern. Außerdem finde ich es sehr gut verdichtet und es bietet (mir) interessante Deutungsansätze, ohne ‚aussagenaufdringlich‘ zu sein.
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23.09.2011, 23:42 | #6 | |
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Zitat:
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01.10.2011, 01:25 | #7 |
Hallo Ilka-Maria,
Ein Lehrstück in der Form eines Gedichtes! Ausgeklügelte Rhetorik und besonders die Pointe in der letzten Zeile hat es mir angetan. Liebe Grüsse raffael P.S.: Seit wann und vor allem: wieso? ist Thing gesperrt und Odiumediae nicht mehr registriert? |
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01.10.2011, 07:19 | #8 | |
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Zitat:
Wegen Deiner Frage: Siehe Link zu dem entsprechenden Faden. https://www.poetry.de/showthread.php...420#post157420 |
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01.10.2011, 08:05 | #9 |
Hallo Ilka-Maria,
ein eingängiges Gedicht mit tieferem Sinn. Gefällt mir, bis auf die bereits erwähnte Stelle mit " Kunz und Hinz". gibt einige Alternativen wie z.B. -Wir warn die ärmsten der Provinz. -Wir waren Bettler der Provinz. -Ich Prinzessin, Du ein Prinz. Viele Grüße, A.D. |
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01.10.2011, 08:44 | #10 | |
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Zitat:
das geht für meinen Geschmack nicht, es ist zu weich. Ich will nichts romantisieren. LG Ilka-M. |
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03.10.2011, 05:52 | #11 |
Das giftige Kalb...
Da kann ich wunderbar zustimmen. Mir gefällt dein Gedicht auch, Ilka-Maria. Morgengrüße, Martin |
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